„Wir merken tagtäglich, wie wichtig unser Job ist“
Von Hochwasser bis Stauhilfe: bereits über 30 Einsätze für die Motorradeinheit der oberfränkischen Johanniter im ersten Halbjahr
11.000 Kilometer stehen insgesamt bereits auf den Tachos der drei Einsatzmotorräder der oberfränkischen Johanniter. Damit liegt ein einsatzreiches erstes Halbjahr hinter der Motorradeinheit. Und die Sommerferien mit ihren vielen Staus und vollen Straßen stehen erst noch vor der Türe. Mehr als 30 Mal haben sich die beiden Staffelleiter Marcus Hampel und Anthony Brunner sowie ihre drei Kollegen auf ihre Maschinen geschwungen, um zu helfen – in Oberfranken, aber auch darüber hinaus. So wie beim Hochwasser Anfang Juni im Süden Bayerns. „Wir waren in Augsburg und Monheim im Rahmen des Hilfeleistungskontingents Betreuung Oberfranken im Einsatz. Unsere Aufgabe war es, das Betreuungskontingent zu eskortieren und einzelne Einheiten unter Sonderrechten zu verschiedenen Einsatzorte zu lotsen“, erzählt Marcus Hampel.
Insgesamt zählen neun Fahrer zur Motorradeinheit, fünf sind momentan regelmäßig als Helfer auf zwei Rädern unterwegs. „Wir machen das alle ehrenamtlich in unserer Freizeit. Deshalb können nicht immer alle aktiv dabei sein“, erklärt der Motorrad-Fan. Die Motorradstaffel der oberfränkischen Johanniter ist eine Einheit des Bevölkerungsschutzes und übernimmt ganz unterschiedliche Aufgaben: Die rettungsdienstlich ausgebildeten Ehrenamtlichen unterstützen bei Sanitätsdiensten, sind als Stauhelfer auf den Autobahnen der Region unterwegs, sichern Veranstaltungen ab oder werden bei Großschadenslagen wie dem Hochwasser angefordert. Dabei ist die ehrenamtliche Einheit auf Spenden und auf die Unterstützung durch Fördermitglieder der Johanniter angewiesen. Damit werden nicht nur die Motorräder samt spezieller technischer und medizinischer Ausrüstung und die Ausstattung der Fahrer finanziert, sondern auch regelmäßige Fortbildungen und Sicherheitstrainings.
„Wir freuen uns über jeden, der uns unterstützt. Denn das macht es uns erst möglich, zu helfen und manchmal sogar ein Leben zu retten“, so Marcus Hampel. Er investiert seine Zeit gerne in das Ehrenamt, denn „wir merken tagtäglich, wie wichtig unser Job ist.“ Einen Unterschied zwischen den Einsätzen macht er dabei nicht: „Eigentlich ist jeder Einsatz wertvoll und wichtig, ob es die Absicherung eines liegengebliebenen Fahrzeugs auf dem Mittelstreifen der A9 ist, die Eskortierung von Rettungswagen im vollbesuchten Olympiapark München oder ob man übermüdeten Kleinkindern im Stau das Blaulicht zeigt und sie so wieder strahlen lässt.“ Die Einsatzfahrer investieren viel, sie nehmen aber auch viel mit.
Als begeisterter Motorradfahrer hat ihm ein Einsatz in diesem Jahr aber dann doch besonders viel Spaß gemacht: Beim Fellows Ride in Würzburg sicherten insgesamt 40 Einsatzmotorräder den 180 Kilometer langen Kurs ab, auf dem 400 Biker in Unterfranken auf die Krankheit Depression aufmerksam machten.