Die Einrichtungsleitung im Interview
Mädchen und junge Frauen, die schwanger werden oder schon Kinder haben und in eine Notlage geraten sind in vielerlei Hinsicht dringend auf Hilfe für sich und ihre Kinder angewiesen.
Im Marita Beissel Haus der Johanniter entsteht ein Lebensort für minderjährige und junge, erwachsene Mütter. Was versprechen Sie sich davon?
"Mädchen und junge Frauen, die schwanger werden oder schon Kinder haben und in eine Notlage geraten sind in vielerlei Hinsicht dringend auf Hilfe für sich und ihre Kinder angewiesen. Vor allem, wenn sie nicht von ihrem Umfeld oder von der Familie aufgefangen werden.
Im Marita Beissel Haus der Johanniter bekommen die Mütter Zugang zu einem sicheren Ort, an dem sie Schutz und Geborgenheit erfahren, ein Zuhause auf Zeit. Sie finden emotionale Unterstützung und individuelle, professionelle Begleitung, um ihre Erfahrungen aufzuarbeiten, zu ihren Kindern eine positive und tragfähige Bindung aufzubauen und Ziele für ihre Zukunft zu entwickeln. Wenn die jungen Mütter sich stabilisiert haben, bekommen sie Gelegenheit, sich einer Ausbildung zu widmen und eignen sich nach und nach alle lebenspraktischen Fähigkeiten an, die nötig sind, um mit und für ihre Kinder ihr Leben selbstständig zu meistern."
Was können die jungen Mütter von einem Aufenthalt im Marita Beissel Haus erwarten?
"Zuallererst dürfen die Mütter Wertschätzung und Respekt erwarten. Wir sehen in den Müttern aktive Partner, die den Hilfeprozess mitgestalten und ihre Bedürfnisse jederzeit äußern dürfen. Zunehmend und im regelmäßigen Austausch mit den Fachkräften und dem Jugendamt übernehmen die Mütter mehr und mehr Verantwortung für sich selbst und ihre Kinder und die Betreuungsintensität wird entsprechend angepasst."
Wie werden die Kinder im Marita Beissel Haus gefördert?
"Unser besonderes Augenmerk gilt den Kindern. Zum einen, in dem sehr intensiv darauf geachtet wird, die Entstehung einer positiven und förderlichen Mutter-Kind-Beziehung zu unterstützen. Zum anderen in dem die Entwicklung der Kinder unter Einbeziehung von weiteren Fachpersonen (Hebammen, Kinderkrankenschwestern, Ärzten etc.) genau beobachtet wird und auf Förderbedarfe im emotionalen, sozialen, kognitiven, motorischen oder gesundheitlichen Bereich schnell und kompetent reagiert werden kann. Hier kommt unserer hausinternen Kindertagesbetreuung und dem regelmäßigen Austausch zwischen den Fachkräften eine sehr wichtige Rolle zu."