Johanniter-Betreuungsplatz 200 erstmals im Einsatz
Die baden-württembergischen Einsatzkräfte sind mittlerweile wohlbehalten aus den Hochwassergebieten zurückgekehrt.
Die letzten Tage zeigten eindrucksvoll, wie unersetzlich der Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist. Mit fünf Krankentransportwagen (KTW-B) und zehn Einsatzkräften, die am Donnerstag alarmiert wurden, evakuierten die Johanniter in Ahrweiler zunächst Verletzte in umliegende Krankenhäuser. Am Samstag wurde zusätzlich der Johanniter-Betreuungsplatz 200 (BTP200) mit 40 ehrenamtlichen Einsatzkräften alarmiert, der sich innerhalb von sechs Stunden auf den Weg nach Nordrhein-Westfalen machte. Der Betreuungsplatz 200 hatte seinen ersten realen Einsatz und hat sich bewährt.
Landesvorstand Thomas Hanisch lobt die Einsatzkräfte: "Das neue Konzept des BTP200 geht auf. Starke Zusammenarbeit aus fünf Regionalverbänden, eine starke Truppe aus Baden-Württemberg! Gerade wenn's zählt ist einfach Verlass auf Euch. Ihr kommt dann, wenn nichts mehr geht, einfach, weil es selbstverständlich ist. Noch in der Schockstarre dieser schrecklichen Ereignisse in NRW und RLP seid ihr wieder der erste Lichtblick, die gelebte Solidarität und die praktizierte Nächstenliebe, weil ihr macht, was ihr könnt und was ihr liebt: Helfen! Ich bin stolz auf Euch und Euren Einsatz."
Betreuungsplatz 200 Baden-Württemberg (BTP200)
Der BTP200 ist eine organisationseigene Komponente der baden-württembergischen Johanniter zur Einrichtung und zum Betrieb eines Betreuungsplatzes. Innerhalb kürzester Zeit kann so eine Notunterkunft errichtet werden, in der bis zu 200 hilfesuchende Personen untergebracht und versorgt werden können. Die Einheit führt auch entsprechende Technik mit. So können z.B. sofort Feldbetten, Decken oder Heizungen zum Einsatz kommen. Die Einsatzkräfte können sich außerdem autark mit Strom versorgen. Die einzelnen Module des BTP200 sind auf mehrere Standorte der Johanniter in Baden-Württemberg verteilt, um möglichst flexibel eingesetzt werden zu können.
An ihrem Einsatzort in einer Schule in Erftstadt unterstützten die 36 Helferinnen und Helfer beim Aufbau und Betrieb einer Notunterkunft. Vier weitere Einsatzkräfte betreuten in Köln rund 60 Menschen, die aus ihren teils überfluteten, teils zerstörten Wohnungen und Häusern im stark betroffenen Erftstadt evakuiert werden mussten.
Markus Taglieber aus dem Regionalverband Ostwürttemberg, der gemeinsam mit Reinhard Hirsch den Einsatz des BTP200 leitete, freute sich, dass die einzelnen Verbände sehr gut mit ihren unterschiedlichen Modulen zusammenarbeitet haben. "Eigentlich ist so ein Einsatz klassisch hierarchisch strukturiert. Diesmal sind wir aber überall als Team aufgetreten, jeder hat sich eingebracht und jeder hat einen wichtigen Beitrag zu diesem außergewöhnlichen Einsatz geleistet.“
"Virtual Operations Support" (VOSTbw)
Eine weitere Besonderheit ist der "Virtual Operations Support" (VOSTbw) - die digitale Einsatzgruppe des Landes Baden-Württemberg, die mit 2 Johannitern den Krisenstab in Trier unterstützte. Aufgabe des VOSTbw ist es, ist die Sozialen Medien zu beobachten, die Informationen auszuwerten, aufzubereiten und dann an den Stab weiterzuleiten.