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11.10.2022 | Regionalverband Brandenburg-Nordwest

Mit Lesehund zum Erfolg

Die Johanniter im Regionalverband Brandenburg-Nordwest setzen auf die therapeutische Wirkung von Hunden an einem ungewohnten Ort: Die Vierbeiner sollen in Schulen das Selbstbewusstsein von Kindern stärken und ihnen helfen, besser lesen zu lernen.

Das Projekt „Johanniter-Lesehund“ startete am 18. September mit der offiziellen Zertifikatübergabe an 5 Lesehund-Teams. Seit kurzem sind die Lesehunde-Teams an zwei Grundschulen in der Havelstadt zu Besuch.

Die Johanniter im Regionalverband Brandenburg-Nordwest setzen auf die therapeutische Wirkung von Hunden an einem ungewohnten Ort: Die Vierbeiner sollen in Schulen das Selbstbewusstsein von Kindern stärken und ihnen helfen, besser lesen zu lernen. Die tiergestützte Pädagogik strebt eine besondere Art der Kommunikation zwischen Kind und Hund an. Es bietet Grundschulkindern mit Leseschwäche die Möglichkeit, ihre Lesefähigkeit zu verbessern, indem sie regelmäßig einem Hund vorlesen. „Lesen zu lernen hat weniger mit Intelligenz zu tun als vielmehr mit der Bewältigung von Ängsten.“, erklärt Frances Fontaine, die das Projekt koordiniert. Weiter sagt sie: „Um Misserfolg, Kritik und dem damit verbundenen Stress aus dem Wege zu gehen, meiden Kinder mit einer mangelhaften Lesekompetenz Situationen wie das laute Vorlesen in der Klasse.“

Jede Woche kommen die Johanniter-Lesehund-Teams in eine Grundschule. Dort liest das Kind für 20 Minuten seinem Lesehund in der Bibliothek vor. Dabei konzentriert es sich ganz auf den Hund, vergisst seine Umgebung und entspannt sich. So wird der Lesehund zum vertrauten Gegenüber. Das Kind gewinnt Selbstvertrauen und kann in einer geschützten Atmosphäre seine Lesemotivation verbessern.

Die hundegestützte Leseförderung erstreckt sich zunächst über die Dauer eines halben Jahres. Ehrenamtlich arbeitende und speziell ausgebildete Hundebesitzer und- besitzerinnen moderieren die Interaktion zwischen Kind und Hund und leiten das gemeinsame Lesen an. Während des Vorlesens bleiben die Hundebesitzer und –besitzerinnen im Hintergrund und geben lediglich kleine Hilfsimpulse, ohne zu korrigieren. Auch bei der Auswahl der Literatur wird der Hund als Partner mit einbezogen.

Die Ausbildung zum Johanniter-Lesehund konnte in Brandenburg an einem September-Wochenende absolviert werden. Hier wurden zum einen die Kompetenzen von Hund und Mensch geprüft. Zum anderen lernen die Hundehaltenden den Umgang mit den Kindern. Aber auch ganz praktische Dinge wie Hygienevorschriften, die in den Schulen einzuhalten sind. Außerdem gab es ein Probelesen mit Kindern der Wilhelm-Busch-Grundschule. „Hier möchten wir auch nochmal ein großes Danke an Frau Hübner und ihr Lehrenden-Team ausrichten für die wunderbare Unterstützung unseres Projektes.“, bedankt sich Frances Fontaine. Ein Zertifikat, bescheinigt Hund und Mensch schließlich, dass sie ab sofort Schuleinsätze im Rahmen der tiergestützten Leseförderung beim Johanniter-Projekt „Lesehund“ übernehmen können.

Der Johanniter-Lesehund finanziert sich ausschließlich über Spenden. „Den Start des Projektes an Brandenburgs Grundschulen konnten wir dank einer Förderung durch die Soziallotterie Aid-Five das Projekt für zwei Jahre finanzieren“, erklärt Frances Fontaine.

Mehr Informationen zum Johanniter-Lesehund finden Sie hier: www.johanniter.de/rv-brbnw/lesehunde