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Fachbereich Kinder- und Jugendhospiz

Informationen zum Konzept und für den Aufenthalt

Unser Verständnis von Kinderhospizarbeit ist es, den betroffenen Familien durch Entlastung und Unterstützung trotz der schweren Situation Lebensfreude und Lebensqualität zu schenken. Dabei haben wir das gesamte Familiensystem im Blick.

Vollausgebildete Fachpflegekräfte und Sozialpädagogen sowie ehrenamtlich Mitarbeitende sorgen sich in einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung um die Bedürfnisse der erkrankten Kinder und Jugendlichen. Auch und vor allem in der schwersten Lebensphase des Kindes lassen wir die Familien nicht allein. Die Trauerphase in der Zeit danach begleiten wir mit verschiedenen Angeboten. 

Unser Entlastungsangebot steht allen Familienangehörigen zur Verfügung. Bei uns kann man gemeinsam Kraft tanken, miteinander eine unbeschwerte Zeit verbringen oder auch mal allein ganz für sich etwas unternehmen und das Kind dennoch behütet, geborgen und in fachlicher Pflege wissen.

Bis zu zwölf Familien finden bei uns ein Zuhause auf Zeit. Liebevoll eingerichtete Zimmer für die erkrankten Kinder und gemütliche Familienzimmer, großzügig gestaltete Bereiche mit Raum für Bewegung, Spiel und Unternehmungen sowie offene Gemeinschaftsräume bieten Platz für Familienzeit, Entfaltung von Hobbys, Begegnungen und Austausch mit anderen Gästen des Hauses.

Tipp: hier geht es zu einem 360° Grad Rundgang durch das Kinderhaus

Räume für Groß & Klein und für viele Bedürfnisse

Das Haus lädt mit großzügigen Gemeinschaftsbereichen zum geselligen Miteinander ein; ebenso gehören funktionelle Therapieräume, ein Snoezelraum, eine Kinderkreativwerkstatt und ein Lesebereich zum Hauskonzept. Selbst Kaminabende mit Klaviermusik sind dank entsprechender Ausstattung möglich.

Für Eltern und Geschwister, Freunde und andere Familienangehörigen stehen 12 Gästezimmer mit grünem Ausblick und Terrassenbereich sowie mit Kontakt zur Spiellandschaft der Kinder zur Verfügung.

Bei der farbenfrohen Ausstattung der Kinderzimmer wurde auf viel Komfort für die kleinen und großen Hausgäste ebenso wie auf Pflegefunktionalität großer Wert gelegt. Bodentiefe Fenstertüren zur Terrasse und zum naturnahen Spielbereich ermöglichen den Kontakt zur Spreewälder Landschaft und zu den Mitbewohnenden quasi zu jeder Tages- und Jahreszeit.

Hochwertige Kinder-Pflegebetten zeigen ihre Möglichkeiten als Spiel- und Schlafplatz, manchmal als Burg, als Rückzugs- und Ruhebereich, aber immer als Wohlfühlort. Durch ihre besondere Bauweise und Ausstattung können sie zuverlässig funktionieren, damit die Bedürfnisse des Kindes so weit wie möglich ausgeglichen und die tägliche Arbeit der Pflegepersonen spürbar erleichtert werden.

Unser Team im Kinderhaus

Zum Hospiz-Team gehören ausgebildete Pflegefachkräfte und solche in der Ausbildung, Heilerziehungspflegekräfte, SozialarbeiterInnen sowie eine Ehrenamtskoordinatorin und Trauerbegleiterin. Wir arbeiten sehr gern mit Menschen im Freiwilligen Sozialen Jahr oder im Bundesfreiwilligendienst zusammen.

Mitarbeitende im Küchenbereich und in der Hauswirtschaft, in der Hausleitung und der Verwaltung, für den Reinigungsservice und die Haustechnik sowie für die Gartenpflege sorgen dafür, dass unser Kinderhaus ein einladender Ort ist. Tatkräftige Unterstützung erhalten wir von derzeit 10 ehrenamtlich Tätigen.

Spiel & Spaß in der Natur

Im ruhig gelegenen Außenbereich des Kinderhauses lädt eine riesige Spielfläche mit tollen Klettermöglichkeiten und besonderen Rutschen, einem einmaligen Wasserspielplatz und Spezialschaukeln zu aktiver Bewegung mit Spiel und Spaß ebenso ein wie dazu, die wärmenden Sonnenstrahlen, den kühlenden Windhauch, die kunterbunten Vogelstimmen oder gar das sanfte Baumwipfelrauschen zu erleben und einfach auf sich wirken zu lassen. 

