Tag des Teddybären
Johann unterwegs - aus dem Leben eines Rettungsteddys
Hallo, ich bin Johann, ein echter Johanniter Rettungsteddy. Ich wollte euch von meinem letzten Blaulicht-Einsatz erzählen, denn das war echt brenzlig. Aber am Ende habe ich nicht nur einem Kind in Not geholfen, sondern auch einen neuen Freund gefunden. Und das ist so passiert:
Mein Team und ich wurden zu einem Unfall gerufen. Ein Kind hatte einen Unfall mit seinem Fahrrad und war verletzt. Da wusste ich, jetzt bin ich gefragt. Also sind meine Kollegen und ich gleich in den Rettungswagen und losgefahren – natürlich mit Blaulicht. Denn wie das bei einem Unfall so ist, muss es schnell gehen. Das Kind war unter einem Auto eingeklemmt und hatte sich das Bein verletzt. Meine Kollegen wollten natürlich sofort wissen, wo es wehtut. Aber manchmal ist es für die Rettungskräfte gar nicht so einfach, in Ruhe mit einem kleinen Kind zu sprechen, wenn man an so viel denken muss, was bei einem Rettungseinsatz wichtig ist. Das kann ich viel besser. Deshalb war ich natürlich sofort zur Stelle. Als Rettungsteddy bei den Johannitern ist es nämlich meine Aufgabe, Kinder zu trösten, die in einen Unfall verwickelt sind. Und für meine Kollegen und Kolleginnen vom Rettungsdienst ist es eine gute Möglichkeit, mit dem Kind in Kontakt zu kommen, wenn ich erst einmal das Eis gebrochen habe. Franz, so hieß der verletzte Junge, war auch sehr froh, mich zu sehen. Er hat mir auch gleich alles erzählt: wie der Unfall passiert ist und wo es wehtut. Mein Kollege konnte gleich einen Verband anlegen und der Junge wurde erst einmal ins Krankenhaus gebracht, wo er noch einmal genauer untersucht wurde. Zum Glück ist es diesmal noch glimpflich ausgegangen.
Aber schaut doch selbst, wie der Einsatz so ablief.
So habe ich also Franz an diesem Tag kennengelernt und jetzt sind wir Freunde. Ich werde gerne bei ihm bleiben, um ihn weiterhin zu trösten, wenn er mich braucht. Denn so ein Unfall ist manchmal viel leichter zu verarbeiten, wenn man einen guten Freund an seiner Seite hat. Denn wie mein Kollege Pu, der Bär, einmal sagte:
"Ein Tag ohne einen Freund ist wie ein Topf, ohne einen einzigen Tropfen Honig darin."
Damit aber dann ein neuer Rettungsteddy meinen Platz im Johanniter-Rettungswagen einnehmen kann und noch viele andere Teddys für ein Kind in Not da sein können, brauchen wir Unterstützung.
Spendet, damit die Rettungswagen der Johanniter-Unfall-Hilfe dauerhaft mit Rettungsteddys ausgestattet werden können.
Teddybären im Einsatz - Kuscheln gehört zum Handwerk
Thomas Reiter ist seit vielen Jahren Rettungssanitäter bei den Johannitern. Hier beantwortet er fünf Fragen zum Thema „Rettungseinsätze mit Kindern“.
Bei wie vielen Rettungseinsätzen sind Kinder unter den direkt oder indirekt Betroffenen?
Zwar sind die Unfälle im Straßenverkehr, bei denen Kinder zu den Geschädigten gehören, seit Jahren rückläufig. Dennoch ist im Schnitt immer noch alle 20 Minuten ein Kind in Deutschland in einen Verkehrsunfall verwickelt. in den letzten Jahren waren das pro Jahr um die 25.000 betroffene Kinder.
Was ist das Besondere an Einsätzen, bei denen Kinder involviert sind?
Verkehrsunfälle sind besonders für Kinder psychisch sehr belastend. In diesem Fall befindet sich das Kind in einer psychischen und oft auch physischen Ausnahmesituation. Dieses erhöhte Stresslevel äußert sich in einem starken Angstgefühl bis hin zu Weinen, Schreien und sogar aggressivem Verhalten. Erschwerend kommt hierbei dazu, dass Schmerzempfinden stark subjektiv geprägt ist und vor allem Kinder häufig Schwierigkeiten haben, Schmerzen klar zu lokalisieren oder zu beschreiben. Nicht selten wird dann aus einem Schwindelgefühl einfach Bauchweh und Schmerzen im Kopf werden als irgendwo in der Körpermitte angezeigt. Manche Kinder ziehen sich zurück, reagieren mitunter apathisch und sind nicht ansprechbar.
