Leni nimmt die Angst vorm Lesen
An der Grundschule Hallstadt üben Zweitklässler regelmäßig mit einem Lesehund
Seit wenigen Wochen gibt es an der Hans-Schüller-Grund- und Mittelschule in Hallstadt eine neue Mitschülerin: Sie heißt Leni, ist sieben Jahre alt und ein Golden Retriever. Leni ist nicht nur ein ausgebildeter Therapiehund, sondern auch Johanniter-Lesehund. Einmal in der Woche ist sie mit ihrem Herrchen Helmut Winter, der sich ehrenamtlich bei den Johannitern engagiert, zu Gast in der Hallstadter Schule. Kinder, die Schwierigkeiten beim Lesen haben, verbringen jeweils 20 Minuten mit Leni und lesen ihr vor. „Der Hund beruhigt die Kinder, er hört einfach nur zu und kritisiert nicht, anders als es vielleicht Eltern oder Lehrer tun“, erzählt Helmut Winter. So können die Kinder in einem geschützten Rahmen ihre Lesefähigkeit verbessern und die Angst vor dem Vorlesen verlieren. Leni zu streicheln und ihre Nähe zu spüren, tut den Kindern gut und baut Stress ab.
Bevor ein Johanniter-Lesehund in die Schule darf, muss er einen Wesenstest absolvieren. So wird zum Beispiel getestet, wie die angehenden Lesehunde auf laute Geräusche reagieren oder was passiert, wenn sie bedrängt werden. Und auch die Hundehalter werden von den Johannitern in einer Schulung auf ihre ehrenamtliche Tätigkeit mit den Kindern vorbereitet. Der Bedarf an dieser Art von tiergestützter Hilfe ist groß. Weitere Lesehunde-Teams sollen deshalb folgen.
Leni jedenfalls hat bereits bei ihrem ersten Besuch die Herzen der Zweitklässler im Sturm erobert: Jeder wollte die kinderliebe Hündin streicheln und herzen - und alle freuen sich, dass sie nun regelmäßig zu Gast ist!