Kinder können Bürgerbeteiligung
Landtagspräsidentin Hanna Naber besucht Ahlhorn
Hanna Naber, SPD-Landtagsabgeordnete und Präsidentin des Niedersächsischen Landtags, hat während ihrer Sommertour Station gemacht in Ahlhorn. Gemeinsam mit dem CDU-Landtagsabgeordneten für den Wahlkreis Cloppenburg-Nord Lukas Reinken besuchte sie den Treffpunkt Zeppelin. Julia Timm, Quartiersmanagerin der Johanniter für das Projekt „Sozialer Zusammenhalt Ahlhorn“, und Kerstin Korte von der Gemeinwesenarbeit „Gute Nachbarschaft“ der Gemeinde Großenkneten stellten die Arbeit im Zeppelin und die zahlreichen in den vergangenen Monaten durchgeführten Maßnahmen vor. Besonders fasziniert war Hanna Naber von der Sanierung und Neuanlage von Spielplätzen- und dem Mehrgenerationenplatz. „Wir haben die Kinder beteiligt und gefragt, was sie denn gerne für Spielgeräte hätten“, sagte Julia Timm. Ergebnis: die Plätze werden sehr gut angenommen. „Da ist immer was los“, betonte Timm. Dass eine solche Art der Bürgerbeteiligung funktioniert, freute die Landtagspräsidentin. „Kinder können das gut“, stellte sie fest.
Überrascht sei sie, dass die Johanniter das Quartiersmanagement übernommen haben. „Was können Sie eigentlich nicht?“, fragte sie scherzhaft. Für Wilfried Barysch, Mitglied im Vorstand des Regionalverbands Weser-Ems, stellte sich die Frage nicht. „Wir wollen Menschen helfen und sie zusammenbringen. Ganz egal in welcher Form das geschieht“, erklärte er. Die Johanniter betreiben an vielen Standorten Nachbarschaftstreffs und ein Mehrgenerationenhaus in Oldenburg. Entscheidend sei, die Hilfe dort zu leisten, wo sie benötigt wird. Michael Schäfer, Dienststellenleiter der Ahlhorner Johanniter, gab aber zu: „Ganz uneigennützig ist das nicht. Wir hoffen darauf, irgendwann Menschen mit Migrationshintergrund in unsere Helferschaft integrieren zu können.“ Bisher sei das nicht gelungen, weil in den Herkunftsländern ehrenamtliches Engagement in Hilfsorganisationen nicht bekannt sei. „Aber wir arbeiten daran.“
Thorsten Schmidtke, Bürgermeister der Gemeinde Großenkneten, lobt ausdrücklich die Unterstützung durch das Land Niedersachsen, aber auch durch das ehrenamtliche Engagement zahlreicher Bürgerinnen und Bürger. „Ohne Ehrenamt wären wir aufgeschmissen.“ Gleichzeitig verwies er auf die Probleme, die Ahlhorn habe. Nachdem die Bundeswehr den Fliegerhorst aufgegeben hatte, habe sich die Bevölkerungsstruktur stark verändert. „Nicht immer zum Positiven“, wie Schmidtke zugab und bat Naber, die Pläne des Landes Niedersachsen für eine Notunterkunft auf dem Gelände des ehemaligen Fliegerhorstes zu überdenken. Dass ein zu großer Anteil von Menschen mit nicht-deutscher Nationalität an der Bevölkerung zu einem Problem werden kann, weiß auch Hanna Naber. „Solche Orte [wie das Zeppelin] sind wichtig, an denen versucht wird, diesen Problemen etwas kraftvoll entgegenzustellen.“ Dabei lobte auch sie ausdrücklich die Arbeit der Ehrenamtlichen, von denen einige zuvor berichtet hatten. „Demokratie kann man nicht vom Sofa aus retten.“