Förderung künftig auf mehrere Schultern verteilt
Renate Schemann übergibt Leitung des Dominik-Brunner-Hauses der Johanniter an das Team.
Seit dem Start im Jahr 2009 hat sich das Kinder- und Jugendhaus zur Förderung benachteiligter Kinder zu einer großen Einrichtung für Familien in Ramersdorf entwickelt und trägt mittlerweile den Namen Dominik-Brunner-Haus der Johanniter.
Nach über 14 Jahren übergibt die Einrichtungsleiterin Renate Schemann im Spätsommer die Gesamtverantwortung für die inzwischen vielfältigen Angebote an ihre Teamleitungen. Mit einem Sommerfest am 14. Juli. verabschiedete sie sich von Unterstützern und Förderern der Einrichtung.
Münchens 3. Bürgermeisterin Verena Dietl dankte in ihren Videogrußworten für das außergewöhnliche Engagement und würdigte die Leistung des gesamten Teams: „Sie helfen Kindern und Jugendlichen, die zu den Schwächsten in unserer Gesellschaft zählen. Diesen Kindern bietet das Team des Dominik-Brunner-Hauses eine Perspektive.“
Johanniter Regionalvorstandsmitglied Susanne Lickert-Heinrich unterstrich den Einsatz der Einrichtungsleiterin für jedes einzelne Kind und für den Ausbau des Dominik-Brunner-Hauses: „Für Renate Schemann stand immer der individuelle Bedarf jedes Kindes und der enge Kontakt zu den Familien im Mittelpunkt – ob bei der Konzeption der Fördereinrichtung, bei der stetigen Weiterentwicklung zu einer Einrichtung für derzeit über 160 Kinder, Jugendliche und Familien oder bei der Zusammenstellung der erfahrenen Fachkräfte. Und daran wird auch das mit den Jahren gewachsenen Team festhalten, das künftig mehr Leitungsaufgaben übernehmen wird.“
Gestartet war die einst aus zwei Gruppen mit zwanzig Plätzen bestehende Einrichtung im Jahr 2009 als öffentlich-private Partnerschaft, bei der die Stadt München den Grund und das Haus zur Verfügung stellt und die Johanniter den Betrieb und dessen Finanzierung verantworten. Schnell zeigte sich der immense Bedarf für individuelle Förderung und deren Erfolg. Eine weitere Gruppe für die fünfte Klasse ging an den Start und eine Förderung auch für Teenager wurde konzipiert.
Mit Unterstützung der Dominik-Brunner-Stiftung, die den Erweiterungsbau finanzierte und mit Hilfe der Landeshauptstadt, die das Nachbargrundstück als Erbpachtfläche zur Verfügung stellte, konnten die Johanniter die Einrichtung zu einem Haus mit einer Kinderkrippe, einem Kindergarten mit zwei Integrationsplätzen, einem Grundschulhort mit verbindlicher Förderung für 48 Kinder in vier Gruppen, zwei Jugendgruppen, ambulanten Lerngruppen und einer Ausbildungsberatung und Elternberatung erweitern.
„Dass es gelingt, durch individuelle Förderung den Teufelskreis aus Armut, geringer Bildung und fehlenden Zukunftschancen zu durchbrechen, können wir immer wieder beweisen. Das macht mich stolz“, so Renate Schemann. „Jedes Jahr verabschieden wir Kinder, die es trotz schwierigster Rahmenbedingungen geschafft haben, aus diesem Rahmen auszubrechen und ihren eigenen Weg zu einem erfolgreichen Schulabschluss an Gymnasien, Realschulen oder Mittelschulen zu gehen.“
Möglich wird diese Förderung nur durch das Zusammenspiel von Unterstützern wie Stiftungen sowie den Spenden von Firmen und Privatpersonen, öffentlichen Förderungen und den Fördermitgliedern der Johanniter. Nur dadurch können die tägliche pädagogische Arbeit und ambulante Ergänzungsangebote wie eine Eltern- und Erziehungsberatung für Familien aus dem Viertel finanziert werden.
„Es sind mehr als bloß Zukunftschancen, die wir Kindern im Dominik-Brunner-Haus geben können“, sagt Susanne Lickert-Heinrich. „Hier werden Lebenswege positiv verändert und damit ein wertvoller Beitrag für die gesamte Gesellschaft geleistet. Dafür braucht unser Team die Unterstützung von Politik, Förderern und Freunden.“