Johanniter und Kassenärztliche Vereinigung Hessen unterstützen die Ukraine
Erster Rettungswagen der Johanniter aus Frankfurt in Kiew im Einsatz. Weitere 2.000 Ankunftsbeutel für Geflüchtete aus der Ukraine geplant. Kassenärztliche Vereinigung Hessen (KVH) unterstützt die Aktionen mit 100.000 Euro. Weitere Ausstattung folgt.
Der Rettungswagen ist eine Spende an die ukrainische Feuerwehr. Seit seiner Ankunft am 2. April in Kiew kann er zur Lebensrettung eingesetzt werden. Johanniter packen Ankunftsbeutel für Geflüchtete, die KV Hessen steuert wichtige Infos zur medizinischen Versorgung bei.
Gemeinsam mit dem Hilfskonvoi der hessischen Feuerwehren unter Koordination der Feuerwehr Frankfurt am Main, ging es für zwei ehrenamtliche Johanniter-Einsatzkräfte am Freitagabend Richtung Krakau. Am Ziel angekommen, übergaben sie einen Rettungstransportwagen (RTW) aus dem Regionalverband Rhein-Main der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. an Vertreter der ukrainischen Feuerwehr. Mit an Bord war dringend benötigter Verbandstoff, Notnahrung, Infektionsschutz und medizinische Ausstattung. Das neue Einsatzgebiet des Frankfurter RTW ist Kiew, das Fahrzeug wird dort bereits seit dem Abend des 2. April zur Versorgung und dem Transport verletzter Menschen eingesetzt. Johanniter-Regionalvorstand Oliver Pitsch bei der Abfahrt: „Wir haben mit Unterstützung der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen eines unserer Rettungsfahrzeuge auf die Reise zu seinem wohl schwierigsten Einsatz geschickt. Zunächst hat es einige Jahre bei der Berufsfeuerwehr Frankfurt seinen Dienst versehen und danach als Johanniter-Intensivverlegungsnotarztwagen im gesamten Rhein-Main Gebiet viele Leben gerettet. Möge er in der Ukraine ebenfalls viele Leben retten!“
Ankunftsbeutel für Geflüchtete mit Erstversorgungssets und Informationen zum Gesundheitswesen
Schon 1.900 Ankunftsbeutel haben die Johanniter mit Unterstützung von Unternehmensspenden, privaten Spenden und vielen helfenden Händen gepackt. 2.000 weitere sind in Vorbereitung: Ankunftsbeutel der Frankfurter Johanniter werden an die Geflüchteten aus der Ukraine in den Erstankunftseinrichtungen verteilt; nicht nur von den Johannitern, sondern auch von anderen Hilfsorganisationen. „Die Beutel enthalten haltbare Snacks und Hygieneartikel, sie erreichen Ankommende im gesamten Verbandsgebiet des Regionalverbands Rhein-Main“, so Pitsch. Um den Geflüchteten Informationen rund um die ambulante medizinische Versorgung zugänglich zu machen, wird den Beuteln ein Handzettel mit Erstinformationen der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen in ukrainischer Sprache beigelegt. Dieser Handzettel erklärt den Prozess, wie sie Zugang zu notwendiger Krankenversorgung erhalten. „Hier geht es in erster Linie um Akutbeschwerden, Schmerzzustände und kontinuierlich Behandlungsbedürftige, wie beispielsweise Diabetes- oder Dialysepatienten“, erklärt Frank Dastych, Vorsitzender des Vorstands der KVH. „Die hessischen Ärztinnen und Ärzte sowie Psychotherapeutinnen und -therapeuten sind für die Menschen aus der Ukraine da. Um den notwendigen Behandlungsschein zu erhalten, ist der erste Anlaufpunkt immer das Sozialamt. Egal, ob sie privat oder in einer Not- oder Gemeinschaftsunterkunft untergebracht sind. Das müssen die Menschen wissen.“
Um die Geflüchteten mit den Informationen gesichert zu erreichen, packen die Johanniter die Handzettel mit in die Ankunftsbeutel „So erreichen wir die Menschen direkt, in ihrer eigenen Sprache und ohne Umweg. Wir sind froh, dass die KVH mit diesem Projekt auf uns zugekommen ist“, bestätigt Pitsch. Der Vorstandsvorsitzende der KVH fährt fort: „Wir unterstützen die wichtigen Hilfen durch die Fahrzeugspenden mit zunächst 100.000 Euro. Die Ankunftsbeutel unterstützen wir zusätzlich. Dies hat die Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung beschlossen. Das Geld stammt aus Zusatzeinnahmen, nicht aus Verwaltungskosten. Wir freuen uns, dass wir mit den Johannitern einen hochprofessionellen Partner gefunden haben, bei dem wir wissen, dass die Hilfe so bei den Menschen ankommt, wie wir uns das wünschen und wie sie die Menschen in der Ukraine auch benötigen“.
Ansprechpartner für Rückfragen:
Oliver Pitsch, Vorstand im Regionalverband Rhein-Main der Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Tel.: 069 366 006 400; Monika Gorny, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Tel.: 069 366 006 602, Mail: monika.gorny@johanniter.de
Weitere Informationen zur Ukraine-Hilfe der Johanniter: www.johanniter.de/ukraine
Weitere Informationen zu den Johannitern im Regionalverband Rhein-Main: www.johanniter.de/rhein-main