Sicher und selbstbestimmt leben: Stürze vermeiden
Johanniter geben Tipps zur Vermeidung von Stürzen

Frau Müller von nebenan stürzt in ihrer Wohnung über einen aufgeschlagenen Teppich und bricht sich den Oberschenkelhals. Eine lange Behandlung im Krankenhaus folgt, inklusive einer Reha. Solche Stürze in den eigenen vier Wänden können jedoch oft vermieden werden. Stürze gehören zu den häufigsten Unfallursachen im Alter und können schwerwiegende Folgen haben. Die Johanniter setzen daher einen klaren Fokus auf Prävention und geben konkrete Tipps zur Sturzprophylaxe.
Regelmäßige Bewegung mit Kräftigungs- und Balanceübungen verbessert die Stabilität und trägt dazu bei, das Sturzrisiko zu senken. Ein sicherer Wohnraum ohne Stolperfallen wie lose Teppiche oder Kabel reduziert die Unfallgefahr erheblich. Gutes Schuhwerk, das rutschfest und gut sitzend ist, sorgt für besseren Halt. Eine ausreichende Beleuchtung dunkler Bereiche hilft, Hindernisse frühzeitig zu erkennen. Haltegriffe im Badezimmer und an Treppen bieten zusätzliche Sicherheit. Regelmäßige Seh- und Hörtests sind wichtig, um Einschränkungen rechtzeitig festzustellen. Eine gesunde Ernährung mit ausreichend Calcium und Vitamin D stärkt die Knochen und beugt Brüchen vor. Langsames Aufstehen kann Schwindel vermeiden und Stürze verhindern. Falls notwendig, sollten sicherheitsgeprüfte Gehhilfen genutzt werden, um Mobilität und Sicherheit zu gewährleisten. Zudem sollten Notfallkontakte wie der Hausnotruf oder Telefonnummern von Angehörigen immer griffbereit sein.
„Unser Ziel ist es, Menschen möglichst lange ein sicheres und selbstständiges Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. Prävention ist entscheidend, um die Lebensqualität zu erhalten. Bereits kleine Veränderungen im Alltag können einen großen Unterschied machen. Es lohnt sich, gezielt über den Wohnraum nachzudenken: Antirutschmatten in Bad und Küche, Teppichkanten fixieren und Kabelschächte anbringen – so wird der Alltag sicherer. Auch regelmäßige Arztbesuche und rechtzeitige Physiotherapie sind wichtig, um den Körper fit zu halten. Aktivitäten wie Seniorengymnastik helfen, die Beweglichkeit zu steigern und das Sturzrisiko zu minimieren“, erklärt Pascal Fitzer, Pflegedienstleitung der ambulanten Pflege der Johanniter in Neu-Ulm.
Ein oft übersehener Aspekt ist die Auswahl des richtigen Schuhwerks. Viele ältere Menschen bevorzugen Hausschuhe zum Reinschlüpfen, weil diese einfacher zu handhaben sind, vor allem wenn das Bücken schwerfällt. Doch diese Art von Schuhen bietet wenig Halt und kann zu gefährlichen Stürzen führen, besonders wenn die Füße nicht richtig im Schuh sitzen.
Gerade in der Winter- und Herbstzeit, wenn draußen nasse, vereiste oder matschige Wege auf den Hausfluren oder in den Gärten zu finden sind, ist das Risiko umso größer. Schuhe, die eine feste Passform und eine rutschfeste Sohle haben, sind daher entscheidend. Knöchelhohe Schuhe oder Modelle mit Klettverschluss bieten eine bessere Stabilität und verhindern, dass der Fuß aus dem Schuh rutscht. Diese sind nicht nur für draußen empfehlenswert, sondern auch für den sicheren Gang in den eigenen vier Wänden.
Neben den präventiven Maßnahmen bieten die Johanniter den Hausnotruf an, um eine schnelle Hilfe im Notfall zu gewährleisten. Ein tragbarer Sender ermöglicht sofortige Unterstützung auf Knopfdruck. Mit den Fallsensoren kann das System Stürze automatisch erkennen und ohne manuelle Auslösung einen Alarm senden. Diese Technik ist besonders wertvoll für Menschen mit erhöhtem Sturzrisiko oder gesundheitlichen Einschränkungen.
Der Pflegedienst der Johanniter ist stets an der Seite der Betroffenen und ihrer Angehörigen. Er weist auch darauf hin, wenn sich im Wohnraum potenzielle Stolperfallen befinden oder körperliche Defizite stärker werden und gibt wertvolle Hinweise, wie der Alltag sicherer gestaltet werden kann. Darüber hinaus steht der Pflegedienst mit Rat und Tat zur Seite und ist bei Fragen ein kompetenter Ansprechpartner. Dies bedeutet nicht nur Unterstützung im Notfall, sondern auch eine proaktive Begleitung.
Die wichtigsten Tipps zur Sturzprophylaxe nochmals zusammengefasst:
- Regelmäßige Bewegung: Kräftigungs- und Balanceübungen verbessern die Stabilität.
- Wohnraum sichern: Stolperfallen wie lose Teppiche oder Kabel entfernen.
- Gutes Schuhwerk: Rutschfeste, gut sitzende und stabile Schuhe tragen – am besten knöchelhoch oder mit Klettverschluss.
- Ausreichende Beleuchtung: Dunkle Bereiche in der Wohnung gut ausleuchten.
- Haltegriffe anbringen: Besonders im Badezimmer und an Treppen.
- Seh- und Hörtests durchführen: Einschränkungen frühzeitig erkennen.
- Gesunde Ernährung: Calcium und Vitamin D für starke Knochen.
- Langsames Aufstehen: Schwindel vermeiden durch vorsichtiges Aufstehen.
- Gehhilfen nutzen: Bei Bedarf sicherheitsgeprüfte Hilfsmittel verwenden.
- Notfallkontakt griffbereit halten: Hausnotruf oder Telefonnummern von Angehörigen schnell verfügbar machen.
Mehr Informationen zu den Angeboten der Johanniter in Bayerisch Schwaben gibt es unter: www.johanniter.de/bayerisch-schwaben.