Was bedeutet ein Kindernoteinsatz für die Rettungskräfte?
Für die gerufenen Rettungskräfte ist ein Unfall, bei dem Kinder beteiligt sind, besonders schwierig. Denn auch sie stehen dabei unter besonderer Anspannung. Auf der einen Seite muss es schnell gehen, auf der anderen Seite braucht man Fingerspitzengefühl und Geduld, um den Kontakt zu dem betroffenen Kind herzustellen. Kinder verfügen auch seltener über geeignete Bewältigungsstrategien, die helfen würden, in einer Ausnahmesituation kooperativ mit den Rettungskräften zusammenzuarbeiten.
Wie werden die Johanniter Rettungsteddys eingesetzt?
Die Rettungsteddys der Johanniter helfen in erster Linie dem Kind in der akuten Situation, sich zu beruhigen. Aber auch die Rettungskräfte haben es so leichter, Zugang zu dem Kind zu bekommen, um ihre Arbeit machen zu können. Ein Spielzeug kann als „Vermittler“ eingesetzt werden und bringt zuerst einmal Distanz und Ruhe in die Situation. Nicht selten fällt es Kindern dann leichter, das Erlebte einem Kuscheltier zu berichten statt einem fremden Erwachsenen. Und letzten Endes kann es auch einfach helfen, sich an etwas Weichem und Beruhigendem festhalten zu können. Die Rettungsteddys sind vor Ort zur Stelle, können aber auch im Nachhinein dem Kind helfen, das traumatische Unfallerlebnis zu verarbeiten, mit einem Kuscheltier hat man einen „Verbündeten“, mit dem man das Erlebte teilen kann.
Was tun die Johanniter noch, um Kinder in Notsituationen zu helfen?
Wenn der Unfall passiert ist, dann geht es erst einmal darum, das Kind bestmöglich zu versorgen und zu betreuen. Die Johanniter versuchen aber auch, bereits im Vorfeld Kindern näher zu bringen, was Erste Hilfe bedeutet und was im Notfall die Aufgabe eines Rettungssanitäters ist. Zum Beispiel bieten die Johanniter mit dem Programm „Ersthelfer von morgen“ eine Schulung speziell für Kinder an. So lernen bereits die Kleinsten ab einem Alter von fünf Jahren, wie man den Rettungsdienst ruft, wie man einen Verband anlegt und was die wichtigsten Regeln der Ersten Hilfe sind. Es gibt auch eine Teddy-Sprechstunde. Hier können Kinder spielerisch und in sicherer Umgebung Interessantes über die Arbeit eines Johanniter Rettungssanitäters lernen. Dabei wird auch noch der Teddy oder das eigene mitgebrachte Kuscheltier untersucht und verarztet. So können die Kinder Ängste vor medizinischer Versorgung wie Spritzen abbauen und einen Notfallsanitäter als eine vertrauenswürdige Person kennenlernen, die ihr Arbeit macht – helfen. Und für Erwachsene gilt: wenn man in eine Situation kommt, in der ein Mensch dringend Hilfe benötigt, ist es gut, wenn man sich noch an den eigenen Erste-Hilfe-Kurs erinnert. Meistens liegt dieser schon eine Weile zurück. Die Johanniter bieten aber regelmäßig Kurse zum Auffrischen an. Auch einen Erste Hilfe am Kind-Kurs ist im Portfolio der Johanniter-Kurse enthalten. Hier kann man sich genau informieren, welche besonderen Maßnahmen es erfordert, wenn ein Kind betroffen ist. So schulen die Johanniter gezielt Eltern oder Personal in Kindereinrichtungen.
GEWINNSPIEL - Macht mit und gewinnt einen kuscheligen Freund für alle Fälle
Wenn einer der Johanniter Rettungsteddys zum Einsatz gekommen ist, bleibt er meistens bei seinem neuen Freund und wird ständiger Begleiter im Alltag des Kindes. Das hilft dem Kind häufig, das Erlebte besser zu verarbeiten - der Teddy war Augenzeuge und hautnah dabei. Und gemeinsam geht es leichter.
Erinnern Sie sich noch an Ihr liebstes Kuscheltier? Ob Teddy, Hase oder Kuschelaffe - einen flauschigen Freund zum Festhalten, der für einen da war, den man überall mitnehmen konnte, vergisst man nicht so schnell. Verraten Sie uns seinen Namen? Dann schreiben Sie uns bis zum 30.09.2024 eine E-Mail mit dem Namen Ihres Lieblings-Kuscheltiers. Unter allen Einsendungen verlosen wir einen kuscheligen Freund zur Erinnerung an Kindheitstage oder als bärigen Gefährten für alle Fälle.