Spannende Workshops und ein simulierter Brand in der Schulküche
150 Kinder und Jugendliche aus der Jugend und den Schulsanitätsdiensten der Johanniter und Malteser in Baden-Württemberg üben Erste Hilfe
Ditzingen. Rund 150 Kinder und Jugendliche aus der Jugend und den Schulsanitätsdiensten der Johanniter und Malteser in Baden-Württemberg bildeten sich an diesem Wochenende an der Realschule Ditzingen zu verschiedenen Themen fort und trainierten Erste Hilfe. Dabei erlebten sie jede Menge Teamgeist und machten die Erfahrung, dass Helfen richtig Spaß machen kann. Organisiert und getragen wurde das Wochenende von rund 60 Ehrenamtlichen beider Hilfsorganisationen.
Von Konstanz bis Ellwangen, von Schopfheim bis Stuttgart - aus ganz Baden-Württemberg waren Kinder und Jugendliche von 10 bis 18 Jahren, die sich in den Schulsanitätsdiensten und in der Malteser Jugend bzw. Johanniter Jugend engagieren, nach Ditzingen gekommen. Je nach Vorkenntnissen konnten sie sich am Samstag in ganztägigen Workshops zu verschiedenen Themen fortbilden - u.a. zu Sportverletzungen und zur Streitschlichtung, zum Katastrophenschutz, zur realistischen Unfalldarstellung, zu den Grundlagen der Notfallmedizin, der Traumatologie und der Anatomie. Auch die Rettungshundestaffel der Malteser Bietigheim-Bissingen war am Nachmittag zu Besuch und gab einen Einblick in ihre Arbeit.
Am Sonntagmorgen galt es dann das erlernte Wissen bei einer Großübung anwenden. Das Szenario: Ein Brand in der Schulküche war ausgebrochen – Verletztendarsteller/-innen, die mittels realistischer Unfalldarstellung geschminkt wurden, mussten von den Jugendlichen versorgt werden – je nach Vorwissen. „Ich habe bei der Übung gemerkt, dass so eine Stresssituation schon besonders ist und man schnell alle Kenntnisse bündeln muss - das war gar nicht so einfach“, so Louis von der Gemeinschaftsschule Backnang, der sich im Schulsanitätsdienst engagiert.
Das Feedback der Jugendlichen zu dem Wochenende war sehr positiv: „Es war sehr abwechslungsreich und man konnte viel lernen. Außerdem haben wir viele Kontakte geknüpft – es war eine tolle Gemeinschaft hier“, so Tabea aus Stuttgart. Levin aus Schopfheim ergänzt: „Das Wochenende hat sich auf jeden Fall gelohnt. Man konnte sich richtig gut fortbilden und es hat viel Spaß gemacht.“
Bewusstsein für die Erste Hilfe und Orientierung bei der Berufssuche
Dass die Jugendarbeit nach den Coronajahren wieder aufgebaut wird, Interessierte für das FSJ gewonnen werden und auch Grundlagen für medizinische, soziale oder pflegerische Berufe gelegt werden, ist ein weiterer positiver Nebeneffekt so eines Wochenendes.
"Das Schulsanitätswochenende, bei dem sich 140 Kinder und Jugendliche in Erster Hilfe fortbilden, verdeutlicht nicht nur die Bedeutung der Ersten Hilfe in unserer Gesellschaft, sondern auch die Wichtigkeit einer umfassenden Ausbildung für unsere Jugendlichen“, so Thomas Hanisch, Landesvorstand der Johanniter Baden-Württemberg. „Es ist ermutigend zu sehen, dass sich junge Menschen in ihrer Freizeit aktiv für andere einsetzen. Gut, dass wir als Hilfsorganisationen solche Nachwuchskräfte haben.“
Auch Malteser Diözesanleiter Karl-Eugen Graf zu Neipperg betont die Bedeutung der Jugendarbeit der Hilfsorganisationen: „Der Schulsanitätsdienst und die Jugendarbeit von Maltesern und Johannitern sind wichtige Bausteine, schon früh ein Bewusstsein für die Erste Hilfe zu schaffen und die Jugendlichen in ihrer Lebenswelt abzuholen.“
Gute Zusammenarbeit und demokratisches Miteinander
Dass Johanniter und Malteser das Wochenende zusammen vorbereitet und durchgeführt haben – gemeinsam mit den Jugendlichen -, freut vor allem die Jugendleiter/innen: „In unserer Jugendarbeit legen wir sehr viel Wert auf ein demokratisches Miteinander“, so Julian Weber, Fachbereichsleiter Jugend und Freiwilligendienste der Johanniter Baden-Württemberg. „Die Jugendlichen lernen, sich einzubringen und gemeinsam etwas zu gestalten. Bei dem Fortbildungswochenende haben die Jugendlichen selbst Themen eingebracht und Workshops durchgeführt.“ Und auch Matthias Michel, Diözesanjugendsprecher der Malteser zieht ein positives Fazit: „Es war eine tolle Veranstaltung. Die Kinder und Jugendlichen waren begeistert dabei. Für uns war es eine gute Gelegenheit den Jugendlichen zu vermitteln, dass Erste Hilfe und Helfen Spaß macht und auch die Strukturen der anderen Hilfsorganisation kennenzulernen.“
Zahlen und Daten zu den Jugendorganisationen
Die Johanniter-Jugend ist die Jugendorganisation der Johanniter, die Malteser-Jugend die Jugendorganisation der Malteser. Bei der Johanniter-Jugend engagieren sich in Baden-Württemberg rund 600 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene ehrenamtlich, bei der Malteser-Jugend 260. Sie sind aktiv in Kinder- und Jugendgruppen und im Schulsanitätsdienst. Sie bilden sich bei landes- und bundesweiten Veranstaltungen regelmäßig fort und trainieren ihre Erste-Hilfe Fähigkeiten. Die Johanniter-Jugend und die Malteser Jugend stehen für Vielfalt, Respekt und Nächstenliebe.
Im Schulsanitätsdienst (SSD) sind in Baden-Württemberg rund 1.000 Nachwuchs-Johanniterinnen und -Johanniter an ca. 64 Schulen aktiv. Die Malteser begleiten in Baden-Württemberg über 80 Schulsanitätsdienste an 50 Schulen mit rund 800 Schulsanitäterinnen und -sanitätern. Wenn sich in der Schule zum Beispiel ein Schüler beim Sportunterricht verletzt, leitet das Team des SSD Erste-Hilfe Maßnahmen ein und ruft bei Bedarf den Rettungsdienst.