Vierzig Laub- und Obstbäume und auch eine Weihnachtstanne wurden dort im Rahmen eines Landschaftskonzeptes zeitgleich zur Kinderhaus-Eröffnung neu angepflanzt. Ulmen, Linden, Erlen, Kastanien, Buchen und Eschen spenden dem Spielplatz und den Sitzbänken von Jahr zu Jahr mehr Schatten, säumen die Flanierwege und schirmen auch die Parkmöglichkeiten von anderen Bereichen ab. Aus dem Obstgarten können Äpfel, Birnen, Kirschen, Pflaumen, Zwetschen und sogar Pfirsiche geerntet und in der hauseigenen Küche verwendet werden. Auf die Nüsse unseres Walnussbaums freuen wir uns ganz besonders.

Zur Weihnachtszeit können die kleinen und großen Hausgäste die Nordmanntanne am Spielplatz nach eigenen Ideen und Wünschen schmücken und zum Glitzern bringen.

Rituale im Kinderhospiz

In der Hospizarbeit für Kinder spielen Rituale eine große Rolle: Sie beinhalten Dinge und Abläufe, die nach vorgegebenen Regeln und in einer bestimmten Reihenfolge ausgeführt werden. Sie sollen die Bewältigung komplexer lebensweltlicher Situationen ermöglichen und diese durch eine symbolische Auseinandersetzung vereinfachen. Auch bei uns sind solche Rituale etabliert. 

Dazu gehört zum Beispiel ein hausspezifischer Ritualgegenstand, der Mehreres symbolisiert: Er besteht aus Baumscheiben, die in drei Teile zerlegt werden können. In den Tagen des Aufenthalts der Familien werden diese gemeinsam gestaltet. Der eine Teil wird im Garten des Kinderhauses platziert, das Herz aus Schiefer kann bei Aufenthalt des Kindes an dessen Zimmertür gehangen werden. Der dritte Formteil ist dafür gedacht, dass er wie ein Talisman zu den Familien mit nach Hause geht und wenn sie ins Kinderhaus zurückkehren, bringen sie ihn wieder mit und können die komplette Scheibe vervollständigen. Nach dem Versterben des Kindes kann das Herz im Erinnerungsgarten des Kinderhauses platziert werden. 

Der Raum der Stille

Der Raum der Stille ist ein besonderer Raum im Hospiz. Er bietet die Möglichkeit zum Beten, zum Meditieren, zum Innehalten. Das Erfüllen religiöser Bedürfnisse kann Trost spenden und zum Schöpfen neuer Kraft beitragen. Der Raum der Stille soll helfen, in wohltuender Atmosphäre Ruhe, Einkehr und vielleicht auch ein wenig Abstand zu belastenden Situationen zu finden. 

Jederzeit steht dieser Raum für die Kinderhaus-Gäste, die Angehörigen und Freunde sowie für Mitarbeitende offen. Der Raum kann Teil einer weltlichen wie religiösen Abschiedszeremonie sein. In ihm können Andachten ebenso stattfinden wie Rituale bestimmter Konfessionen. Die Gestaltung des Raumes der Stille soll diesem Anliegen Rechnung tragen. Zugleich soll die Gestaltung Hoffnung, Ermutigung und Trost ausstrahlen und schließlich sinnbildlich einladen, den Blick zur Welt zu öffnen und offenzuhalten.

Informationen zum Aufenthalt

Die Diagnose einer lebensverkürzenden Erkrankung und die Genehmigung des Antrages auf Hospizversorgung durch die Krankenkasse ist die Grundlage für einen Kinderhospizaufenthalt. Betroffenen Familien stehen bis zur Vollendung des 27. Lebensjahres des Kindes jährlich mindestens 28 Tage Entlastungsaufenthalt in einem Kinderhospiz zu.

Bestehende ambulante Hilfsangebote werden im Kinderhospiz um palliativpflegerische und -medizinische sowie psychosoziale Betreuung ergänzt.

Der Aufenthalt im Kinderhospiz des Kinderhauses „Pusteblume“ ist für die erkrankten Kinder zuzahlungsfrei. Die Aufenthaltskosten der An- und Zugehörigen bestreiten wir aus Spendenbeträgen und Zuwendungen.

Sie haben Fragen zu unserem Kinder- und Jugendhospiz sowie zu einem Aufenthalt bei uns? Wir beantworten sie gerne.

Johanniter-Kinderhaus "Pusteblume"

Hospiz & Intensivpflege-Wohngruppe


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Zweite Kolonie 74
03096 Burg (Spreewald)