Johanniter-Jugend unterstützt wohnungslose Menschen in Mannheim
Die Johanniter-Jugend war zum zweiten Mal für ihr Projekt „Nachtschicht für Extrawärme“ in der Mannheimer Innenstadt unterwegs. Ihr Ziel: wohnungslosen Menschen Wärme schenken - in Form von Decken, Wärmflaschen, Brötchen und einem offen Ohr.
„Nachtschicht für Extrawärme“ entstand in der Johanniter-Jugend aus dem Wunsch heraus, sich für Bedürftige in der Stadt einzusetzen. „Für diejenigen, die auf der Straße leben, ist das kalte, nasse Wetter eine zusätzliche Belastung. Um die Berührungsängste zu wohnungslosen Menschen zu überwinden, ist es uns wichtig, solche Projekte mit Jugendlichen durchzuführen,“ sagt Ralph Born, Mitglied in der Ortsjugendleitung der Johanniter-Jugend Mannheim. Mitgemacht haben insgesamt 13 Jugendliche ab 15 Jahren.
Carlotta Huge, die erst seit kurzem in der Johanniter-Jugend aktiv ist, schaut auf ihre erste Nachtschicht im Januar zurück: „Ich kann mir gar nicht vorstellen, stundenlang bei diesem Wetter draußen auf dem kalten Boden zu sitzen.“ Genau an diesem Wochenende tauchte ein Wintereinbruch Mannheim in eine dicke Schneedecke und für die Menschen ohne Obdach fiel so mancher Aufenthaltsort weg. „Ich fand es schön, stehen zu bleiben und jemandem eine Freude zu machen, statt einfach vorbeizugehen.“
Begleitet durch ausgebildete Jugendgruppenleiterinnen und -leiter waren die Jugendlichen immer in kleinen Gruppen von 2-4 Leuten unterwegs. Insgesamt verteilten sie in den beiden „Nachtschichten“ rund 40 Decken und Wärmflaschen sowie belegte Brötchen an circa 50 Menschen. „Die Meisten, die wir trafen, sprachen nur sehr gebrochen Deutsch. Aber wir verständigten uns mit Händen und Füßen“, erzählt Carlotta Huge weiter. „Wir kamen zum Beispiel ins Gespräch mit einem Mann aus Syrien. Er nahm dankend eine Decke und eine heiße Wärmflasche entgegen und deutete auf seinen schmerzenden Rücken. Mit einer warmen Jacke konnten wir ihm leider nicht helfen, aber ihm die Adresse einer Kleiderkammer geben.“
Dass die „Nachtschicht für Extrawärme“ wichtig ist, davon ist auch Santino Pehlic aus der Ortsjugendleiter überzeugt. „Unsere Erfahrungen an den zwei Tagen haben uns gezeigt, dass wir das Projekt in den nächsten kalten Monaten unbedingt weiterführen wollen.“
Über die Johanniter-Jugend
Die Johanniter-Jugend ist seit 1979 der Jugendverband der Johanniter-Unfall-Hilfe. Jede und jeder ist willkommen - unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Bildungsniveau und Weltanschauung. Die Kinder und Jugendlichen engagieren sich in Jugendgruppen und Schulsanitätsdiensten. Gemeinsam werden sie fit in Erster-Hilfe, stoßen ehrenamtliche Projekte an und gestalten eigenständig ihre wöchentlichen Gruppenabende und Freizeiten. Man kann sich fortbilden, z.B. zur/zum Schulsanitäterin bzw. -sanitäter oder Jugendgruppenleiterin bzw. -leiter.