1976 bis 1985

1976

Im April erfolgte der Umzug der Johanniterdienststelle von der „Alten Messe“ in das ehemalige Männerwohnheim „Salem“ in der Bärenschanzstraße 10 a.

In den Abendstunden des 06.05.1076 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 9-10 Friaul in Italien. Das Diakonische Werk beschloss eine Hilfsaktion zugunsten der Erdbebenopfer. Die JUH wurde hiermit beauftragt. Ein Teil der Helfer und Fahrzeuge trafen sich in Niederweisel um dann in der JUH-Dienststelle in Nürnberg Helfer mit aufzunehmen. Im Konvoi fuhren zwei Lastzüge mit Hilfsgütern mit. Unter großen Schwierigkeiten wurde die Bevölkerung in den völlig zerstörten Bergdörfern medizinisch versorgt.

Eine deutsche Familie, die mit ihrem Wohnwagen auf der Rückfahrt von einem Urlaub an der Adria durch das norditalienische Erdbebengebiet kam, war von dem Elend so beeindruckt, dass sie spontan ihren Wohnwagen abhängten und den Johannitern zur Verfügung stellten. Der Krankenwagen aus Nürnberg hatte glücklicherweise eine Anhängerkupplung. Ab sofort konnten bei den Visiten in den Bergdörfern die Versorgungen in diesem Wohnwagen durchgeführt werden. Nach Beendigung des Einsatzes wurde der Wohnwagen einer Familie überlassen, die alles verloren hatte.

1978

Der Ortsbeauftragte der JUH Nürnberg übernahm im Dezember in Beisein des Notarztes Dr. Helmut Scharrer vom Geschäftsführer des Autohauses Nopitschstraße einen nagelneuen Audi 100. Mit der Spende bekamen die Johanniter einen Notarztwagen und schnelles Beförderungsmittel für Blutkonserven und Medikamente.

1979

Am 26.03.1979 brach in Nürnberg-Katzwang der Damm des Rhein-Main-Donau-Kanals. Eine leckgeschlagene Fernwasserleitung hat unter dem Kanal einen Hohlraum ausgespült. Ein ganzer Stadtteil wurde überschwemmt, Häuser weggespült – Großalarm für die Feuerwehren und Hilfsorganisationen. In der JUH-Wache in der Bärenschanzstraße trafen die, u. a. durch Rundfunkaufrufe alarminerten Helferinne und Helfer ein, wurden kurz informiert und setzten sich mit allen verfügbaren Fahrzeugen in Richtung Katzwang in Bewegung.

1979 wurde das Konzept zum Babynotarztwagen mit hohem ehrenamtlichem Engagement entwickelt und kurz darauf aus Eigenmitteln das erste Sonderfahrzeug angeschafft. In den Folgejahren etablierte sich dieses Modell einer spezialisierten Früh- und Neugeborenenversorgung und der Babynotarztwagen ist mittlerweile fester Bestandteil des Rettungsdienstes in der Region Mittelfranken.

1980

Der Kreisverband Schwabach-Roth wurde gegründet und bezog Räumlichkeiten im Dachgeschoss in der Wittelsbacher Straße in Schwabach.

1983

Das Porsche Entwicklungszentrum wurde vom Bundesminister für Forschung und Technologie beauftragt ein Rettungswagenkonzept für die Zukunft zu entwickeln. Das Projekt erhielt den Namen SAVE für Schnelle, Ambulante, Vorklinische Erstversorgung. Insgesamt wurden zehn Fahrzeuge gefertigt und in einem zweijährigen Feldversuch getestet. Aufgrund seiner langjährigen Mitarbeit im Normausschuß für Kranken- und Rettungswagen gelang es Dieter Horst kurzfristig für den ausgebrannten Baby-Notarztwagen ein SAVE-Fahrzeug nach Nürnberg zu holen.