08.10.2024 | Regionalverband Ostbayern

Zurück in den Beruf: Wie Elternzeitrückkehrer bei den Johannitern Beruf und Familie vereinen

Eine Elternzeitrückkehrerin berichtet von ihren Erfahrungen, Herausforderungen und familienfreundlichen Angeboten für Wiedereinsteiger bei den Johannitern

Caroline Weber-Schadenfroh

Ostbayern Die Rückkehr ins Berufsleben nach der Elternzeit ist für viele Mütter und Väter ein großer Schritt. Neben den beruflichen Herausforderungen steht oft die Frage im Vordergrund, wie sich Familie und Arbeit am besten miteinander vereinbaren lassen. Die Johanniter haben es sich zur Aufgabe gemacht, Elternzeitrückkehrer aktiv zu unterstützen und ihnen den Wiedereinstieg zu erleichtern. In diesem Interview sprechen wir mit Elternzeitrückkehrerin Caroline Weber-Schadenfroh, Einrichtungsleitung der Johanniter-Krabbelstube „Lichtzwergerl“ in Regensburg.  

Wie haben Sie die Entscheidung getroffen, nach der Elternzeit wieder ins Berufsleben zurückzukehren?
Ich wollte so schnell wie möglich wieder in meinen Beruf einsteigen, da ich meine Arbeit und die Einrichtung sehr vermisst habe. Nach 15 Jahren als Leitung bei den „Lichtzwergerl“ hängt mein Herz an der Krabbelstube, dem Kita-Team und natürlich an unseren beiden Hausschweinen, Trüffel und Marzipan.

Welche Rolle spielt für Sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie im Alltag?
Da ich täglich von Osterhofen nach Regensburg pendle, ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für mich besonders wichtig. Glücklicherweise besucht mein Sohn jetzt auch unsere Krabbelstube. So kann ich meiner Arbeit nachgehen und weiß gleichzeitig, dass er gut betreut wird.

Welche Herausforderungen haben Sie beim Wiedereinstieg in den Beruf erlebt?
Die größte Herausforderung war für mich, immer an alles zu denken, was ich mitnehmen muss (lacht). Da ich an manchen Tagen auch meine Labradorhündin mit zur Arbeit nehme, habe ich mir einen Bollerwagen angeschafft. Damit klappt es jetzt deutlich besser!

Wie wurden Sie während der Elternzeit von Ihrem Arbeitgeber, den Johannitern, unterstützt? Gab es spezielle Angebote, die den Wiedereinstieg erleichtert haben?
Ja, es gab während und sogar schon vor meiner Rückkehr Beratungsangebote vom Personalbereich, die mir sehr geholfen haben. Besonders erleichtert wurde mir die Eingewöhnungsphase für meinen Sohn in der Krabbelstube. Von Anfang an habe ich die Wertschätzung des Teams gespürt, und auch der Fokus auf die tiergestützte Pädagogik wurde fortgeführt. Die Kita-Teamleitungen haben mich umfassend auf den neuesten Stand gebracht, und ich erhielt viel Unterstützung von meinen direkten Kolleginnen und Kollegen. Es fühlte sich an, als wäre ich nie weg gewesen – ich wurde mit offenen Armen empfangen.

Inwiefern empfinden Sie die Arbeitszeitmodelle und die Arbeitsorganisation als familienfreundlich? Gibt es spezielle Angebote für Elternzeitrückkehrer?
Die Johanniter sind allgemein ein sehr familienfreundlicher Arbeitgeber, der flexible Arbeitszeitmodelle anbietet – besonders für Elternzeitrückkehrer. Ich habe mich dafür entschieden, wieder in Vollzeit zu arbeiten, und habe als Leitung die Möglichkeit, meine Arbeitszeiten flexibel zu gestalten. Zum Beispiel haben wir montags „Oma-Tag“, an dem mein Sohn und unser Hund bei der Großmutter sind. An diesen Tagen kann ich dann Termine wie Teambesprechungen oder Elternabende wahrnehmen.

Wie sehen Sie Ihre beruflichen Perspektiven als Elternzeitrückkehrerin bei den Johannitern?
Mir war es wichtig, nach der Elternzeit nahtlos an meine bisherigen Erfolge anknüpfen zu können. In den 15 Jahren habe ich beispielsweise meine Qualifikation zur internen Auditorin erworben und war Mitglied des Arbeitskreises Qualitätsmanagement im Bereich Kindereinrichtungen. Die Johanniter haben mir ermöglicht, dort weiterzumachen, wo ich aufgehört hatte, und dafür bin ich sehr dankbar. Ich habe das Gefühl, dass meine langjährige Treue belohnt wird und ich die nötige Unterstützung erhalte, um erfolgreich weiterarbeiten zu können.

Was würden Sie anderen Elternzeitrückkehrern raten, die einen beruflichen Wiedereinstieg planen?
Mein Rat ist ganz praktisch: Wenn das Kind eine Betreuungseinrichtung besucht, sollte die Eingewöhnung bereits vor dem Wiedereinstieg abgeschlossen sein. Das erspart den Eltern viel Stress und Sorgen.

Inwiefern hat sich Ihr Blick auf die Arbeit mit Kindern verändert, seitdem Sie selbst Mutter sind?
Meine Arbeit mit den Kindern hat sich kaum verändert, aber mein Verständnis für die Eltern ist gewachsen. Obwohl ich vom Fach bin, war die erste Trennung in der Eingewöhnungsphase etwas Neues für mich, dies aus der Elternsicht wahrzunehmen. Es ist jedoch eine große Erleichterung zu wissen, dass mein Sohn bei meinen Kolleginnen bestens aufgehoben ist.

Welche gesellschaftliche Bedeutung sehen Sie in Ihrer Arbeit, insbesondere im Hinblick auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie?
Unsere Gesellschaft ist heute vielschichtig, und die klassische Rollenverteilung zwischen Mann und Frau ist nicht mehr die Norm. Deshalb ist es wichtig, dass Arbeitgeber Angebote schaffen, die den Wiedereinstieg ins Berufsleben erleichtern. Ich habe das Gefühl, dass es mittlerweile mehr Anerkennung und Verständnis gibt – insbesondere für Frauen, die früh wieder in den Beruf einsteigen möchten.

Vielen Dank für das Interview!
Sehr gerne.

Die Erfahrungen von Caroline Weber-Schadenfroh zeigen, dass der Wiedereinstieg ins Berufsleben nach der Elternzeit kein ganz einfacher, aber durchaus machbarer Schritt ist – vor allem, wenn Arbeitgeber wie die Johanniter unterstützend zur Seite stehen. 

Für eine Beratung zum Thema Wiedereinstieg in den Beruf steht Personalreferentin Ramona Koller von den Johannitern in Ostbayern gerne zur Verfügung. 

Kontakt:

Ramona Koller 
Referentin Personal

Johanniter-Unfall-Hilfe e. V.
Regionalverband Ostbayern
Wernberger Straße 1
93057 Regensburg

Tel. 0941 46467-102
Mail jobs.ostbayern(at)johanniter.de