Ehrensache Jugendhilfe zu seiner Sache machen
Jeden Dienstag eine Lerngruppe leiten, mittwochs Trauerarbeit für Kinder begleiten oder donnerstags einem besonderen Kind den Schulbesuch ermöglichen – ohne freiwillige Mithelfer geht es nicht.


Im Johanniter Regionalverband Trier-Mosel engagieren sich rund 300 Mitarbeiter und Helfer für Jugendliche – ein Großteil ehrenamtlich.
„Wir brauchen Engagierte, holen diese gern ab, coachen und bieten tolle Teams und eine echte Aufgabe“, lädt Ehrenamtskoordinatorin Sara Lutz ein, bei den Johannitern in Trier mitzumachen: „Das geht vom Freiwilligen Sozialen Jahr für junge Leute bis ins Rentenalter“ – die Kollegen seien dankbar und flexibel, was Aufgaben und verfügbare Zeit anginge.
Kleine Engagement-Wunder
Immer wieder passieren dann auch kleine „Engagement-Wunder“, wenn Freundes-, Firmen- oder Feiergruppen plötzlich Geld für die Projekte oder Jugendwohngruppen gesammelt haben – zuletzt etwa die Teams vom Bücherbasar Tawern, vom Gelber Helm Club Trier oder aus dem Betriebsrat der Privatbank HAL Luxemburg. Oder Menschen kommen und helfen mit besonderer Expertise: Motivationscoach Holger Jungandreas etwa hat unentgeltlich Mitte März in der Johanniter-Wohngruppe für jugendliche Flüchtlinge im Hochwaldort Waldrach sein Wissen vermittelt. Khuzam Al Shanbour, die bei den Johannitern ihr Anerkennungspraktikum zur Erzieherin absolviert und selbst aus Syrien stammt, hatte angefragt: „Im Rahmen meiner Abschlussarbeit habe ich ein Resilienzprogramm für die Jungen, die hier leben, angeboten. Es ging darum, Ihnen Mittel an die Hand zu geben und Wege zu zeigen, um trotz aller Widrigkeiten inneren Frieden zu bewahren, an sich zu glauben und mit Wut und Trauer umzugehen.“ Dass zum Abschluss der Maßnahme der gefragte Persönlichkeitstrainer die Jungen unterstützt hat, war für sie das Highlight.
Menschliche Brände löschen
Der 16-jährige Abu Ali (Name geändert) bestätigt das: Er habe viel aus dem Workshop-Nachmittag mit dem besonderen Coach gezogen: „Das hat mir einen Schub nach vorn gegeben“, sagt der junge Syrer, der in seinem Leben schon viel innere Stärke aufbringen musste. In kurzen, anschaulichen Übungen hat Holger Jungandreas den vier jungen Syrern mit sportlichen Einheiten und Körpereinsatz trotz Sprachbarriere gezeigt, wie Leib, Geist und Seele zusammenwirken – oder eben gegeneinander. Die Kernbotschaft hat Abu Ali vor allem durch eine Parabel verstanden, die Jungandreas mitgebracht hatte: „Darin hat ein kleiner Vogel es geschafft, einen ganzen Waldrand zu löschen, weil er sich nicht hat beirren lassen und mit seiner Überzeugung es zu schaffen, schließlich alle anderen zum Mitmachen gewinnen konnte.“
Helfen Sie den Johannitern menschliche Brände löschen? Ganz aktuell startet noch dieses Wochenende ein professioneller Workshop, der an mehreren Terminen intensiv auf die Trauerbegleitung von Kindern und Jugendlichen vorbereitet.
Kontakt: Ehrenamtskoordinatorin Sarah Lutz Tel. 0651-27090-331, ehrenamt.trier@johanniter.de