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26.02.2025 | Regionalverband Mittelfranken

Ehrenamt im Sanitätsdienst

Ein Gespräch mit Viola Trapp, ehrenamtlichen Leiterin für den Sanitätsdienst der Johanniter im Ortsverband Schwabach-Roth

In einer Welt, die oft von Hektik und Stress geprägt ist, gibt es Menschen, die ihre Zeit und Energie in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Eine von ihnen ist Viola Trapp, die ehrenamtliche Leiterin des Sanitätsdienstes der Johanniter in Schwabach und dem Landkreis Roth. Mit einem Team von über 25 engagierten Freiwilligen koordiniert sie jährlich rund 50 Einsätze in und um Schwabach. Für ihr herausragendes Engagement wurde Viola Trapp Ende des letzten Jahres mit dem Ehrenamtspreis "Gut. Im Ehrenamt" der Stadt Schwabach und der Sparkasse Mittelfranken-Süd ausgezeichnet. Wir haben mit Viola über ihre Motivation, Herausforderungen und die besondere Gemeinschaft gesprochen, die eine ehrenamtliche Tätigkeit so einzigartig macht.

Was bedeutet es für Dich, Dich ehrenamtlich zu engagieren? 
Trapp: Es bedeutet, in einer tollen Gemeinschaft anderen helfen zu können. Es ist ein Gefühl der Erfüllung, das man nicht in Worte fassen kann.

Wie motivierst Du Dich für Dein Ehrenamt? 
Trapp: So richtig selbst motivieren muss ich mich nicht. Wenn ich meine Kameraden sehe, kommt automatisch der Spaß und die Motivation.

Was ist das Besondere an Deinem Ehrenamt? Warum hast Du Dir das ausgesucht? 
Trapp: Der Zusammenhalt in der 'Blaulicht-Familie'. Ausgesucht habe ich mir das nicht wirklich. Ich bin da irgendwann so mit reingerutscht und seitdem bekommt man mich da nicht mehr weg.

Gibt es ein besonderes Erlebnis oder eine Geschichte, die Dir in Erinnerung geblieben ist?
Trapp: Ganz klar der Landeswettkampf 2016 in Rednitzhembach. Das war meine erste große Johanniter-Veranstaltung. Da habe ich so richtig verstanden, was das für eine riesige Familie ist. (Anmerkung: Der Landeswettkampf findet alle zwei Jahre bei den Johannitern in Bayern statt. Hier werden in verschiedenen Kategorien Wettbewerbe zum Thema Erste Hilfe gemeistert.)

Gab es für Dich als Frau besondere Herausforderungen in Deinem Ehrenamt, und wenn ja, welche? 
Trapp: So eine wirkliche Herausforderung nicht. Klar ist das ein oder andere mal etwas schwer zum Tragen, aber bei uns packt jeder mit an und dann ist das auch keine Herausforderung mehr.

Welche Veränderungen oder Verbesserungen würdest Du Dir im Ehrenamt wünschen?
Trapp: Mehr Verständnis der Bevölkerung fürs Ehrenamt. Man wird leider immer noch ziemlich doof angemacht, wenn im Supermarkt der Melder geht und man höflich fragt, ob man vorgelassen werden könnte, weil man jetzt einen Einsatz hat.

Wie vereinbarst Du die ehrenamtliche Tätigkeit mit Deinem Privatleben und Beruf? 
Trapp: Mein Arbeitgeber ist zum Glück sehr verständnisvoll, was mein bzw. das Ehrenamt allgemein angeht. Hier wird nicht gemeckert oder ein schiefer Blick zugeworfen, wenn der Melder geht und ich weg muss. Ganz im Gegenteil. Man wird schon halb aus dem Büro geschmissen, um zu gehen. Mittlerweile sind einige der Kameraden zu guten Freunden geworden, mit denen man auch mal außerhalb der Dienste etwas unternimmt. So richtig kann ich das Ehrenamt und mein Privatleben gar nicht mehr trennen.

Welche Vision hast Du für die Zukunft der Johanniter und Deine Arbeit? 
Trapp: Ich habe keine Vision. Ich lasse die Sachen auf mich zukommen und freue mich, immer so ein tolles Team um mich zu haben, das mich bei allem unterstützt.

Wenn Dich jemand fragt: Warum engagierst Du Dich ehrenamtlich? 
Welche 3 Begriffe/Wörter fallen Dir dazu ein? Trapp: Dankbarkeit, Hilfsbereitschaft, Gemeinschaft

Vielen Dank für das Interview und die ehrlichen Worte. Bei Interesse, Teil dieser Gemeinschaft zu werden und anderen zu helfen, bietet sich die Möglichkeit, sich bei den Johannitern im Sanitätsdienst oder Bevölkerungsschutz zu engagieren. Unterstützung wird geschätzt, und für Fragen steht die Kontaktadresse sanitaetsdienst.schwabach@johanniter.de zur Verfügung.