Tag der gewaltfreien Erziehung am 30.4.
Johanniter erinnern daran, dass Kinder ein Recht auf gewaltfreie Erziehung haben. Angebote zur emotionalen und sozialen Bildung im Haus für Kinder Kirchseeon.
Kinder beim Aufwachsen gut zu begleiten, ist eine Aufgabe, die sehr viel Zeit, Zuwendung und Einsatz fordert. Und Eltern, ebenso wie andere an der Erziehung Beteiligte, manchmal an ihre Grenzen bringt. „Doch auch dann dürfen Erwachsene die Beherrschung nicht verlieren – so schwer das mitunter sein mag,“ sagt Natalie Wild, Einrichtungsleiterin des Johanniter-Hauses für Kinder in Kirchseeon. „Kinder zum Beispiel durch Herabsetzen, Missachtung oder gar körperliche Bestrafung zurechtweisen zu wollen, ist pädagogisch unsinnig. Solche Erlebnisse können tiefe Kränkungen verursachen und beeinträchtigen die kindliche Entwicklung.“
Um dies zu bestärken, gilt in Deutschland seit dem Jahr 2000 das Recht des Kindes auf gewaltfreie Erziehung. Darin heißt es: „Kinder haben ein Recht auf gewaltfreie Erziehung. Körperliche Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende Maßnahmen sind unzulässig.“ Daran erinnern die Johanniter zum Tag der gewaltfreien Erziehung am 30. April.
Kinderschutz bei den Johannitern
Kinderschutz ist bei den Johannitern schon seit vielen Jahren ein wichtiges und daher auch ein intensiv verfolgtes Thema. Die Johanniter betreiben zum Beispiel eine Rufnummer, unter der sich Menschen bei Überforderung oder Unterstützung Rat von kompetenten Fachpersonal holen können. Das Kinderschutztelefon ist unter der kostenfreuen Rufnummer 0800 5463370 KINDER+ oder unter www.johanniter.de/kinderschutz erreichbar.
Für die Arbeit in den Johanniter-Kindereinrichtungen ist die präventive Arbeit der grundlegende Baustein. „Alle unsere Mitarbeitenden nehmen an einer Fortbildung zum Kinderschutz teil, die den Kolleginnen und Kollegen aufzeigt, dass die Grenzen oft nicht klar wahrnehmbar sind und so werden alle Mitarbeitenden sensibilisiert“, sagt Natalie Wild. „Ebenso ist der Kinderschutz fester Bestandteil unserer regelmäßigen Teambesprechungen in den Einrichtungen, so dass das Thema immer präsent ist und bleibt.
Zudem hat jede Einrichtung ihr individuelles Kinderschutzkonzept. Diese dienen dazu, die Wahrnehmung zu schärfen, um mögliche Auffälligkeiten der Kinder im Blick zu haben und entsprechen zu handeln. Weiterhin dienen die Kinderschutzkonzepte auch der Unterstützung des Personals, weil sie die Teams in den Einrichtungen zum Miteinander aufrufen. Denn die Mitarbeitenden reflektieren regelmäßig ihr eigenes Verhalten und werden kollegial auf gute und weniger gute Handlungsweisen hingewiesen und aufmerksam gemacht.
„Kinder zu erziehen heißt, sie mit Respekt vor ihrer Persönlichkeit auf ihrem individuellen Weg zu unterstützen und zu begleiten“, erläutert Natalie Wild. „Im Johanniter-Haus für Kinder finden wöchentliche Angebote zur emotionalen und sozialen Bildung statt, in denen wir wichtige Themen der Kinder bearbeiten und reflektieren. Etwa Mobbing, Miteinander und Füreinander, dass eigene Gefühle wichtig sind und dass Nein auch klar Nein bedeutet. Ab dem neuen Bildungsjahr wird dieses Angebot weiter ausgebaut und in einen regelmäßigen Aktionstag eingebettet. Jede Woche werden wir uns dann einen Vormittag lang dem sozialen Miteinander, der Resilienz und der Genderpädagogik widmen.“