Johanniter frischen Erste-Hilfe-Wissen während der Wiesmoorer Frauenwoche auf
Ein Beitrag zum Weltfrauentag am 8. März


Eine Premiere bei der Wiesmoorer Frauenwoche: Marcel Planteur, Ausbildungsleitung der Johanniter-Unfall-Hilfe, Ortsverband Wiesmoor vertritt die Johanniter würdig während der Veranstaltungsreihe, die am 8. März, dem Weltfrauentag startet. Am 11. März gibt Planteur ehrenamtlich und kostenlos einen Erste-Hilfe-Auffrischungskurs für Frauen: „Für mich und für alle Fälle – wissen, was zählt!“. Seit Jahren schult Planteur Menschen zwischen drei und 107 Jahren in Erster-Hilfe. Dabei hat er ein Gespür entwickelt, wie er auf die individuellen Bedürfnisse verschiedener Menschen eingeht, egal ob bedingt durch Alter, Einschränkungen, Berufsbild oder Lebenssituation. Reine Frauengruppen weiß er, haben oft andere Schwerpunkte als gemischte Gruppen – zum Beispiel Kinder. Bei Müttern spielen Kenntnisse über die Wiederbelebung von Kleinkindern und Säuglingen eine größere Rolle. Dabei muss Planteur mit viel Fingerspitzengefühl unterrichten. Er weiß, manchmal ist es eine Notsituation des eigenen Kindes gewesen, die den Anstoß gab, die Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Dadurch kann auch eine Übungssituation im Kurs emotional aufgeladen sein. Der Umgang mit Kindern kann auch ein Thema sein bei einer Hilfsleistung an Dritten. Etwa wenn die Frau Verletzten bei einem Verkehrsunfall helfen möchte und die Kinder dabei hat.
Umgekehrt gibt es auch besondere Themen, wenn die Person in Not weiblich ist. Ausbildungsleitung Planteur erklärt, dass beispielsweise ein Herzinfarkt sich bei einer Frau anders äußern kann als bei Männern und schwerer zu erkennen sein kann. Und auch wenn die Reanimation für alle Erwachsenen gleich abläuft, kann ein typisch weibliches Kleidungsstück Probleme verursachen: Der BH. Feste Mittelteile können dafür sorgen, dass die Herzdruckmassage für den Helfenden schmerzhaft ist. Zudem kann die Maßnahme durch das Kleidungsstück weniger effektiv sein, weil es schlicht im Weg ist und der Helfende öfter umgreifen muss, also aus dem Takt kommt. Idealerweise ist der Oberkörper bei der Wiederbelebung frei. Um Frauen in dieser Situation vor Blicken zu schützen, rät der Erste-Hilfe-Experte umstehende Personen um Hilfe zu bitten. Sie können die Person in Not mit einer Decke oder größeren Kleidungsstücken abschirmen. Ist die Person ansprechbar, ist der Tipp für einen möglichst angenehmen Ablauf der Hilfsleistung simpel und immer der gleiche: Vorher ankündigen, was man tut und erklären, warum man es tut.