Gegen Corona – für die Menschen im Kosovo
Ehrenamtliche Soforthelfer der Johanniter reisen auf COVID-19-Mission in den Kosovo. Mit im Einsatz: Rettungsassistent Julian Schulz aus Köln.
Der Kosovo gilt als eines der am meisten von COVID-19 betroffenen Ländern Europas. Reiserückkehrer aus dem Balkanland sind Erhebungen zufolge am häufigsten mit dem Virus infiziert. Ein Expertenteam, bestehend aus Medizinern, Krankenschwestern, Pflegern und Rettungsassistenten, soll helfen, die Verbreitung von COVID-19 im Kosovo einzudämmen und das lokale Gesundheitswesen zu unterstützen und zu stärken.
Die Johanniter, humedica und ISAR Germany entsenden daher unter der Federführung des Robert Koch-Instituts ein gemeinsames "Emergency Medical Team" (EMT) in den Kosovo. Zusammen mit Experten der Universitätsmedizin der Charité, des Universitätsklinikums Hamburg Eppendorf und des Kommando Sanitätsdienstes der Bundeswehr soll ein medizinisches Team unter der Leitung des Robert Koch-Instituts (RKI) das lokale Personal sowohl in der Infektionskontrolle als auch der Behandlung von COVID-19-Patienten unterstützen und weiterbilden. Die Koordinierung des Einsatzes läuft über den National Focal Point für Emergency Medical Teams, der am RKI angesiedelt ist.
Johanniter im Expertenteam
"Die Johanniter freuen sich darauf, sich in das gemeinsame Team einzubringen. Unsere drei ehrenamtlichen Johanniter werden mit ihrer Expertise im Kosovo helfen, so wie sie diese bereits während eines Einsatzes in Mosambik unter Beweis gestellt haben", sagt der Leiter der Johanniter-Soforthilfe, Jörn Ostertun.
Zu den drei Soforthelfern gehören die Ärztin Lorena Steinbach (Johanniter Regionalverband Rhein-Main), Rettungsassistent Julian Schulz (Johanniter Regionalverband Köln/Rhein-Erft-Kreis/Leverkusen) sowie Notfallsanitäter Ragino Fagner (Regionalverband Weser-Ems). Alle drei waren bereits für die Johanniter im Mosambik nach Zyklon Idai im Einsatz.
"Die medizinische Versorgung im Kosovo entspricht leider nicht unserem deutschen Standard. Die geringen intensivmedizinischen Behandlungsmöglichkeiten sind inzwischen erschöpft. Daher erhoffe ich mir von der Mission, dass wir unter anderem Aufklärungsarbeit leisten können, um so dafür zu sorgen, dass sich weniger Menschen infizieren. Insbesondere das medizinische Personal ist im Kosovo stark von COVID-19 betroffen", so Lorena Steinbach.
Alle drei freuen sich zudem sehr auf Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen, die man unter normalen Bedingungen nicht getroffen hätte. "Wir sind gespannt darauf zu erfahren, wie in diesem Teil Europas gearbeitet wird", sagen Julian Schulz und Ragino Fagner. Das gemeinsame Emergency Medical Team ist am heutigen Montag von Berlin aus in Richtung Pristina, Kosovo, aufgebrochen und wird zwei Wochen im Land bleiben.
Über die Johanniter-Auslandshilfe:
Die humanitäre Hilfe im Ausland ist eine satzungsgemäße Aufgabe der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Sie wird durch die Johanniter-Auslandshilfe umgesetzt. In 11 Länderbüros und in Berlin arbeiten mehr als 280 internationale und lokale Mitarbeitende. Die Johanniter-Auslandshilfe ist im Juni 2017 von der WHO als erstes Team weltweit in der Kategorie Emergency Medical Team mobile 1 (EMT1-Mobil) klassifiziert worden. Das EMT der Johanniter war bereits nach dem Zyklon Idai in Mosambik im Einsatz.