TuKi – Traumahilfe für ukrainische Kinder
Johanniter unterstützen Kinder in Flüchtlingsunterkünften – Gruppenstunden sind gestartet
Die Menschen, die aus den Kriegsgebieten in der Ukraine fliehen mussten, benötigen Unterstützung – dies gilt insbesondere auch für die Kinder. Denn die Flucht und der plötzliche Aufbruch haben Spuren hinterlassen. Mit dem neuen Angebot regelmäßiger Gruppenstunden möchten die Johanniter Kinder unterstützen, nach den schrecklichen Erlebnissen der Flucht und des Verlustes von Heimat, Familienmitgliedern, Freunden, etc. in ein angstfreies Leben zurückzufinden.
Die betroffenen Kinder wurden nicht nur plötzlich aus ihren sicheren Strukturen herausgerissen und erlebten so den völligen Kontrollverlust über ihr Leben und jede Sicherheit, die ihr bisheriges Leben ausgemacht hat, sondern müssen sich in Deutschland an neue Strukturen gewöhnen. So bleiben die erlebten Situationen zunächst unbearbeitet.
Hier hilft TuKi?
Durch das neue Angebot der Johanniter-Unfall-Hilfe sollen die Kinder die Möglichkeit bekommen, die erlebten Dinge in ihrem eigenen Tempo zu verarbeiten. Im Mittelpunkt steht die Stärkung der eigenen Persönlichkeit, das Erlebte in das eigene Leben zu integrieren, durch gemeinsame Erlebnisse positive Erinnerungen zu erzeugen und so gestärkt das Leben weiter zu bestreiten. Dazu werden Aktionen zur Stabilisierung und Stärkung der eigenen Ressourcen angeboten, z. B. gemeinsames Kochen, Klettern, Yoga, basteln von Traumfängern und vieles mehr.
Die Johanniter starteten mit ihrem Angebot in einer Flüchtlingsunterkunft in Nürnberg, wo aktuell über 30 Kinder und Jugendliche mit ihren Müttern leben. In der ersten Gruppenstunde bastelten und klebten sieben Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren begeistert an einer Collage zum Thema „Das tut mir gut!“.
„Alleine in dieser Unterkunft ist der Bedarf schon so groß, dass wir mit unserem aktuellen Team aus haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden gar nicht so oft vor Ort sein können, wie die dort lebenden Kinder das bräuchten,“ berichtet Alexandra Rachfahl von den Johannitern bei der Vorstellung des Projekts. „Wir benötigen dringend das langfristige und regelmäßige Engagement von Menschen, die gerne mit Kindern arbeiten. Ideal wären Menschen, die selbst ukrainische Wurzeln oder Fluchterfahrung haben. Das ist jedoch nicht zwingend erforderlich.“
Der Zeitaufwand für eine ehrenamtliche Mitarbeit liegt ungefähr bei drei Stunden alle zwei Wochen. Vorbereitet werden die Helferinnen und Helfer auf ihre neue Tätigkeit durch eine Schulung zum Thema „Flucht und Trauma“. Parallel dazu werden Pläne für die Gruppenstunden erstellt und ein Programm geplant.
Wer sich ehrenamtlich engagieren möchte, kann sich gerne bei den Johannitern unter der Rufnummer 0174 3423228 oder per E-Mail an tuki.mittelfranken(at)johanniter.de melden.