Konflikte meistern will gelernt sein

„Den Ball hab‘ ich zuerst gehabt!“, „Du bist nicht mehr mein Freund“ oder „Mit dir will ich nicht mehr spielen“ – das sind Sätze, die so oder ähnlich in jeder Kita fallen. In allen Kindergruppen gibt es Konflikte, das gehört dazu, wenn man miteinander spielt, isst, lernt. Deshalb ist es wichtig, dass Kinder lernen damit umzugehen. Und dafür brauchen sie Kritik- und Konfliktfähigkeit, aber auch Selbstbewusstsein und Empathie. In der Kinderinsel Reckendorf fand deshalb über zwei Wochen der Kurs „Bärenstark durchs Leben“ statt. Leiterin Andrea Polak führte die angehenden Grundschüler kindergerecht an das Thema Selbstbehauptung heran. Spielerisch wurde geübt, wie die Kinder sich bei Beleidigungen, Gemeinheiten und schlimmstenfalls „Mobbing“ verhalten können.

Dafür schlüpft Andrea Polak zum Beispiel in die Rolle von „Dennis“ einem fiesen älteren Jungen, der andere Kinder beschimpft oder ihnen ihr Spielzeug wegnimmt. Anhand solcher Rollenspiele übte Andrea Polak dann mit den Kindern unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten ein, z.B. klar und deutlich „Gib mir den Ball zurück“ sagen, weggehen oder Hilfe holen.

„Kinder müssen vieles eben erst lernen, zum Beispiel wie man Absicht und Versehen unterscheidet oder auch wie man mit den eigenen Gefühlen und der anderer umgeht“, erklärt Kita-Leiterin Angela Eckschmidt. „Der Kurs ist dabei eine große Hilfe. Vor allem auch weil die Kinder auch gleich Strategien für bestimmte Situationen einüben.“

Der Kurs wurde zur Hälfte durch den Elternbeirat finanziert, sodass die Kosten für die Familien klein gehalten und alle Vorschulkinder teilnehmen konnten. „Darüber freuen wir uns gerade bei einem so wichtigen Thema natürlich besonders“, so Angela Eckschmidt.