Einsatzstatistik 2024
Johanniter im Allgäu legen Zahlen vor

Die Herausforderungen der vergangenen Jahre waren vielfältig: von Großschadenslagen über die Corona-Pandemie und Hochwasser bis hin zur Unterbringung von Geflüchteten.
Diese Aufgaben wären ohne den Einsatz von Ehrenamtlichen nicht zu bewältigen gewesen. Auch im letzten Jahr leisteten die ehrenamtlichen Johanniter im Allgäu wertvolle Unterstützung bei der Hochwasserkatastrophe neben ihren weiteren Einsatzgebieten. Gleichzeitig war der Rettungsdienst nach wie vor stark gefordert. Die Johanniter im Allgäu können auf eindrucksvolle Leistungen im Bevölkerungsschutz und Rettungsdienst zurückblicken.
Besonders möchten sie allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden für ihren herausragenden Einsatz danken, der den Menschen in der Region zugutekam.
Die Hochwasserereignisse im vergangenen Jahr verlangten von den Ehrenamtlichen, je nach Region, Einsätze, die teilweise mehrere Tage rund um die Uhr andauerten. Ihr Engagement war essenziell für die Versorgung der Betroffenen und die Bewältigung der Krise.
Die Johanniter fahren von ihren Rettungsdienststandorten in Kempten, Durach, Bad Hindelang, Memmingen, Ottobeuren, Babenhausen, Dietmannsried und Bidingen in die Einsätze. Im vergangenen Jahr fuhren die Mitarbeitenden insgesamt 12.467 Notfalleinsätze (Vorjahr: 9.840) mit dem Rettungswagen und haben dabei 342.425 Kilometer (Vorjahr: 274.866) zurückgelegt.
Im gesamten Regionalverband Bayerisch Schwaben wurden die Johanniter zu 28.272 Einsätzen (Vorjahr: 25.470) gerufen und fuhren dabei 747.561 Kilometer (Vorjahr: 665.761).
„Die Zahlen sind im Vergleich zum Vorjahr an den meisten Wachen gestiegen. Daher wird das Rettungsdienstnetz an einigen Stellen weiter ausgebaut. Wir freuen uns sehr, dass wir seit April zwei weitere Rettungsdienststandorte im Allgäu, Dietmannsried und Bidingen, in Betrieb genommen haben. Die Zahlen zeigen, dass diese beiden Standorte einen großen Bedarf abdecken. Dietmannsried ist 1.478 Mal in den Einsatz gefahren und der Rettungswagen in Bidingen 718 Mal", betont Florian Bäuml, Rettungsdienstleiter der Johanniter in Bayerisch Schwaben. "Wir möchten uns bei allen Kolleginnen und Kollegen, sowohl haupt- als auch ehrenamtlich, herzlich bedanken, dass wir stets einsatzbereit waren. Wir sind stolz auf unsere großartigen Teams, auf sehr gute Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie die moderne Ausstattung, die uns ermöglichen, den Menschen in den einzelnen Regionen jederzeit schnell und bestmöglich zu helfen."
„Unsere Ehrenamtlichen haben in diesem Jahr wieder Außergewöhnliches geleistet – sei es bei Einsätzen oder in akuten Krisensituationen wie den Hochwassern, die in einigen Regionen rund um die Uhr Einsatzbereitschaft erforderten. Insgesamt kommen alle Ortsverbände auf rund 81.000 ehrenamtliche Stunden (Vorjahr: 65.000). Diese beeindruckende Zahl steht stellvertretend für den unermüdlichen Einsatz, die Solidarität und den Zusammenhalt unserer Ehrenamtlichen. Ihr Engagement ist unverzichtbar für die Gesellschaft, und wir können ihnen nicht oft genug danken,“ betont Markus Adler, Bereichsleiter Einsatzdienste, Ausbildung und Bevölkerungsschutz der Johanniter in Bayerisch Schwaben.
Die Ehrenamtlichen widmeten sich im vergangenen Jahr einer Vielzahl von Aufgaben. Neben der Übernahme von insgesamt 29.651 Stunden bei Sanitätswachdiensten, die im Rahmen von 832 Sanitätsdiensten im gesamten Regionalverband geleistet wurden, waren sie bei Einsätzen der Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG) im Bevölkerungsschutz, der Unterstützung des Regelrettungsdienstes und beim Johanniter-Weihnachtstrucker aktiv. Darüber hinaus halfen sie bei Hochwasser-Einsätzen, der Bereitstellung von Transporten und der Versorgung von Menschen in akuten Notlagen. Durch regelmäßige Fort- und Weiterbildungen, knapp 5.000 Ausbildungsstunden, stellen sie sicher, dass sie immer bestens auf ihre Einsätze vorbereitet sind und ihre Aufgaben effizient und professionell ausführen können.
Die Johanniter im Allgäu haben insgesamt rund 45.000 ehrenamtliche Stunden im Jahr 2024 abgeleistet. In dieser Zeit wurden 517 Sanitätswachdienste und 21 SEG-Einsätze übernommen. Beim Hochwassereinsatz waren die Ehrenamtlichen teilweise bis zu 11 Tage am Stück im Einsatz. Auch haben sie den Regelrettungsdienst ehrenamtlich bei Schichten unterstützt.
First Responder
Der First Responder (FR) ist ein rein ehrenamtlicher Dienst der Johanniter, bei dem ein speziell ausgebildeter ehrenamtlicher Helfer mit Fahrzeug zur Unterstützung des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes bei Engpässen bereitsteht. Diese können entstehen, wenn zum Beispiel der örtlich zuständige Regelrettungswagen anderweitig gebunden ist und daher ein Rettungswagen aus einem anderen Ort anfahren muss. Der Ersthelfer übernimmt in dieser Zeit die Erstversorgung des Patienten bis zum Eintreffen des Rettungsmittels. So wird das versorgungsfreie Intervall verkürzt und wertvolle Zeit gewonnen.
Der First Responder (FR) Kempten rückte im letzten Jahr 104 (Vorjahr:118) mal aus, in Börwang war der FR 114 (Vorjahr:110) mal im Einsatz, der FR Altusried-Dietmannsried leistete 6 (Vorjahr: 27) Einsätze, der FR Sonthofen leistete 80 Einsätze (Vorjahr: 66), der FR Unterthingau rückte zu 29 Einsätzen (Vorjahr: 80) aus und der FR Kaufbeuren kam 43 (Vorjahr: 110) mal zur Hilfe, der FR Lechbruck 81 (Vorjahr: 140). Der First Responder Türkheim wurde 78 Mal (Vorjahr: 64) von den Johannitern besetzt. Der neue FR Memmingen konnte im vergangenen Jahr 73 Einsätze verzeichnen. Er nahm seinen Dienst im September 2024 auf.
Rettungshundestaffel Kempten
Die Rettungshundestaffel der Johanniter in Kempten wurde 53-mal (Vorjahr: 51) alarmiert und ging davon in 37 Einsätze (Vorjahr: 29). Insgesamt leisteten die „Zweibeiner“ inklusive der Trainingseinheiten für die Mensch-Hund-Teams 4.078 Stunden (Vorjahr: 4.978). Die Staffel hat drei geprüfte Mantrailer und einen geprüften Flächensuchhund. Drei weitere Mantrailer befinden sich derzeit in Ausbildung sowie acht Flächensuchhunde.
Wer sich ebenfalls ehrenamtlich engagieren möchte, findet die jeweiligen Ansprechpartner auf www.johanniter.de/bayerisch-schwaben.