Mit einer gemeinsamen Strategie die Pflege stärken
Partizipativer Ansatz mit Weitblick
Selbst die beste Strategie ist nur so gut wie ihre Umsetzung in der gelebten Praxis und die Unternehmenskultur, in der sie schließlich aufgeht. Zukunftweisend setzen die Johanniter-Krankenhäuser daher bei der Konzeption ihrer Pflegestrategie in Kooperation mit dem Institute for Applied Innovation in Healthcare (ITAC) der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin auf ein partizipatives Vorgehen: In einem ersten Schritt werden zeitnah neben den Pflegedirektorinnen und -direktoren der Akuthäuser vor allem auch alle Pflegefachpersonen in den Prozess eingebunden.
Partizipation statt Gießkannenprinzip
„Die Gesundheitsbranche ist in stetem Wandel. Die damit verbundenen Herausforderungen und Reformen kosten alle Beteiligten viel Energie. Unser Ziel ist es daher, die Pflege explizit zu stärken, indem wir unsere Strategie auf Grundlage ‚lebendiger Daten‘ aufbauen. Es geht also darum, die tatsächlichen Bedarfe und Erwartungen der Pflegenden kennenzulernen, zu evaluieren und darauf aufbauend in einem kontinuierlichen, partizipativen Prozess ein gemeinsames Konzept zu entwickeln, mit dem sich die Johanniter-Krankenhäuser agil und gut vorbereitet zukünftigen Veränderungen stellen können“, erklärt Prof. Dr. Karen Pottkämper, verantwortliche Projektleiterin der Akkon Hochschule. „Dabei knüpfen wir an das an, was bereits präsent ist, indem wir die unternehmensweit verankerten Werte der Johanniter GmbH mit Blick auf die pflegerische und medizinische Exzellenz heranziehen und diese für die Pflege in der tatsächlichen Umsetzung transparent machen“, so Prof. Dr. Karen Pottkämper weiter.
Mitarbeitenden-Befragungen im Fokus
Zur Datenerhebung werden zunächst die Pflegedirektorinnen und -direktoren zu dem Ist-Stand ihrer Häuser befragt. Auch die Mitarbeitenden der Pflege werden zeitnah in den Prozess eingebunden: Auf freiwilliger Basis werden dafür alle examinierten Pflegefachpersonen bis Ende des Jahres die Möglichkeit haben, an einer vollständig anonymisierten Befragung – online sowie offline – teilzunehmen.
Der Fahrplan bis 2028: von der Wissenschaft in die Praxis
Die dabei erzielten Ergebnisse sollen im kommenden Frühjahr durch Workshops in die einzelnen Standorte getragen, gemeinsam evaluiert und in Kombination mit wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen schließlich bis 2028 in die konkrete Johanniter-Pflegestrategie übertragen werden. Darüber hinaus sind gezielte Pilot-Projekte mit einzelnen Häusern geplant. „Diese sollen nicht nur deren spezifische Besonderheiten berücksichtigen, sondern auch innovatives Vorgehen erproben und einer praktischen Prüfung unterziehen. Ziel wird es sein, nachhaltiges Wissen hervorzubringen, sodass zukünftig alle Akuthäuser durch geteilte Erfahrungswerte und eine Art Baukastenprinzip nachhaltig voneinander profitieren können“, so Lukas Wentz, Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter der Akkon Hochschule für Humanwissenschaften in Berlin.