Ein Tag in der Ambulanten Pflege
Regionalvorstand Julian Müller begleitet Mitarbeitende für einen Tag
Wer täglich Entscheidungen über Abläufe, Prozesse und Menschen trifft, braucht einen sehr guten Überblick, worauf es ankommt. Wie läuft der Dienst ab und was sind die Anforderungen an uns Johanniter? Gibt es Prozesse, die die Arbeit unserer Mitarbeitenden erleichtern können und was kann noch verbessert werden? Um einen guten Einblick zu erhalten, will Regionalvorstand Julian Müller verschiedene Arbeitsbereiche detaillierter kennenlernen. Dafür nimmt er einen Tag lang am regulären Dienst teil und begleitet verschiedene Mitarbeitende. So zum Beispiel in der Ambulanten Pflege. Pünktlich um sechs Uhr morgens stand Julian Müller in rot-weißer Arbeitskleidung vor der Sozialstation Sankt Augustin/Siegburg. Er begleitete diesmal Mitarbeiterin Anna Benkova auf ihrer täglichen Runde.
Viele Patienten, viele unterschiedliche Bedürfnisse
Für die erste Patientin startete der Tag mit dem morgendlichen Waschen. „Frau Benkova geht sehr fürsorglich und freundlich auf ihre Patientin ein, die sich über ihre Zuwendung und die gute Pflege freute“, beobachtet Julian Müller. Danach ging es weiter zu einem älteren Herrn: der brauchte Hilfe beim Anziehen seiner Kompressionsstrümpfe. Gesagt, getan und weiter auf der Tour. Anna Benkova maß Blutzucker, spritzte Insulin und bereitete Medikamentenboxen vor. Ein Patient musste umgelagert werden, bei einem anderen checkte sie den Blutdruck und vieles mehr. Nach dem Besuch des letzten Patienten trafen auch Mitarbeiterin Kristina Schlüter und Auszubildende Natasa Prtinac wieder in der Sozialstation ein. Jetzt stand noch die Nachbereitung an.
Pflegende Aufgaben und psychische Unterstützung sind wichtig
Welche Eindrücke hinterlässt der Einsatz bei ihm? „Für viele Patienten waren wir heute die einzige Abwechslung im Alltag. Neben der körperlichen Pflege leisten unser Mitarbeitenden deshalb mit ihrer Arbeit auch für eine stabile Psyche einen wichtigen Beitrag. Beeindruckt hat mich, wie effizient Frau Benkova arbeitet, ohne dass Menschlichkeit und ihre Herzlichkeit dabei auf der Strecke bleiben.“ Das spürt man in ihrer Arbeit. Einige Patienten haben Julian Müller erzählt, dass sie mit dem Pflegedienst sehr zufrieden sind und die Johanniterinnen und Johanniter ausdrücklich für ihre Freundlichkeit gelobt.
Anerkennung und gute Voraussetzungen für die Arbeit schaffen
Im Regionalverband mit seinen fünf Sozialstationen spielt die Ambulanten Pflege eine wichtige Rolle. „Wir alle sollten dankbar für die hervorragende Arbeit sein, die unsere Mitarbeitenden in diesem Fachbereich für andere erbringen. Ich werde mich deshalb für gute Arbeitsbedingungen und gutes Material unserer Mitarbeitenden einsetzen“, so der Vorstand.
Julian Müller hofft, dass die in Corona-Zeiten aufgekommene Wertschätzung für die Arbeit unserer Pflegekräfte auch in Zukunft Bestand hat. „Wir sollten auch die übrigen medizinischen Berufe wie Ärzte, Krankenhauspersonal und unsere Rettungsdienst-Mitarbeitenden, um nur einige zu nennen, nicht vergessen. Auch sie alle haben ihren wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft in diesen schweren Zeiten geleistet und sollten aus meiner Sicht ebenfalls eine adäquate Anerkennung dafür erfahren.“