06.11.2020 | Regionalverband Oberfranken

Oberfränkische Johanniter unter neuer Leitung

Jürgen Keller übernimmt Dienststellenleitung in Bamberg

Jürgen Keller, neuer Dienststellenleiter der Johanniter-Unfall-Hilfe in Bamberg
Der neue Chef legt selbst Hand an: Dienststellenleiter Jürgen Keller will die Johanniter in Oberfranken besser vernetzen.

Für wirtschaftliche Stabilität sorgen, die bestehenden Arbeitsplätze sichern und mittelfristig weiterwachsen: Jürgen Keller, neuer Dienststellenleiter der Johanniter-Unfall-Hilfe in Bamberg und damit zuständig für rund 450 haupt-, aber auch ehrenamtliche Mitarbeiter in ganz Oberfranken, freut sich auf seine neue Aufgabe, die er Anfang September angetreten hat. Der 55-Jährige ist ein Johanniter-Urgestein. Alles begann Mitte der 1980er-Jahre mit dem Zivildienst in Würzburg beim Behindertenfahrdienst. Doch seine eigentliche Berufung liegt in einem anderen Bereich: Mit der Ausbildung zum Rettungssanitäter hat Jürgen Keller seinen Traumjob gefunden – für ihn „einer der schönsten Berufe der Welt“. Anfangs war er ehrenamtlich tätig, bald auch im Hauptamt und ab 2012 als Rettungsdienstleiter bei den unterfränkischen Johannitern. In bald 30 Dienstjahren hat er rund 60.000 Rettungseinsätze absolviert: „Der Rettungsdienst zieht sich wie ein roter Faden durch meine Zeit bei den Johannitern.“ Daran wird er auch an seinem neuen Einsatzort Bamberg festhalten – kombiniert mit seinem zweiten Steckenpferd, dem Bereich Ausbildung. Vor seinem Wechsel nach Oberfranken war Jürgen Keller Leiter der Bildungseinrichtungen im Regionalverband Unterfranken und damit zuständig für die Berufsausbildung von Rettungs- und Notfallsanitätern. Unter anderem die Grundausbildung zum Rettungssanitäter will der neue Dienststellenleiter in Zukunft auch in Oberfranken anbieten.

Seine Hauptaufgabe ist aber die Weiterentwicklung des Standortes Oberfranken als Ganzes, mit Diensten wie dem Hausnotruf, dem Fahrdienst, der Erste-Hilfe-Ausbildung, der Ambulanten Pflege oder dem Betrieb von Kindertagesstätten. Unter den bayerischen Regionalverbänden der Johanniter-Unfall-Hilfe ist der oberfränkische zahlenmäßig zwar der kleinste, „doch ich finde nicht, dass wir ein kleiner Verband sind“, so Jürgen Keller. „Wir sind in vielen Bereichen tätig, decken mit ganz Oberfranken ein großes Gebiet ab und sind mit 450 Mitarbeitern auch kein unbedeutender Arbeitgeber.“ Der Diplom-Betriebswirt – das Studium hat er berufsbegleitend absolviert – sieht viel Potenzial in „seinem“ neuen Verband: „Wir wollen uns in Zukunft in Oberfranken mehr zeigen und uns vor allem auch in bestehende und neue Netzwerke einbringen.“ Dieses Ziel will Jürgen Keller gemeinsam mit Uwe Kinstle und Götz von Rotenhan verwirklichen. Sie bilden den Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe in Oberfranken: Götz von Rotenhan ist seit 2017 ehrenamtliches Mitglied des oberfränkischen Regionalvorstandes, Uwe Kinstle, der die Funktion seit langen Jahren im Regionalverband Unterfranken innehat, ist seit März zusätzlich hauptamtliches Mitglied des Regionalvorstandes in Oberfranken.

Die oberfränkischen Johanniter feierten im vergangenen Jahr ihr 50. Jubiläum. Aus kleinen, aber sehr engagierten Anfängen ist ein Verband entstanden, in dem sich heute rund 300 hauptamtliche Mitarbeiter sowie 150 Ehrenamtliche in verschiedensten Lebensbereichen für die Menschen in Oberfranken einsetzen. Ein aktuelles Projekt, das der neu zusammengestellten Führungsspitze besonders am Herzen liegt, ist der Bau des ersten Johanniter-Kindergartens in Bamberg. „Die Johanniter betreuen bayernweit aktuell in 124 Einrichtungen mehr als 5000 Kinder. Diese Expertise wollen wir auch in Oberfranken verstärkt einbringen“, so Keller. Im Dezember wird Richtfest in der Dr.-Ida-Noddack-Straße gefeiert, im kommenden September sollen dann die ersten Krippen- und Kindergartenkinder einziehen.

Die Entscheidung, nach fast 30 Dienstjahren noch einmal eine neue Herausforderung anzunehmen, hat Jürgen Keller in den vergangenen Wochen kein einziges Mal bereut: „Ich bin in Oberfranken herzlich empfangen worden und wir haben in den ersten Wochen als Team schon einiges auf die Beine gestellt“. Seine Bande nach Würzburg bleiben aber natürlich trotzdem bestehen, nicht zuletzt weil der 55-Jährige als Schlagzeuger und Sänger gleich in mehreren unterfränkischen Bands aktiv ist.