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23.03.2025 | Dienststelle Ortsverband Ahlhorn

Vom Schüler zum Arzt im Dienst am Nächsten

Johanniter ehren Jörg Gellern für 50-jährige Mitgliedschaft

Ehrung für 50 Jahre ehrenamtliches Engagement in der Johanniter-Unfall-Hilfe: Jörg Gellern (2. von links) mit den Vorstandsmitgliedern Wilfried Barysch, Markus Wedemeyer und Dieter Meyer (von links).
Ehrung für 50 Jahre ehrenamtliches Engagement in der Johanniter-Unfall-Hilfe: Jörg Gellern (2. von links) mit den Vorstandsmitgliedern Wilfried Barysch, Markus Wedemeyer und Dieter Meyer (von links).

Anschauen, ja, anschauen konnte er sich das ja mal. Kostet ja nichts. Also begleitete Jörg Gellern als Jugendlicher seine Mitschüler zu einem Helferabend der Johanniter-Unfall-Hilfe. „Ich habe sofort gemerkt: das ist genau mein Ding!“. In den Siebzigern war das. Jetzt ehrte der Vorstand des Regionalverbands Weser-Ems mit seinen Mitgliedern Wilfried Barysch, Dieter Meyer und Markus Wedemeyer Jörg Gellern für 50 Jahre ehrenamtliches Engagement in der Johanniter-Unfall-Hilfe. „Auch heute noch als Oberarzt an der Universitätsklinik für Anästhesie, Klinikum Oldenburg AöR, und Ärztlicher Leiter Rettungsdienst in der Stadt Oldenburg bist du dir nicht zu schade, immer an der Basis mit anzufassen“, sagte Wedemeyer in seiner kurzen Ansprache.

Nach dem ersten Helferabend in Oldenburg machte der Schüler Jörg Gellern schnell Karriere. Er bildete sich zum Sanitätshelfer aus, zum Erste-Hilfe-Trainer, zum Ausbilder Stufe 3 und sogar zum Rettungssanitäter. Nach dem Abitur arbeitete er kurz sogar hauptamtlich im Rettungsdienst, bevor er zum Medizinstudium nach Göttingen ging. Den Oldenburger Johannitern blieb er treu und fuhr weiter regelmäßig Schichten als Rettungssanitäter im Rettungsdienst. „Unter der Woche war ich in Göttingen und habe studiert, freitags ab nach Oldenburg und bin dann während des Wochenendes Rettungsdienst gefahren“, erinnert er sich. „Unter anderem damit habe ich mir mein Studium mitfinanziert.“ 1991 kam er als Arzt zurück nach Oldenburg und begann im Klinikum zu arbeiten. Bei den Johannitern übernahm er das Amt des ehrenamtlichen Ortsverbandsarztes des Ortsverbands Ahlhorn. Das blieb er bis 1995. „Dann wurde der Regionalverband als Ebene zwischen dem Landesverband und den Ortsverbänden gegründet.“ Wilfried Barysch, der bei der Gründung des Regionalverbands das Amt des hauptamtlichen Mitglieds im Vorstand übernahm und bis heute blieb, überredete Gellern Regionalverbandsarzt zu werden. Dem Ortsverband Ahlhorn blieb er trotzdem treu, ist seit einigen Jahren stellvertretender Ortsbeauftragter.

Bis heute begleitet er mit medizinischem Rat und Tat die inzwischen fast 4000 Johanniter in Weser-Ems. Neben diesem Ehrenamt und seinen Tätigkeiten als Ärztlicher Leiter Rettungsdienst und als Oberarzt im Klinikum ist er Mitglied im Landesausschuss Rettungsdienst und im Vorstand des Forums Leitender Notärzte Niedersachsen/Bremen. Zudem engagiert er sich in der rettungsdienstlichen Ausbildung am Campus Oldenburg der Johanniter-Akademie. „Das enge Zusammenspiel zwischen Rettungsdienst und Krankenhäusern ist ganz entscheidend für eine funktionierende Notfallversorgung“, betont Gellern, der wie ein Wandler zwischen den Welten beide Teile zu einem Ganzen verbindet. Seit 50 Jahren.