Wer für Ernstfälle vorbeugt, hilft sich und anderen
Zum Tag der Katastrophenvorbeugung am 13. Oktober geben die Johanniter hilfreiche Tipps
Ob Naturereignisse mit immensen Schäden wie Hochwasser oder auch die Corona-Pandemie – die zurückliegenden Jahre haben eines eindringlich gezeigt: Es ist wichtig, für Situationen vorzusorgen, die Leib und Leben bedrohen oder den Alltag aus den Angeln heben können.
Im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz steckt viel ehrenamtliches Engagement
In Bayern ist die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. mit über 400 Kräften und zwölf Rettungshundestaffeln im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz aktiv. „Wir wissen aus der Praxis, wie hilfreich es ist, wenn Privatpersonen für den Ernstfall vorsorgen“, erklärt Thomas Roschmann, Sachgebietsleiter Bevölkerungsschutz in Oberfranken. Er weist zudem darauf hin, wie wichtig das Ehrenamt auch im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz ist. „Der Katastrophenschutz würde ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht funktionieren“, betont Roschmann. „Das hat zuletzt wieder das Hochwasser im bayerischen Voralpenland und in Baden- Württemberg gezeigt, bei dem alleine von den Johannitern 500 Einsatzkräfte vor Ort waren, um in Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen die Bevölkerung zu unterstützen.“ Die Helfenden evakuierten Bewohner, versorgten Menschen medizinisch, verpflegten Betroffene wie Einsatzkräfte und leisten Unterstützung in der Koordinierung der Einsätze und in der Logistik. Kriseninterventionsteams standen den Betroffenen in dieser psychisch sehr belastenden Situation zur Seite.
„Wir freuen uns daher, wenn sich Menschen entschließen, die Arbeit der Johanniter durch ihren Einsatz zu unterstützen. Allein schon wegen der vermutlich zunehmenden Zahl von Extremwetterereignissen steht zu befürchten, dass die Hilfe im Katastrophenfall immer häufiger gefragt sein wird“, sagt Roschmann. „Ob vor oder hinter den Kulissen, es gibt viele Möglichkeiten, sich bei uns zu engagieren.“
Starkregen mit bedrohlichen Überschwemmungen, Brände und Unfälle, die gefährliche Schadstoffe freisetzen, oder flächendeckende Stromausfälle: Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Ereignisse, die den Katastrophenschutz auf den Plan rufen. „Die Einsatzkräfte tun dann alles, was in ihrer Macht steht, um den Betroffenen schnell zu helfen“, erläutert der Sachgebietsleiter Bevölkerungsschutz. „Trotzdem ist es sehr sinnvoll, auch im eigenen Haushalt Vorsorge zu treffen, zum Beispiel Wasser, Nahrungsmittel und die wichtigsten Medikamente auf Vorrat zu haben. Denn vielen Menschen gleichzeitig und unter erschwerten Bedingungen zu helfen, braucht einfach seine Zeit.“
Das kleine Einmaleins der privaten Katastrophenvorsorge
Das folgenden Punkte sind, laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), bei der persönlichen Vorsorge besonders wichtig:
- Pro Person sollten Essen und Getränken für zwei Wochen im Haus sein. Für die Vorratshaltung eignen sich Nahrungsmittel, die weder gekühlt, noch vor dem Essen erwärmt werden müssen.
- Nicht vergessen, auch Wasser für die Körperhygiene einzulagern.
- Die Hausapotheke sollte ausreichend bestückt sein mit: persönlichen Medikamenten, Erkältungs- sowie schmerz- und fiebersenkenden Mitteln, Arzneien gegen Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sowie Fieberthermometer, Wunddesinfektionsmittel und Verbandsmaterial.
- Hilfreich, wenn der Strom ausfällt: Kerzen, Batterien, Taschenlampen, Akkus für Laptops und Smartphones und vor allem ein batteriebetriebenes Radio.
- Persönliche Dokumente griffbereit halten: Familienurkunden, Zeugnisse, Sparbücher, Testament, Patientenverfügung, Rentenversicherungsunterlagen, Grundbuchauszüge, Pässe und Ausweise (inklusive Impfausweis) so lagern, dass alles mit einem Griff mitgenommen werden können.
- Notfallgepäck – pro Person maximal so viel, wie in einen Rucksack passt.
Viele weitere Infos, Antworten auf häufige Fragen sowie Checklisten und Ratgeber bietet die BBK-Website www.bbk.bund.de, Menüpunkt „Warnungen und Vorsorge“.
Tipp: Fürs Handy gibt es die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Hier sind auch die Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen integriert.
Infos und Kontaktmöglichkeiten zum ehrenamtlichen Engagement gibt es hier: www.johanniter.de/mitarbeiten-lernen/ehrenamt.