Tasten, Fühlen, Vertrauen
Kinder mit Sehbehinderung erkunden den Rettungsdienst der Johanniter
Vergangene Woche hatten zwölf Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren vom bbs nbg, dem Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte, die Möglichkeit, den Rettungsdienst der Johanniter-Unfall-Hilfe in Nürnberg zu besuchen. Die Kinder, die alle stark sehbehindert sind, wurden von ihren Eltern begleitet und hatten so die Gelegenheit, den Rettungswagen und die Arbeit des Rettungsdienstes auf besondere Weise zu erleben.
Da die Kinder vieles besser durch Anfassen und Fühlen wahrnehmen, gestalteten die Johanniter den Besuch besonders einfühlsam. Drei Kolleginnen aus dem Rettungsdienst nahmen sich viel Zeit, um den jungen Besuchern die verschiedenen Ausrüstungsgegenstände und deren Funktionen zu erklären. Mit großem Engagement und Geduld ermöglichten sie den Kindern, Vertrauen zu fassen und ihre anfängliche Scheu zu überwinden.
Im Verlauf des Besuchs konnten die Kinder verschiedene Materialien und Geräte des Rettungswagens ertasten und kennenlernen. Sie probierten mutig das Anlegen einer Schiene oder verschiedener Verbände aus und lernten, wie die Rettungskräfte im Ernstfall handeln. Ziel des Besuchs war es, den Kindern die Angst vor dem Rettungsdienst zu nehmen und ihnen zu zeigen, dass sie in einer Notfallsituation keine Angst haben müssen.
Besonders beeindruckend waren die Offenheit und der Mut der Kinder, nachdem sie Vertrauen gefasst hatten. Die leuchtende Einsatzkleidung der Rettungskräfte und die festen Stiefel waren ebenfalls Gegenstände der Erkundung. Die Kinder lernten zudem den Notruf und die wichtigsten Schritte im Notfall kennen.
„Der Besuch war ein großer Erfolg und eine wertvolle Erfahrung für unsere Kinder“, berichtet Melanie Arnold, Dipl. Sozialpädagogin und eine Frühförderin vom bbs nbg. „Durch das direkte Erleben und Anfassen konnten sie viele neue Eindrücke gewinnen und lernen, dass die Helfer des Rettungsdienstes immer für sie da sind. Ein herzliches Dankeschön an die Johanniter und insbesondere an die einfühlsamen Mitarbeiterinnen des Rettungsdienstes, die diesen besonderen Tag ermöglicht haben.“