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06.03.2025 | Dienststelle Ortsverband Ahlhorn

Sonst wäre der Neue ein Totalschaden gewesen

Johanniter und Landkreis Oldenburg stellen neuen Rettungswagen in Dienst

Neuer Rettungswagen, neues Glück (von links): Thorsten Schmidtke, Bürgermeister der Gemeinde Großenkneten, Karsten Birger und Frank Flake vom Amt für Brand- und Katastrophenschutz, Rettungsdienst im Landkreis Oldenburg, Johanniter-Ortsbeauftragte Marion Logemann, Alena Kloberdanz und Gerd Düttmann.

Gleich doppeltes Glück im Unglück hatten die Johanniter des Ortsverbands Ahlhorn. Im November vergangenen Jahres verunglückte ein Rettungswagen (RTW) bei einer Alarmfahrt zu einem Einsatz in Wildeshausen. Beim Überqueren einer Kreuzung wurde der RTW von einem anderen Auto seitlich am Heck gerammt, stürzte um und rutschte noch ein Stück über den Asphalt. Totalschaden. Das erste Glück: alle Unfallbeteiligten blieben unverletzt, ein Patient war noch nicht an Bord. Das zweite Glück: „Eigentlich sollte das Fahrzeug im September schon ausgemustert werden“, erzählt Alena Kloberdanz, Fachbereichsleiterin Rettungsdienst im Ortsverband Ahlhorn der Johanniter-Unfall-Hilfe. Doch die Auslieferung verzögerte sich. „Zum Glück“, sagt Rettungswachenleiter Gerd Düttmann. „Sonst wäre der Neue ein Totalschaden gewesen.“ So aber freuen sich die Johanniter über einen neuen, unbeschädigten Rettungswagen für ihre Wache in Ahlhorn, den sie jetzt in Dienst stellen konnten – mit fünf Monaten Verspätung. „Das ist inzwischen normal“, bestätigt Frank Flake, Leiter Rettungsdienst im Landkreis Oldenburg. „Die Kapazitäten bei den Ausbauern sind einfach nicht vorhanden.“ Die Fahrzeuge haben eine jährliche Fahrleistung von 75.000 Kilometern und müssen bei einem Kilometerstand von 200.000 Kilometern ausgemustert werden. Im Schnitt ist so ein Rettungswagen also nur rund zweieinhalb Jahre im Dienst. „Wir haben den jetzt in Dienst  gestellten Rettungswagen 2023 bestellt“, sagt Alena Kloberdanz. „Im Grunde müssen wir jetzt schon das neue nächste Fahrzeug bestellen, um das zu ersetzen, was wir heute erst in Dienst stellen.“ 

Und das geht richtig ins Geld. 210.000 Euro hat das Fahrzeug gekostet, jetzt müssten die Johanniter schon 230.000 Euro auf den Tisch legen. Dazu kommen mehr als 100.000 Euro für die medizinischen Geräte und die Trage. „Vor einigen Jahren gab es so einen Rettungswagen noch für 130.000 Euro“, erzählt Frank Flake. Vor allem die Preise für den Aufbau haben massiv angezogen, allerdings verbessern sich auch stetig die Standards. Die sind im Landkreis Oldenburg hoch, davon soll auch nicht abgegangen werden. Schließlich geht es um die Sicherheit der Patientinnen und Patienten, aber auch um die der Mitarbeitenden. 26 Frauen und Männer arbeiten in der Johanniter-Rettungswache Ahlhorn, darunter sieben Auszubildende zum Notfallsanitäter. Rund 1500 Einsätze haben sie jährlich. „Das Problem sind die langen Strecken“, erklärt Gerd Düttmann. Nicht zu den Notfallorten. Die Großleitstelle schickt immer das am nächsten befindliche freie Fahrzeug zu einem Einsatz. Doch ist der Patient erst einmal an Bord geht die Suche nach einem freien Krankenhausbett los. Das sei auch verantwortlich für die hohe Kilometerlaufleistung der Fahrzeuge. Hat ein RTW die 200.000er-Grenze erreicht, geht er in die so genannte Reserve. Die Fahrzeuge sind dann immer noch einsatzbereit, müssen aber nur ran, wenn das Regelfahrzeug ausfällt. Zum Beispiel nach einem Unfall. Ein solches Reservefahrzeug hatten die Johanniter nach dem Unfall im November 2024 eingesetzt. Das war dann eigentlich sogar das dritte Glück im Unglück. „Wir sind froh, dass wir das Reservefahrzeug hatten und problemlos die Notfallversorgung für die Menschen im Landkreis weiter sicherstellen konnten“, sagt Alena Kloberdanz. Denn letztlich es das, worauf es ankommt.

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