Vor, während und nach Corona: Wir machen stark!
Unter diesem Motto tagte die Bundesjugendversammlung vom 17. bis 18.10.2020 zum ersten Mal digital. Rund 50 Vertreter*innen aller Johanniter-Jugendlichen sowie Gäste kamen virtuell zusammen.
Vor, während und nach Corona: Wir machen stark!
Unter diesem Motto tagte die Bundesjugendversammlung (BJV) vom 17. bis 18.10.2020 zum ersten Mal in einem beschlussfähigen Format digital. Insgesamt kamen knapp 50 JJler*innen und Gäste virtuell in einem blended meeting zusammen. Von den Alpen bis zur Ostsee, vom Ruhrgebiet bis nach Sachsen - trotz Abstand voll dabei. Nachdem die ursprünglich für März angesetzte BJV nicht stattfinden konnte, gab es bereits im Sommer zwei digitale Austauschformate. Diese, nicht beschlussfähigen, Formate wurden für den Austausch und die Meinungsbildung zu drängenden Fragestellungen genutzt.
Gelebte Demokratie
Im Oktober wurden nun insgesamt 13 Anträge zu verschiedensten Themen diskutiert und abgestimmt. Für unser Präventionskonzept !ACHTUNG konnte der zuständige Fachausschuss einige Veränderungen anstoßen - u.a. wurden die Voraussetzungen für die Ernennung von Vertrauenspersonen neu geregelt. Der vor einem Jahr gefasste Grundsatzbeschluss zum langfristigen Engagement von Johanniter-Jugendlichen in der JUH, wurde durch einen Beschluss zu Mindeststandards für den Einsatz Minderjähriger in den Diensten der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. weiter konkretisiert. Zur Anerkennung seines außerordentlichen Einsatzes für die Johanniter-Jugend im Rahmen seiner Tätigkeit als ehrenamtliches Mitglied des Landesvorstandes Sachsen beschloss die BJV die Ernennung von Dr. Bernd von Bieler zum Ehrenmitglied. Darüber hinaus wurden die Weichen für die kind- und jugendgerechte Überarbeitung des Wahlsystems in der JJ und zum Abbau von Bürokratie gestellt und schließlich die Jahresplanung 2021 auf Bundesebene verabschiedet.
Eine weitere Premiere gab es bei den Anträgen: Zum ersten Mal wurde ein Basisantrag an die Bundesjugendversammlung gestellt. Über 50 JJ-ler*innen aus verschiedenen Landesverbänden wünschten sich eine flexiblere Praxisphase für Jugendausbilder*innen.
Das 2016 in der Jugendordnung verankerte Basisanstragsrecht ermöglicht es allen Mitgliedern direkt Anträge an Landes- oder Bundesjugendversammlungen zu stellen.
Um die Umsetzung des Anliegens sicherzustellen hatte die Bundesjugendleitung nach Rücksprache mit dem zuständigen Fachausschuss Bildung außerdem in einem Initiativantrag kleine Anpassungen des Antrages vorgeschlagen, damit dieser zu einer entsprechende Änderung im Bildungssystem führt. Die Versammlung verabschiedete nur den Initiativantrag, sprach den Antragssteller*innen des Basisantrags aber großen Dank aus.
Nachwahl zum*r stellv. Bundesjugendleiter*in
Besonders spannend wurde es am Sonntagvormittag mit der ersten digitalen Wahl zur Bundesjugendleitung. Mit den Worten „Ihr seid live dabei, wie wir Geschichte schreiben“, leitete Nathalie Rajevic, Fachbereichsleiterin Johanniter-Jugend in der Bundesgeschäftsstelle, den Wahlgang ein. Alles funktionierte tadellos und Luca Schallnus aus dem LV NRW wurde zur stellvertretenden Bundesjugendleiterin gewählt – Wir freuen uns sehr, sie bei uns zu begrüßen!
Die 20-jährige konnte als stellvertretende Regionaljugendleiterin und Leitungskraft bei zahlreichen Projekten auf Landes- und Bundesebene bereits vielfältige Erfahrungen sammeln. Die Bundesjugendleitung hat sie vor ihrer Wahl gemeinsam mit Cornelis Hilscher (LV NRW) als Projektbeauftragte für das Bundespfingstzeltlager 2022 ernannt - diese Funktion wird sie unabhängig von ihrem neuen Amt ausüben. “Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit sowie die neuen Blickwinkel und Ideen, die Luca in die Bundesjugendleitung einbringt”, sagte Bundesjugendleiterin Julia nach der Wahl.
Digitaler Besuch
Wir konnten insgesamt auch drei Gäste bei der digitalen Bundesjugendversammlung begrüßen. Den Anfang machte Jörg Lüssem, Mitglied im Bundesvorstand der JUH, der die Teilnehmer*innen am Samstagmorgen begrüßte und sie für ihr großes Engagement über die letzten, herausfordernden Monate hinweg lobte: „Der Bundesvorstand ist sich sehr bewusst, dass ihr alle mit sehr großem Engagement und mit großer Fantasie versucht Jugendarbeit vor Ort umzusetzen. Das Lob kann man nicht häufig genug ausdrücken!“. Auch JUH-Präsident Dr. h.c. Frank-Jürgen Weise dankte den Teilnehmenden für ihr großes Engagement und ihren Zeiteinsatz. Weise betonte am Sonntagvormittag die sichtbare Notwendigkeit und Anerkennung der Arbeit junger Menschen und die große Wirksamkeit bei Projekten insbesondere zu schwierigen Zeiten. Der Präsident wünschte sich, dass junge Menschen künftig stärker in den Organen und Gremien der JUH vertreten sind, da die Johanniter-Jugend über ein Drittel aller ehrenamtlichen Mitglieder der JUH repräsentiere. Denn die Interessen und Anliegen könnten nur von jungen Menschen selbst authentisch repräsentiert werden. Am Samstagnachmittag schaltete sich die Bundesjugendsprecherin der Malteser Jugend dazu. Sandra Dransfeld betonte in ihrem Grußworte, wie wichtig die Zusammenarbeit der beiden christlichen helfenden Jugendverbände beim 3. Ökumenischen Kirchentag 2021 aber auch darüber hinaus ist. Sie verfolgte anschließend einen Teil der Debatten und verabschiedete sich in der Hoffnung, bald wieder Treffen der beiden Verbände erleben zu dürfen.
Zusammenfassen lässt sich die Stimmung über das Wochenende sicherlich gut mit den Worten unseres stellvertretenden Bundesjugendleiters Markus Walper: „Auch wenn wir gerade alle allein Zuhause sind, einsam sind wir nie!“. Nun stehen viele Aufgaben für die Funktionsträger*innen der Johanniter-Jugend auf Landes- und Bundesebene an, von der Umsetzung der Beschlüsse über die Vorbereitung des kommenden - sicher weiterhin von der Pandemie geprägten - Jahres. Entmutigen lassen sich die Johanniter-Jugendlichen dabei jedoch getreu des Mottos “Wir machen stark!” nicht.