18.07.2024 | Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher: Die Krankenhausperlen auf dem Land

Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) informierte sich über die Arbeit der Fachklinik für Internistische Rheumatologie, Osteologie und spezielle Schmerztherapie am Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen

Oberarzt Viktar Kudrashou präsentiert eine Duplexsonografie der Schläfenarterie.

Zum umstrittenen Klinikatlas

Gleich zur Begrüßung durch Chefärztin Dr. Gabriele Zeidler und Klinikdirektor Mirko Rücker sagte Ursula Nonnemacher: “Wir dürfen nicht zulassen, dass man unter dem Label des Qualitätsvergleichs tabula rasa dort macht, wo wirklich Qualität vorhanden ist - gerade in zertifizierten Fachkliniken. Es gibt richtige Perlen auf dem Land!”, und: “Das Feedback dazu von Ihnen als Spezialisten ist mir wichtig.”  

Treuenbrietzen hat eine der größten Rheumafachkliniken Deutschlands - mit über 50 Jahren Erfahrung 

Die Klinik am Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen gehört mit 102 stationären Betten und 21 tagesklinischen Behandlungsplätzen zu den drei größten Rheuma-Akutkliniken Deutschlands inkl. einer Rheumachirurgie. Ergänzt von  einer ambulanten spezialfachärztlichen Sprechstunde, weiteren  Sprechstunden in verschiedenen Orten im Land Brandenburg und einer Facharztsprechstunde im Johanniter-MVZ Treuenbrietzen stehen vielseitige Strukturen für Patientinnen und Patienten bereit. Seit 2023 können Patienten hier während ihres Aufenthaltes zudem nephrologisch behandelt und dialysiert werden.

Rheuma ist extrem facettenreich

Gastgeberin und Chefärztin Dr. Gabriele Zeidler stellte im Gespräch das hoch spezialisierte Diagnostik- und Therapiespektrum der Klinik vor, mit dem man sich hier auch seltener Erkrankungsformen annimmt (mitunter < 1 Betroffener auf 1.000.000 Einwohner). Dazu steht ein breit spezialisiertes Team aus 7 Fachärzten für Rheumatologie, Internisten, Rheumafachassistentinnen, Psychologen, Pflegekräften sowie Physio- und Ergotherapeuten mit langjähriger Berufserfahrung bereit. Während des Rundgangs sah sich die Ministerin eine Duplexsonographie der Schläfenarterie, eine Gelenksonografie und eine Kapillarmikroskopie des Nagelbettes an, ließ sich die Wirkung der Ganzkörperkältetherapie in der Kältekammer erklären und probierte den medizinischen Hydrojet aus. Weiter ging es zur Rheuma-Tagesklinik und zum Warmwassertherapiebecken. Außerdem sprach sie mit Mitarbeitenden der verschiedenen Berufsgruppen, so z. B. in der Spezialfachärztlichen Ambulanz (ASV Rheuma).

Ursula Nonnemacher: “Welche Botschaften haben Sie für mich?”

Aufgrund der Tatsache, dass hier auch sehr seltene Rheumaerkrankungen erkannt und behandelt werden können, für die es oft keine zugelassenen Therapien gibt, kämpft die Klinik mit der Bürokratie und mit den Kostenträgern. Um den schwer kranken Patienten zu helfen, therapiert man hier nach internationaler Studienlage, das bedeutet immer wieder Kampf um Medikamente, Aufnahmeindikationen und Kostenübernahmen mit den Krankenkassen. “Wir wünschen uns weniger Bürokratie und Dokumentationspflichten, damit wir mehr Zeit für die Patienten haben”, sagte Oberärztin Elena Spiegel. Es sei auch wenig wertschätzend, wenn erbrachte Leistungen am Ende in Frage gestellt oder eben auch nicht bezahlt würden.

Chefärztin Zeidler ergänzte: “Es reicht gesundheitspolitisch nicht aus, die rheumatologische Komplextherapie zur Identifizierung von Fachkliniken heranzuziehen. In der stationären Rheumatologie leisten wir mehr als die rheumatologische Komplextherapie. Ebenso wichtig ist die ganzheitliche Diagnostik und Therapie häufigerer und seltener entzündlich-rheumatischer Erkrankungen mit Hilfe spezifischer Diagnostik wie Sonographie, Duplexsonographie, Kapillarmikroskopie. Es sind immer auch ein interdisziplinäres Vorgehen und vor allem sehr viel Erfahrung erforderlich.”

Zertifizierte Behandlungsqualität im Rheumazentrum des Landes Brandenburg

Die Klinik weist zudem eine Vielzahl anerkannter Qualitätssiegel und -zertifikate vor und ist nicht nur eine zertifizierte Rheumaeinrichtung, sondern auch osteologisches Schwerpunktzentrum und neuromuskuläres Zentrum. 

Stern-Interview mit Chefärztin Dr. Gabriele Zeidler über seltene Erkrankungen:

“Rheuma ist extrem facettenreich”

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