Zum Tod von Richard von Weizsäcker - Ehrenmitglied des Johanniterordens
Als einen „Glücksfall für Deutschland“ und „großen Deutschen“ hat Bundespräsident Joachim Gauck seinen am 31. Januar verstorbenen Vorgänger Richard von Weizsäcker genannt.
Es ist im Nachhinein schon erstaunlich, welche Wirkung Weizsäcker auf die Deutschen gehabt hat.
Der enorme Eindruck, den er hinterlässt, verdankt sich vor allem der Rede zum 40. Jahrestag des Endes des zweiten Weltkrieges am 8. Mai 1985. Weizsäckers Wort von der „Befreiung“ der Deutschen ist bis heute nicht verklungen. Nachgeborene mögen darüber erstaunt sein, denn was sollte der 8. Mai sonst sein, wenn nicht ein Tag der Befreiung?
Mit seiner Rede hatte Bundespräsident von Weizsäcker gezeigt, welch feines Gespür er für das Befinden der Deutschen hatte. Das Wort von der Befreiung war eben keine Banalität, sondern eine offenkundige Notwendigkeit. Es musste gesagt werden, und viele hatten das Gefühl, dass damit erst die Nachkriegszeit richtig zum Ende kam. Weizsäcker wurde damit zu einer herausragenden Figur des politischen und intellektuellen Deutschlands. Trotz seines hohen Alters blieb er bis zuletzt ein gefragter Gesprächspartner. Der Johanniterorden verliert mit Richard von Weizsäcker ein außerordentliches Ehrenmitglied.
hal.