Mäusegeschichten für die Wohngemeinschaft für demenziell Erkrankte in Northeim
Doris Müller-Scheibner überreicht den Johannitern ein von ihr eigens entwickeltes Buch, das die Bewohnenden zu Erinnerungen anregen will.
Es war ein Herzensprojekt für Doris Müller-Scheibner ein Buch speziell für demenziell Erkrankte zu entwickeln. Die Pflegkraft arbeitete im letzten Jahr eine Zeit lang in der Wohngemeinschaft für demenziell Erkrankte der Johanniter in Northeim und hier entstand die Idee.
Dort zeigte sie den Bewohnenden Fotos von Sabrina Schleicher, auf denen Stoffmäuse in Alltagssituationen wie beim Kaffeetrinken, am Esstisch oder im Urlaub, abgebildet waren. Diese Bilder gefielen den älteren Menschen sehr und rührten sie zu Tränen, da sie sich an persönliche frühere Erlebnisse erinnerten. Sie begannen daraufhin ihre eigenen Geschichten zu erzählen.
Doris Müller-Scheibner hatte deshalb den Einfall, die Fotos in Form eines ganzen Bilderbuches öfter mit den Bewohnenden anzuschauen. Als die Fotografin Sabrina Schleicher davon erfuhr, war sie gerührt von den Reaktionen der älteren Menschen und war gerne bereit dies gemeinsam umzusetzen. „Ich wollte den Erkrankten, die teilweise in ihrer eigenen Welt leben, ein Lächeln ins Gesicht zaubern und sie ein Stück auf ihrer Reise begleiten und vielleicht die eine oder andere Erinnerung entfesseln“, erklärt Sabrina Schleicher ihre Motivation.
Im Juni überreichte Doris Müller-Scheibner auch im Namen von Sabrina Schleicher das erste Buch den Johannitern in der Wohngemeinschaft. Einrichtungsleitung Stephanie Riepel, die begeistert ist: „Das Mäusebilderbuch können wir sehr gut bei der Biographiearbeit mit unseren Bewohnenden einsetzen. Es regt sie dazu an sich an frühere Erlebnisse zu erinnern und davon zu erzählen. So erhalten wir Zugang zu ihnen.“
Doris Müller-Scheibner stellte den älteren Menschen bei der Übergabe das Buch vor, es wurde fleißig darin geblättert und darüber entstanden sogleich Gespräche. „ich freue mich sehr über die Reaktionen, die unser Mäusebuch bewirkt. Es ist für mich wirklich eine Herzensangelegenheit um damit Freude zu verbreiten“, erklärt Doris Müller-Scheibner. „Wir haben auch schon viele Interessenten für das Buch. Nicht nur Pflegeeinrichtungen, sondern auch Kitas haben bereits angefragt. Wir hoffen viele Unterstützer für das Projekt zu finden oder vielleicht sogar einen Verlag, da wir als Privatpersonen den Druck von mehr Exemplaren nicht allein umsetzen können.“
Für Rückfragen zum Mäusebuch steht Ihnen unter Doris Müller-Scheibner unter doromueller68(at)t-online.de gerne zur Verfügung.