Oldenburger Johanniter bekommen ehrenamtliche Doppelspitze
Lars Johnsen und Prof. Dr. Marie-Christine Vierbuchen führen künftig einen der größten Verbände bundesweit
Der Ortsverband Oldenburg der Johanniter-Unfall-Hilfe baut seine Leitung weiter aus und bekommt jetzt auch eine ehrenamtliche Doppelspitze. Lars Johnsen wird am 1. Oktober neuer Ortsbeauftragter der Oldenburger Johannitern, seine Stellvertreterin wird Prof. Dr. Marie-Christine Vierbuchen. Die offizielle Ernennung erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. „Wir wollen erst einmal abwarten, bis wir wieder in einem größeren Rahmen feiern dürfen“, erklärt Wilfried Barysch, Mitglied im Vorstand des Regionalverbands Weser-Ems. Beide werden aber ihre Aufgaben ab sofort wahrnehmen.
Johnsen und Vierbuchen verfügen beide über langjährige Erfahrung in der ehrenamtlichen Arbeit im Ortsverband Oldenburg. Lars Johnsen ist hauptberuflich Geschäftsführer und Mitinhaber eines Dentalhandels für Zahnarztpraxen und Dentallabore. 1983 trat der heute 53-Jährige dem Ortsverband Oldenburg als ehrenamtliches Mitglied bei und engagierte sich lange Zeit im Rettungsdienst. Zunächst als Rettungssanitäter im Einsatz erhielt er 1990 seine Anerkennung zum Rettungsassistenten. 1996 musste er aufgrund der steigenden beruflichen Belastung sein aktives Engagement aufgeben, blieb den Johannitern aber stets verbunden. 2016 wurde der verheiratete Vater eines Sohnes in die Subkommende Oldenburg des Johanniterordens aufgenommen und zum Ehrenritter der Hannoverschen Genossenschaft ernannt. Ein Jahr später übernahm er den Vorsitz der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Oldenburg und ist Verbindungsritter des Ordens zum Ortsverband Edewecht der Johanniter-Unfall-Hilfe. „Es gibt nur wenige Menschen, die die vielen Facetten der Johanniter-Familie so umfassend kennen gelernt haben“, sagt Barysch.
Auch Prof. Dr. Marie-Christine Vierbuchen engagiert sich schon lange für die Oldenburger Johanniter. Die heute 37-jährige gebürtige Triererin war bereits als Rettungssanitäterin und Erste-Hilfe-Trainerin tätig und ist heute Mitglied des Teams der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV), einer Einheit, die sich um die psychosoziale Versorgung von Beteiligten, Hinterbliebenen, Zeugen und Angehörigen bei Unglücksfällen und Katastrophen kümmert. Von 2009 bis 2017 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Pädagogik und Didaktik bei Beeinträchtigungen des Lernens an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Anschließend nahm sie nach einem halben Jahr Vertretungsprofessur in Wuppertal eine Juniorprofessur für inklusive Bildung an der Uni in Vechta an. Neben den Johannitern engagiert sie sich noch in vielen anderen Organisationen, ist im Vorstand der Lebenshilfe Delmenhorst und Landkreis Oldenburg und Mitglied des Regionalvorstands Oldenburg im Verband Sonderpädagogik e.V. (vds). Sorge, dass bei so viel Engagement das Familienleben zu kurz kommt, hat sie nicht. Ihr Ehemann ist ebenfalls bei den Oldenburger Johannitern aktiv.
Der Ortsverband Oldenburg der Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit 282 hauptamtlich Mitarbeitenden und mehr als 250 ehrenamtlich Aktiven einer der größten bundesweit und gehört zu den wenigen, die fast die gesamte Leistungspalette der Johanniter anbieten. Zum Ortsverband gehören auch die Kindertagesstätten „Unter den Eichen“, „Am Bürgerbusch“ und „Adenauerallee“ sowie der Kinderhort St. Peter in Wildeshausen, zahlreiche Betreute Wohnanlagen und Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz oder Beeinträchtigungen. Neben dem Rettungsdienst hat der Ortsverband auch eine sehr aktive ehrenamtliche Bereitschaft mit einer Rettungshundestaffel, einem Einsatzleitwagen und vielem mehr. Das Amt des Ortsbeauftragten war zuletzt vakant. Die Ortsbeauftragten sind bei den Johannitern mit den hauptamtlichen Dienststellenleitern Stephan Siemer und Marcel Colter gleichgestellt und führen mit diesen den Verband gemeinschaftlich.