11.09.2021 | Landesverband Baden-Württemberg

Wer unterrichtet eigentlich einen Erste-Hilfe-Kurs?

Die Johanniter bieten Jobs, die Leben retten

Am 11. September 2021 ist der internationale Tag der Ersten Hilfe. Ziel des weltweiten Aktionstags ist es, die Bedeutung fachgerechter Nothilfe bei Unfällen und Katastrophen im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.


Warum ist Erste Hilfe so wichtig?

Wer in Deutschland keine Erste Hilfe leistet, macht sich laut Gesetz wegen unterlassener Hilfeleistung strafbar. „Dabei ist Erste Hilfe keine Frage des Alters”, erklärt Stefan Hager, Erste-Hilfe-Experte bei den Johannitern in Baden-Württemberg. „Auch Kinder können Erste Hilfe erlernen. Ein Höchstalter gibt es dabei auch nicht. Wo und wann die nächsten Kurse stattfinden, erfahren Sie unter www.johanniter.de/erstehilfe.“

Das erste Mal in Berührung kommen die meisten Menschen, wenn sie einen Führerschein machen: Mit dem klassischen Erste-Hilfe-Kurs für Fahranfänger. Durch die gesetzliche Pflicht muss ihn jeder absolvieren. Danach hört man nur noch ab und zu davon. Vor allem sind die Erste-Hilfe-Maßnahmen in aller Munde, wenn ganz lokal Leben gerettet wird und Mund-zu-Mund-Beatmung oder eine Herz-Lungen-Wiederbelebung mitten in der Fußgängerzone notwendig werden.

Aber wer unterrichtet eigentlich diese Erste-Hilfe-Kurse?

Kurz gesagt: Eigentlich kann sich fast jeder dafür qualifizieren lassen. Das Wichtigste dabei ist: „Gern unter Menschen zu sein und sich gut ausdrücken zu können, das Interesse an medizinischen Themen und die Lust sich regelmäßig weiterzubilden“, erklärt Stefan Hager. „Das ist die Basis für einen guten Erste-Hilfe-Trainer. Während der Ausbildungsphase werden die notwendigen Lernfelder aus Fachwissen und Pädagogik vermittelt.“ Das Ganze läuft in 129 Unterrichtseinheiten ab, die Ausbildungskosten übernehmen die Johanniter. „Wenn man richtig Gas gibt, kann innerhalb von zwei Monaten die Ausbildung abgeschlossen und der erste Kurs selbstständig geleitet werden. Die Ausbildung darf aber auch bis zu einem Jahr dauern,“ ergänzt Hager.

„Der Vorteil an der Trainer-Tätigkeit ist, dass das erlangte Wissen einen, auch außerhalb der Kurse, weiterbringt. Man lernt viel über Rhetorik, Präsentieren und Moderieren, was die persönlichen Softskills verbessert und ausbaut“, fährt der Erste-Hilfe-Experte fort. „Aber auch Themen wie Organisation und Eigenverantwortlichkeit werden gestärkt, da unsere Erste-Hilfe-Trainer im Endeffekt ihre eigenen Chefs sind und ganz eigenständig ihre Erste-Hilfe-Kurse leiten. Mit flexibler Zeiteinteilung - ganz nach den jeweiligen Bedürfnissen. So haben wir Studenten im Team, aber auch Sporttrainer oder andere Freiberufler, die sich durch die Kurse ein zweites Standbein aufbauen.“

Langfristig gibt es für die Trainer auch Aufstiegschancen: Man kann pädagogische Fortbildungen besuchen und dort sein Wissen vertiefen oder sich zum Fachdozenten oder Lehrbeauftragten für Lehrkräfteschulungen ausbilden lassen. Wer Interesse an besonderen Kursarten hat, kann durch Vertiefungen auch Kurse wie Erste Hilfe am Kind oder Outdoor-Erste-Hilfe leiten. „Die Möglichkeiten sind in unser Hilfsorganisation vielseitig. Wichtig ist, langfristig einen Job zu suchen, der Sinn stiftet. Bei dem man aktiv unsere Gesellschaft mitgestalten kann und auch andere Menschen dazu motiviert, Erste Hilfe zu leisten, Ängste zu nehmen und die Zivilcourage zu stärken. Zusammengefasst: Bei uns bekommt man einen Job, der Leben rettet“, so Stefan Hager abschließend.

Interesse geweckt? Alle aktuellen Stellenangebote finden Sie unter: www.johanniter.de/karriere. Weiterführende Informationen zur Erste-Hilfe-Trainer-Ausbildung gibt es unter www.johanniter.de/nebenjob-lebensretter.