Elterncafé ∙ Geschwisterclub „Bärenbande“ ∙ Inklusive Holz- und Tonwerkstatt

Ein Ort zum Austausch für An- und Zugehörige lebensverkürzt erkrankter sowie bereits verstorbener Kinder.

Seit Januar 2023 findet einmal monatlich - meist am ersten Freitag des Monats - das Elterncafé im Kinderhaus statt. Das Elterncafé ist ein Angebot für Eltern und weitere An- und Zugehörige des individuellen Familienkreises. Mithilfe des psychosozialen Teams und geschulten Ehrenamtlichen gibt das Elterncafé einen geschützten Raum

• für einen Austausch zu Anliegen, Sorgen und Unsicherheiten nach der Diagnose einer lebensverkürzenden Erkrankung eines Kindes und für die Situation nach dem Versterben,
• für Tipps, Hilfe und gegenseitige Unterstützung zu den verschiedensten Bedürfnissen,
• für gegenseitige Ermutigung, sich auch mit schwierigen und belastenden Themen auseinanderzusetzen, Lösungen suchen zu können sowie die eigene seelische Gesundheit nicht aus dem Blick zu verlieren,
• für thematische Informationen durch Experten und Möglichkeiten, mit ihnen individuelle Fragen zu besprechen.

Wir bedanken uns bei allen Spenderinnen und Spendern des Benefizkonzertes am 11.12.2022 in der Potsdamer Friedenskirche für die großzügige Unterstützung des Elterncafés.

In Deutschland leben ungefähr 2 Millionen Kinder und Jugendliche mit behinderten oder chronisch erkrankten Geschwistern. Anders als Erwachsene, die sich bewusst für oder gegen die Pflege eines erkrankten Kindes entscheiden können, haben Geschwisterkinder diese Freiheit nicht. Das Leben in einer Familie mit einem erkrankten Kind gestaltet sich für sie anders als mit dem "normalen" Familienalltag gemeinhin verbunden wird. Zugleich werden an Geschwister von behinderten und/oder schwerkranken Kindern hohe Erwartungen gestellt. Diese versuchen viele Kinder zu erfüllen, um den Eltern nicht zusätzlich zur Last zu fallen. Damit steigt andererseits das Risiko für psychische Probleme und Auffälligkeiten.

Diese besondere Lebenssituation kann für Geschwister aber auch Chancen mit sich bringen und neue Kräfte freisetzen. Unser Anliegen ist es, diese gezielt zu fördern und weiterzuentwickeln.

Dafür wurde der Geschwisterclub "Bärenbande" ins Leben gerufen, der regelmäßig verschiedene Angebote für gesunde Geschwisterkinder entwickelt. Mit viel Freude und Zuwendung begleiten wir sie in ihren Lebensphasen und entdecken gemeinsam Wege, wie sie mit der besonderen Lebenssituation umgehen können. Im besten Falle entstehen daraus „Bärenkräfte“.

Dazu gehört auch das Stressbewältigungstraining SuSi (SupportingSiblings). Es unterstützt dabei, belastende Alltagserfahrungen zu verarbeiten und gezielt Stressbewältigungskompetenzen aufzubauen. SuSi stärkt den Selbstwert der Kinder und baut soziale Kompetenzen auf.

Im Geschwistertreff stärken wir das Gemeinschaftsgefühl in der Gruppe. Wir fördern die emotionale Kompetenz der Kinder und Jugendlichen, erfahren die Unterschiede von Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung und unterstützen sie mit vielfältigen Angeboten in jeder Hinsicht.

Die beiden Angebote Geschwistertreff und SuSi wurden von der Zentralen Prüfstelle Prävention zertifiziert und können daher mit der gesetzlichen Krankenversicherung abgerechnet werden.

Seit Sommer 2022 gibt es direkt am Kinderhaus unser neues Kleinod: eine inklusiv eingerichtete Werkstatt für Kinder. 

Das besondere Gefühl, etwas selbst und nach eigenen Vorstellungen geschaffen zu haben, gibt Kindern mit und ohne Behinderungen Selbstvertrauen und macht sie stolz. Das Werkeln mit Holz oder auch anderen Materialien an einem sicheren und eingerichteten Werktisch ist ein besonderes Erlebnis – es macht einfach Freude!

Die Werkstatt steht vor allem den kleinen und großen Gästen des Kinderhauses zur Verfügung. Gerne öffnen wir unsere Werkstatttüren für interessierte Gruppen von außerhalb.

Wie viele Arbeitsplätze gibt es in der Werkstatt? Insgesamt gibt es 6 Arbeitsplätze. Je nach Alter, Ressourcen, Vorkenntnissen & Unterstützungsbedarf der Kinder sind die Plätze variabel. Es können sich auch zwei Kinder einen Arbeitsplatz teilen. Bei größeren Gruppen kann die Werkstatt gestaffelt genutzt werden: Eine Gruppe arbeitet in der Werkstatt, während die andere Gruppe den Spielplatz am Kinderhaus nutzt. 

Wie sind die Arbeitsplätze konzipiert? Wir haben uns am TEACCH-System orientiert. Dieses System kombiniert entwicklungspsychologische, kognitive und verhaltenstherapeutische Ansätze. Die Werkplätze sind visuell strukturiert. Klare Strukturen von Raum & Zeit helfen Kindern mit und ohne Behinderung, sich in den Arbeitsabläufen reibungslos zurechtfinden.

Wer hilft in der Werkstatt mit? Die Fachkräfte des pädagogischen Teams betreuen mit Unterstützung von ehrenamtlichen „Werkstatt-Freaks“ die Arbeiten in der Werkstatt. 

Was kann man in der Werkstatt machen? Wir werkeln und töpfern alles aus Holz oder Ton, was unsere Fantasie und die Werkzeuge hergeben: Traumschiffe zum Davonsegeln, Himmelssterne als Glücksbringer, H(olz)-Mobile ganz ohne Kraftstoff, Schatzkisten für echte Geheimnisse, Schmuckstücke und anderes mehr. Wir haben kindgerechte Werkzeuge - vor allem Laubsägen, Hammer, Fuchsschwänze, Winkel, Feilen, Hobel, Zangen, Schraubzwingen, Schrauben, Nägel, Hand-Bohrmaschinen oder Akkuschrauber. Unser elektrischer Schachtbrennofen (Fabrikat Nabertherm Top100) kann bis zu 1320°C Brennhitze erzeugen. Für die Tonarbeiten gibt es Ton, verschiedene Glasuren und geeignete Spatel.

Ab welchem Alter? Kinder ab 4 Jahre sind herzlich willkommen, nach oben gibt es keine Begrenzung. 

Wann kann man die Werkstatt nutzen?  Die Werkstatt steht den kleinen und großen Gästen des Kinderhauses zur Verfügung. Gerne öffnen wir unsere Werkstatttüren für interessierte Gruppen jeden Alters auf Anfrage. 

Was kostet die Nutzung der Werkstatt? Die Nutzung der Werkstatt ist kostenfrei. Für Ausstattung, Material, Reparaturen und ähnliches werden Spenden und Zuwendungen benötigt.