26.02.2021 | Regionalverband Oberbayern

Johanniter zeigen wie‘s geht: So funktioniert Erste Hilfe beim Motorradunfall

Am 1. März startet die Motorradsaison. In den kommenden Wochen werden viele Motorradfahrer unterwegs sein und damit passieren auch schwere Unfälle. Die Johanniter geben wichtige Tipps zum Umgang bei Motorradunfällen.

Das frühlingshafte Wetter lockt jetzt viele Motorradfahrer auf die Straße. Mit dem Saisonstart am 1. März, wenn viele Saisonkennzeichen an Motorrädern wieder gelten, kommt es in den Regionen Oberbayerns zu den ersten schweren Motorradunfällen. Gerade zum Anfang der Motorradsaison sind die Gefahren enorm.

René Rousselot von der oberbayerischen Johanniter-Motorradstaffel erklärt: „Autofahrer müssen sich nach den Wintermonaten erst wieder an die leicht zu übersehenden Motorräder gewöhnen. Zudem steht derzeit die Sonne noch recht tief, sodass Verkehrsteilnehmer geblendet werden und die Biker schlicht übersehen. Man sollte jetzt noch genauer hinschauen, ein Schulterblick beim Spurwechsel kann beispielsweise viele Unfälle vermeiden. Ganz wichtig ist, dass Autofahrer vor dem Abbiegen oder beim Spurwechsel rechtzeitig blinken. Für Motorrad- wie Autofahrer gilt: Auf kurvigen Straßen unbedingt auf der eigenen Spur bleiben.“

Typische Verletzungen bei Motorradunfällen sind Knochenbrüche, schwere Hautabschürfungen oder Nervenverletzungen, die zu Lähmungen führen können. Deswegen sollte jeder Motorradfahrer immer geeignete Schutzkleidung tragen. „Eine normale Jeans bietet bei einem Unfall kaum mehr Schutz als die nackte Haut. Wichtig ist, dass die Protektoren richtig und fest sitzen. Das Schuhwerk sollte auch die Knöchel schützen“, so der Experte der Johanniter.

Wenn es trotz aller Vorsicht zu einem Motorradunfall kommt, muss ein Ersthelfer zunächst die Unfallstelle absichern. Dann ist es zwingend nötig, dass er dem Motorradfahrer bei Bewusstlosigkeit den Helm abnimmt. Nur so kann gewährleistet werden, dass der Verletzte nicht an Erbrochenem oder seinem eigenen Blut erstickt. Ist eine weitere Person am Unfallort, sollte diese assistieren, indem sie Hals und Kopf waagerecht hält. Anschließend sollte der Verunglückte in die stabile Seitenlage gebracht werden, auch wenn er an der Wirbelsäule verletzt sein könnte. Dann wird die Notrufnummer 112 gewählt.

Wer so handelt, rettet Leben. Die Johanniter empfehlen daher eine regelmäßige Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse. Unter www.johanniter.de/oberbayern gibt es weitere Infos und Kurstermine.

Die Tipps im Überblick

Für Motorradfahrer:

  • Gewissenhafte Funktionsprüfung des Motorrads (z.B. Reifenluftdruck) zum Saisonstart
  • Nie ohne komplette Schutzkleidung (auch für den Beifahrer) auf die Straße
  • Kühlen Asphalt und dadurch verminderte Griffigkeit bei Kurvenfahrten bedenken
  • Besonders auf Fahrbahnverschmutzung und Straßenschäden achten
  • Auf kurvigen Strecken in der eigenen Spur bleiben
  • Erste-Hilfe-Kenntnisse durch einen Kurs auffrischen und üben


Für Autofahrer:

  • Schulterblick vor dem Spurwechsel
  • Vor dem Abbiegen und beim Spurwechsel frühzeitig blinken
  • Lieber zweimal schauen: Motorräder sind schmal und werden oft übersehen
  • Besonders vor dem Wenden, Ausscheren und Abbiegen auf überholende Motorräder achten
  • Auf kurvigen Strecken in der eigenen Spur bleiben
  • Erste-Hilfe-Kenntnisse durch einen Kurs auffrischen und üben