27.09.2023 | Regionalverband Ostbayern

Kleeblatt-Süd unterstützt verletzte Ukrainer

Projekt „Ergänzende soziale Betreuung und Rücktransporte für ukrainische Kleeblatt-Patienten“ in Süddeutschland

Berlin/Regensburg Mehr als 850 schwer verletzte und schwer erkrankte Patienten aus der Ukraine sind seit Beginn des bewaffneten Konflikts über das EU-Katastrophenschutzverfahren zur Behandlung nach Deutschland gebracht und über den Kleeblattmechanismus auf deutsche Krankenhäuer verteilt worden. Seit September 2022 unterstützen die fünf großen deutschen Hilfsorgani­sationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH), Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Deutsches Rotes Kreuz (DRK) und Maltester-Hilfsdienst (MHD) die medizinische Hilfe mit ergänzender sozialer Betreuung und Rücktransporten für Patienten mit Unterstützungsbedarf.

Im sogenannten „Kleeblatt Süd“ versorgt der Johanniter-Regionalverband Ostbayern die Region Nordbayern und der Regionalverband Bayerisch-Schwabach die Region ab Augsburg inklusive Baden-Württemberg. Seit Beginn des Projekts ist auch eine Kollegin aus dem Team des Sachgebiets Flüchtlingshilfe vom Regionalverband Ostbayern mit dabei. Als Patientenlotsin nimmt sie Kontakt zu den Patienten auf, organisiert Anschlussbehandlungen oder bietet Hilfe bei bürokratischen Abläufen. Bei der Kick-off Veranstaltung am 13. September in Berlin, bei der alle Beteiligten zusammen kamen, betonten die Vertreter des Regionalverbands die Wichtigkeit des Projekts: „Unsere Arbeit ist zwar oft sehr herausfordernd, aber auch mit vielen schönen Erinnerungen verbunden“. Neben der medizinischen Versorgung ist die soziale Komponente ein wichtiger Grundpfeiler, um den meist schwierigen Weg der Genesung zu meistern.

Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit dem Bundes­ministerium des Innern und für Heimat (BMI), dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) und dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) umgesetzt. Ziel ist es, den Menschen, größtenteils Soldatinnen und Soldaten, eine Anlaufstelle für soziale Fragen zusätzlich zur medizinischen Betreuung zu bieten. Sie werden nach dem sogenannten Kleeblattkonzept verteilt, welches Bund und Länder während der Corona-Pandemie entwickelt haben, um die Verlegung von intensivpflichtige Personen zu koordinieren.

Das Projekt wird in Ostbayern vom Sachgebiet Flüchtlingshilfe der Johanniter unterstützt und koordiniert. Im Regionalverband Ostbayern werden seit 2021 Geflüchtete in der Beratungsstelle im AnkER-Zentrum in Regensburg betreut. Ob Beratung und Vorbereitung auf Asylverfahren, Hilfe bei bürokratischen Abläufen oder Gespräche bei schwierigen Lebenslagen das Team der Flüchtlingshilfe unterstützt mit Erklärungen, Kontaktherstellung und Einfühlungsvermögen.

Die Johanniter in Ostbayern
Der Regionalverband Ostbayern ist Teil der Johanniter-Unfall-Hilfe. Mit insgesamt 1600 hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an mehreren Standorten und Einrichtungen bieten die Johanniter zahlreiche soziale Dienstleistungen für die Menschen in der Region. Mit Kinder- und Jugendbetreuung, Hausnotruf, ambulanter Pflege, Menüservice, Ausbildung in Erster Hilfe, Patienten-Fahrdienst, Rettungsdienst und vielen weiteren Angeboten sind die Johanniter in Ostbayern für die Menschen da. Dazu betreiben die Johanniter das Inklusionshotel INCLUDiO in Regensburg und sind mit dem Johannes-Hospiz in Pentling und dem im Bau befindlichen Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf auch in der Hospizarbeit tätig. Insgesamt 600 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer engagieren sich in den sechs Johanniter-Ortsverbänden in Großköllnbach, Kelheim, Landshut, Regensburg, Schwandorf und Schwarzenfeld im Rettungsdienst, im Sanitätsdienst, in der Krisenintervention, in den Rettungshundestaffeln, bei den Hunden im Therapieeinsatz, in der Johanniter-Jugend und vielen weiteren Einsatzgebieten für die Menschen.