Erste-Hilfe-Olympiade der Johanniter in Filderstadt
Beste Johanniter-Retter in Baden-Württemberg gekürt
250 Johanniter und Johanniterinnen aus ganz Baden-Württemberg trafen sich zur „Erste-Hilfe-Olympiade“ am 6. Juli im Tagungszentrum Bernhäuser Forst in Filderstadt. Auf dem Gelände konnten die insgesamt 18 Mannschaften ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse unter Beweis stellen. Mit einer feierlichen Siegerehrung wurden am Samstagabend die Gewinner-Teams gekürt. Umrahmt wurde der Wettkampf von einem bunten „Johanniter-Jahrmarkt“, bei dem man sich unter anderem bei „Hau-den-Lukas“ oder Bogenschießen beweisen konnte.
An realistisch inszenierten Fallbeispielen mit täuschend echt geschminkten Mimen zeigten die Teams, dass im Notfall jeder Handgriff sitzt. In vier Kategorien mussten - je nach Alter und Qualifikationsniveau - haupt- und ehrenamtliche Retter verschiedene medizinische Aufgaben lösen. Ehrenamtliche Schiedsrichter bewerteten die Teamleistung nach Punkten und kürten am Ende Siegergruppen, die sich im kommenden Jahr beim „Tag der Johanniter“ in Erfurt um den Titel „Beste Johanniter-Retter Deutschlands“ messen.
Der Wettkampf startete zunächst mit einem schriftlichen Theorietest, dann stellten sich die Teilnehmenden den praktischen Herausforderungen wie Trageparcours, der Herz-Lungen-Wiederbelebung oder realistischen Unfallszenarien, die alle rund um das Thema „Jahrmarkt“ gestaltet waren und den Teilnehmenden ein umfangreiches medizinisches Wissen abverlangten.
Zum ersten Mal durften sich auch drei Rettungshunde-Mannschaften im Wettkampf messen. Hier ging es unter anderem darum, wie gut sich die Teams in unbekanntem Terrain orientieren können. Außerdem traten außer Konkurrenz zwei Gastmannschaften der österreichischen Johanniter aus Kärnten an, die von ihrer Bundesgeschäftsführerin Petra Grell-Kunzinger begleitet wurden.
Unter großem Jubel kürte Landesvorstand Thomas Hanisch am Abend dann die Gewinner-Teams:
Kategorie A:
- Platz 1: Klappstuhl - Regionalverband Ostwürttemberg (88 Punkte)
- Platz 2: Kellerkinder - Regionalverband Ostwürttemberg (86 Punkte)
- Platz 3: Funny Sanis - Regionalverband Oberschwaben/Bodensee (79 Punkte)
- Platz 4: Pflasterklatscher - Regionalverband Ostwürttemberg (76 Punkte)
Kategorie B:
- Platz 1: Epistaxis - Regionalverband Oberschwaben/Bodensee (87 Punkte)
- Platz 2: Klapphocker - Regionalverband Ostwürttemberg (85 Punkte)
- Platz 3: Notfall Ninjas - Regionalverband Oberschwaben/Bodensee (84 Punkte)
- Platz 4: Wir aus Horb - Regionalverband Württemberg Mitte (57 Punkte)
Kategorie S:
- Platz 1: Elder Bunnies - Regionalverband Württemberg Mitte (83 Punkte)
- Platz 2: Older Bunnies - Regionalverband Württemberg Mitte (83 Punkte)
- Platz 3: Frontblitzer – Regionalverband Oberschwaben/Bodensee (82 Punkte)
- Platz 3: Bierturm – Regionalverband Oberschwaben/Bodensee (82 Punkte)
- Platz 4: Wilde Kerle - Regionalverband Ostwürttemberg (76 Punkte)
Kategorie H:
- Platz 1: Leberwurstjunkies - RV Baden (88 Punkte)
- Platz 2: Einsatzpommes - RV Baden (84 Punkte)
- Platz 3: JUH RHS Horb - RV Württemberg Mitte (72 Punkte)
Die Sieger erhielten Pokale, einen Mannschaftspreis und sind für den Bundeswettkampf 2025 in Erfurt qualifiziert. Abgerundet wurde der Abend mit leckerem Street-Food und einem bunten Musikprogramm.
„In diesem Jahr haben wir den Landeswettkampf zum ersten Mal als eintägige Veranstaltung durchgeführt und wir sind froh, dass so viele Mannschaften der Einladung gefolgt sind und wir als große Johanniter-Familie zusammenkommen konnten. Unser besonderer Dank gilt dem Organisationsteam,“ so Landesvorstand Thomas Hanisch in seiner Ansprache.
Was ist ein Landeswettkampf und warum machen die Johanniter das überhaupt?
Die Landes- und Bundeswettkämpfe stellen eine hervorragende Möglichkeit dar, das Leistungsniveau und den Ausbildungsstand der Helferinnen und Helfer im Bereich der Ersten Hilfe und der Notfallrettung - auch vor der Öffentlichkeit - zu demonstrieren und sich im fairen Wettstreit untereinander zu messen. Sie tragen dazu bei, das Gemeinschafts-Gefühl der Helferinnen und Helfer untereinander zu stärken und dienen deshalb auch der Kontaktpflege.
Je nach Alter und medizinisch fachlicher Qualifizierung werden die Helferinnen und Helfer in Gruppen eingeteilt. In der Mannschaftskategorie A starten alle Helferinnen und Helfer, die die Ausbildung zum Sanitätshelfer erfolgreich durchlaufen haben und mindestens das 16. Lebensjahr vollendet haben. In der Kategorie S starten alle aktiven Helferinnen und Helfer, die eine rettungsdienstliche Ausbildung, z.B. als Rettungssanitäter, abgeschlossen haben. Ausgenommen hiervon sind Ärzte. In der Kategorie B starten dann Kinder und Jugendliche, die mindestens das 12. aber noch nicht das 19. Lebensjahr vollendet haben. Fachliche Grundlage der Wettkampfaufgaben ist der Erste-Hilfe-Kurs. In der Kategorie C starten die jüngsten Teilnehmerinnen und Teilnehmer: sie müssen mindestens das 6. aber noch nicht das 12. Lebensjahr vollendet haben. Fachliche Grundlage der Wettkampfaufgaben ist hier ein „Ersthelfer von Morgen“-Kurs. In der Kategorie H treten Helferinnen und Helfer an, die eine Sanitätshelferausbildung und die rettungshundespezifische Ausbildung absolviert haben und mindestens 16 Jahre alt sind. Ihr Hund sollte bereits an einem Rettungshundeeignungstest gemäß GemPPO 2005 teilgenommen haben.
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Baden-Württemberg
Bereits über 2.200 Ehrenamtliche, rund 2.20 Hauptamtliche und etwa 112.000 Fördermitglieder engagieren sich in Baden-Württemberg für die Hilfe von Mensch zu Mensch. So können die Johanniter zahlreiche Dienstleistungen wie Menüservice, Hausnotruf, Kinder- und Jugendbetreuung, Pflege- und Fahrdienste sowie Erste-Hilfe-Kurse anbieten. Zum Landesverband Baden-Württemberg gehört auch die Johanniter-Akademie-Baden-Württemberg, die Aus-, Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Lehrkräftequalifizierung, Retten & Helfen sowie Pflegen & Betreuen anbietet.
Weitere Informationen über die Johanniter in Baden-Württemberg finden Sie unter:
www.johanniter.de/bw sowie unter www.facebook.com/juh.bw und www.instagram.com/johanniter_bw.
Fotos: Johanniter/Steffen Kaiser & Katharina Mössner