Auslandshilfe
Name: Philipp Lautner
Alter: 35
Verband: Regionalverband Stuttgart
Tätigkeitsbereich & Funktion: Auslandshilfe, medizinischer Soforthelfer
Dabei seit: 2015
Ich engagiere mich ehrenamtlich im Bereich Auslandshilfe bei den Johannitern, weil…
ich mich nicht mit „klassischem“ Katastrophenschutz identifizieren konnte, sondern außerhalb meiner Komfortzone gefordert werden möchte. Zusätzlich kann ich meine Sprachkenntnisse erweitern, bin in einem professionellen (auch internationalen Team) und kann Hilfe direkt am Menschen leisten.
Meine Aufgaben im Bereich Auslandshilfe sind…
medizinische Soforthilfe im Katastrophenfall. Wenn ein Land nach einem Katastrophenereignis (Erdbeben, Tsunamis o.Ä.) um internationale Hilfe ersucht, können zertifizierte Teams der WHO (Emergency Medical Teams) entsandt werden, um direkt vor Ort Hilfe zu leisten. Das EMT der Johanniter Auslandshilfe war das erste mobile Team einer Hilfsorganisation weltweit, welches zertifiziert wurde.
Das Besondere am Ehrenamt im Bereich Auslandshilfe ist für mich…
die ständig wechselnde Herausforderung. Die Einsatzszenarien sind höchst unterschiedlich und dementsprechend schwanken die Anforderungen auch stark. Wir müssen in der Lage sein, innerhalb kürzester Zeit eine autarke Operationsbasis aufzubauen und schnell auf örtliche Besonderheiten reagieren. Ich war bereits in Liverpool (2017) und Mosambik (2019) sowie bei einigen realitätsnahen Übungen dabei. Mein Einsatz in Mosambik war aber sicher am Eindrucksvollsten, weil es schon sehr bewegend war, wie die Patienten streckenweise viele Stunden zu Fuß unterwegs waren, um zu unserem Behandlungsplatz zu kommen. Die Dankbar- und Genügsamkeit der Menschen dort war ziemlich eindrucksvoll.
Mein wichtigstes Instrument/Werkzeug im Einsatz ist…
das Team, mit dem ich in den Einsatz gehe.
Wenn ich nicht bei den Johannitern bin, bin ich…
...auf Reisen mit meiner Frau (wenn es die Pandemie zulässt), im Fitnessstudio, lese und bin Dosenöffner für meine Katzen :-)
Mein schönster Moment bei den Johannitern war…
... die erste präklinische Geburt im Rettungswagen.
Bei meiner ehrenamtlichen Tätigkeit motiviert mich am meisten…
... das dynamische und spannende Arbeitsumfeld.
Meine ehrenamtliche Tätigkeit hat sich während der Pandemie wie folgt verändert…
Da Präsenztrainings leider nicht wie gewohnt stattfinden konnten, gab es weniger Möglichkeit, zu üben. Die Trainings sind – für mich – ein integraler Bestandteil, da sie dabei helfen, sich vor dem eigentlichen Einsatz mit dem Equipment auseinander zu setzen. Der persönliche Kontakt zu Teammitgliedern fiel leider auch weitestgehend weg und konnte durch regelmäßige Zoom-Meetings nur bedingt aufgefangen werden. Ich freue mich also auf 2022 in der Hoffnung, die Trainings wieder weitestgehend „normal“ besuchen zu können.