29.03.2022 | Regionalverband Oberfranken

Trauergruppe für Kinder in Bamberg gestartet

Noch Plätze frei – Ausbildung für ehrenamtliche Trauerbegleiter startet im Mai

Teilnehmerin einer Lacrima-Kindergruppe in Oberfranken beim Anzünden einer Kerze für das Kerzenritual
Die Gruppen beginnen meist mit einem Kerzenritual zur Erinnerung an die Verstorbenen.

Corona hat auch die Arbeit von Lacrima, dem Trauerzentrum für Kinder und Jugendliche der Johanniter erschwert. Doch inzwischen kehrt langsam wieder Normalität ein. In Bamberg konnte nun sogar eine neue Kindergruppe an den Start gehen: „Wir freuen uns sehr, dass wir neben unseren Trauergruppen in Bayreuth und Kulmbach jetzt auch wieder Kinder aus der Region Bamberg, die ein Eltern- oder Geschwisterteil verloren haben, direkt vor Ort betreuen können“, so Bernadette Sauerschell, Leiterin von Lacrima. Die Kinder treffen sich jeweils dienstags alle 14 Tage in den geraden Wochen in der Johanniter-Kindertagesstätte Biberbande auf der Erba-Insel zu ihren Gruppenstunden. Betreut werden sie von ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleitern. Deren Aufgabe ist es, „die Kinder, die Mutter, Vater oder einen anderen geliebten Menschen durch den Tod verloren haben, durch dieses Gefühlschaos zu begleiten, ihnen Halt zu geben und für sie da zu sein.“ In den Gruppenstunden wird gebastelt, gespielt und manchmal auch getobt. Rituale wie eine Kerzenrunde helfen, das Unfassbare aus- und anzusprechen. Besonders wichtig ist es für die Kinder zu erfahren, dass es anderen ähnlich geht und sie mit ihrer Trauer nicht alleine sind.

Parallel zu den Gruppenstunden treffen sich die erwachsenen Begleitpersonen in der Elterngruppe, in der sie sich austauschen können und in ihrer Trauerarbeit Unterstützung erhalten. „Familien, die einen solchen Schicksalsschlag erlebt haben, können sich jederzeit bei uns melden. In unserer Bamberger Gruppe sind noch Plätze frei“, so Bernadette Sauerschell.

Eine entscheidende Rolle spielt bei Lacrima der gute Betreuungsschlüssel: Ein Ehrenamtlicher oder eine Ehrenamtliche kümmert sich jeweils maximal um zwei Kinder, um deren Bedürfnissen gerecht werden zu können. Damit dieser Betreuungsschlüssel gehalten werden kann, sind die Johanniter aktuell auch wieder auf der Suche nach neuen ehrenamtlichen Trauerbegleitern, die sich in den Gruppen in Bamberg, Bayreuth oder Kulmbach engagieren wollen. Die dafür nötige Ausbildung geht über drei Wochenenden (7./8.Mai, 25./26.Juni. und 9./10. Juli) und wird von der Hilfsorganisation bis auf einen Unkostenbeitrag von 100 Euro  (inklusive Verpflegung) bezahlt. „Welche Vorbildung die Menschen mitbringen, ist nicht relevant“, erzählt Bernadette Sauerschell. „Entscheidend ist, dass sie Spaß an der Arbeit mit Kindern haben, sich auf schwierige Situationen einlassen können und bereit sind, sich auch mit eigenen Trauererfahrungen auseinanderzusetzen.“ Wichtig ist neben Einfühlungsvermögen vor allem die Fähigkeit im Team zu arbeiten: „Einzelkämpfer sind eher weniger geeignet“, so die Lacrima-Leiterin. Wer sich für ein Engagement für trauernde Kinder und Jugendliche bei Lacrima interessiert, sollte außerdem alle zwei Wochen rund zweieinhalb Stunden Zeit aufbringen können. Dazu kommen Abstimmungen im Team sowie zwei Mal im Jahr eine gemeinsame Supervision. „Interessenten können sich gerne bei mir melden“, so Bernadette Sauerschell.

Das Lacrima-Team ist unter der Telefonnummer 0172 5368415 oder per E-Mail an zu erreichen. Nähere Informationen gibt es außerdem unter www.johanniter.de/oberfranken/lacrima.