Einweihung des Johanniter-Hilfsmobils
Nächstenliebe auf Rädern in Augsburg
Bei bestem Wetter versammelten sich zahlreiche Gäste in der Regionalgeschäftsstelle der Johanniter in Augsburg, um das neue Johanniter-Hilfsmobil offiziell einzuweihen und segnen zu lassen. Unter den Anwesenden befanden sich Vertreter wie der Bundesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Christian Meyer-Landrut, Mitglieder des Johanniterordens, Vertreter der Stadt Augsburg, Dr. Stefan Wagner, Martin Schenkelberg und Julia Hüther, sowie viele Kooperationspartner, sowohl lokale Partner als auch Jörg Seelbach und Ulrich Bühler, Vertreter der Mercedes-Benz-AG, und weitere Unterstützer des Projekts. Im Mittelpunkt stand das ehrenamtliche Team des Johanniter-Hilfsmobils und Marc Kannengießer, Leitung des Projekts.
Seit dem 3. Juni 2024 ist das Johanniter-Hilfsmobil in Augsburg unterwegs, um die Wundversorgung von obdachlosen Menschen sicherzustellen. Dieses ehrenamtlich betriebene und ausschließlich durch Spenden finanzierte Projekt ist bei den Johannitern einzigartig.
Brigitte Huss, Mitglied des Regionalvorstandes der Johanniter in Bayerisch Schwaben, eröffnete die Veranstaltung mit einem Rückblick auf die Entstehung des Projekts. „Die Idee war, Menschen in Augsburg mit unseren Kernkompetenzen Pflege, Rettung und sozialer Hilfe zu unterstützen. Diese Themen wurzeln seit jeher tief in unserer Geschichte und unserem sozialen Auftrag - Menschen in Not zu helfen. Menschen, die schwer an medizinische Versorgung gelangen, leiden oft, weil die Hemmschwelle für sie selbst sehr groß ist. Unsere Vision war es, obdachlosen Menschen in Augsburg unkonventionelle und schnelle Hilfe zu ermöglichen, ohne bürokratische Hürden, vertrauensvoll vor Ort. Die Idee war geboren.“ Sie schilderte, wie der Johanniterorden im Herbst 2022 auf den Regionalverband zukam und schnell klar wurde, dass durch die großzügige Spende des Ordens die Umsetzung des Projekts ermöglicht werden konnte.
Christian Meyer-Landrut reiste extra aus Berlin an, um das Hilfsmobil in Augenschein zu nehmen. In seiner Ansprache betonte er ebenfalls die Einzigartigkeit des Projekts und dessen symbolische Bedeutung: „In diesem Projekt berühren sich Himmel und Erde. Der Orden und die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. geben sich hier die Hand und das rote Kreuz rollt auf den Straßen 'Aus Liebe zum Leben' – mit Achtsamkeit und Nächstenliebe.“
Johann Georg von Hülsen, Mitglied des Johanniterordens, hob die historische Verpflichtung der Johanniter hervor, sich für Kranke und Hilfsbedürftige einzusetzen. „Die Realisierung des Projekts und die damit verbundenen Hilfsleistungen für die Bedürftigen zeigen einmal mehr, dass je besser wir zusammenarbeiten, desto mehr können wir gemeinsam erreichen. Mögen viele Betroffene von den vielfältigen Möglichkeiten dieses Busses profitieren.“ Er unterstrich die Bedeutung der engen Zusammenarbeit zwischen dem Johanniterorden und der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. und wünschte dem Team und dem Projekt viel Erfolg.
Auch Dr. Stefan Wagner, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen Fraktion in Augsburg und Stadtratsmitglied, sprach stellvertretend für die Oberbürgermeisterin Eva Weber. Er lobte das Projekt als Bereicherung des Hilfsangebots in der Stadt. „Dieses Projekt ergänzt die vielen bereits existierenden Angebote und zeigt, wie wichtig eine gute Vernetzung und Zusammenarbeit aller Akteure ist.“ Er betonte, wie sehr sich die Stadt Augsburg über das neue Angebot freut und wünschte dem Team allzeit gute Fahrt und viel Erfolg bei ihrer wichtigen Arbeit.
Marc Kannengießer, Leiter des Johanniter-Hilfsmobils, sprach abschließend über die täglichen Herausforderungen und bereits erzielten Erfolge. Mit einem bewegenden Zitat eröffnete er seine Rede: „Eine Dusche und ein Gespräch geben Menschen keine Wohnung – vielleicht aber mit der Zeit mehr Selbstwertgefühl und Kraft, um erste Schritte in ein selbstbestimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu gehen. Bis es soweit ist, fahren wir dorthin.“ ( gobanyo Duschbus) Er schilderte, wie sein Team, bestehend aus Fachkräften und einem Arzt, den obdachlosen Menschen auf der Straße eine Anlaufstelle für gesundheitliche Fragen und Probleme bietet. Der Ansatz sei niedrigschwellig und akzeptanzorientiert, geprägt von Einfühlungsvermögen und Vertrauen. „Wir begegnen den Menschen mit Respekt und Offenheit, ohne Vorurteile oder Bedingungen.“
Die Segnung des Hilfsmobils wurde von Ernst Sperber, Regionalverbandspfarrer der Johanniter in Bayerisch Schwaben, mit musikalischer Begleitung durchgeführt. Nach der feierlichen Zeremonie stand das Hilfsmobil zur Besichtigung zur Verfügung und das Team beantwortete gerne alle Fragen der interessierten Gäste.
Wer mehr über das Johanniter-Hilfsmobil erfahren möchte oder das Projekt unterstützen will, findet alle Informationen und die Möglichkeit zu spenden auf der Internetseite www.johanniter.de/hilfsmobil-augsburg.
Foto: Daniel Maier
Bildunterschrift: Einweihung des Johanniter-Hilfsmobils & Segnung des Johanniter-Hilfsmobils durch Ernst Sperber und Marc Kannengießer