Drei Paletten Spielzeug werden gerade ausgepackt
MdB Dennis Rohde und MdL Björn Meyer besuchen die Johanniter-Kita in Westerstede
Ein Vorzeigeprojekt ist es. Nicht nur wegen der Größe, sondern wegen der Geschwindigkeit, mit der es realisiert wurde: die neue Kita in Westerstede mit vier Krippen- und vier Kindergartengruppen. Insgesamt 160 Kinder sollen dort unterkommen, wo vor drei Monaten noch ein leerstehendes ehemaliges Verwaltungsgebäude eines Möbelhändlers war, das von der Ammerland Molkerei übernommen worden ist. Möglich wurde das nur, weil Rat und Verwaltung der Stadt Westerstede als Mieterin, die Ammerland Molkerei als Eigentümerin und die Johanniter als Betreiber eng zusammengearbeitet haben. Ein solches gelungenes Verfahren weckt Aufmerksamkeit. Unter anderem bei Dennis Rohde, Mitglied des Bundestages für den Wahlkreis Ammerland-Oldenburg (SPD), und seinen Parteigenossen, dem Landtagsabgeordneten Björn Meyer. Beide sahen sich jetzt die Einrichtung an. Demian Wempen, Fachbereichsleiter Kita im Regionalverband Weser-Ems der Johanniter-Unfall-Hilfe, hatte für die beiden Abgeordneten sowie für die Mitglieder von Rat und Verwaltung auch gleich eine gute Botschaft. „Heute Morgen sind drei Paletten Spielzeug angekommen“, sagte Wempen. „Oben im Kindergarten wird schon fleißig ausgepackt und das Material gesichtet.“ Das Personal ist vollzählig da, jetzt werden die ersten Kinder aufgenommen. „Wir freuen uns, dass es losgeht.“ Die Krippe soll Anfang Oktober eröffnen.
Bei einem Rundgang mit den beiden Abgeordneten, dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Malte Wachendorf, seinem Stellvertreter und Stadtelternsprecher Daniel Goletz, dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Uwe Kroon, der stellvertretenden Bürgermeisterin und SPD-Vorstandsmitglied Elke Hellwig sowie Gerd Albers und Arndt Kramer vom SPD-Vorstand und den Mitgliedern des Vorstands des Johanniter-Regionalverbands Weser-Ems Wilfried Barysch und Dieter Meyer informierten Wempen sowie Krippenleitung Jennifer Rademacher und Kindergartenleitung Annika Hoidis über Stand und Fortgang der Umbaumaßnahmen. „Es waren anstrengende Wochen, aber dank der unbürokratischen Zusammenarbeit hat alles geklappt“, sagte Wempen. Das betonte auch Bürgermeister Michael Rösner. „Wir haben uns in die Augen geschaut und gesagt: Das machen wir! Sowas gibt es heute selten.“ Er freue sich, dass die Politik ebenfalls mitgezogen hat. „Wir haben fraktionsübergreifend das Thema bearbeitet. Unsere größte Sorge war, dass wir nicht genug Fachkräfte bekommen. Dass das geklappt hat, dafür gilt unser ganz großer Dank den Johannitern“, sagte Malte Wachendorf, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Westerstede. Für Hilke Hinrichs, Dezernentin Hauptverwaltung und Bildung, ist die neue Kita auch ein Standortfaktor für die Wirtschaft. „Ausreichend Kita-Plätze sind ein wichtiges Argument für die Unternehmen bei der Personalgewinnung“, erklärte sie.
Rohde und Meyer waren beeindruckt von dem Projekt und seiner Realisierung. „Es ist imponierend zu sehen, dass es möglich ist, in so kurzer Zeit sowas auf die Beine zu stellen“, sagte Dennis Rohde. Björn Meyer nahm bei der Gelegenheit noch eine Bitte des Bürgermeisters an die Landespolitik mit. Die Landesregierung, so Michael Rösner, möge bitte beschließen, dass die Ausbildung zur Erzieherin und zum Erzieher wie andere Berufsausbildungen auch vergütet wird. Bisher ist es eine schulische Ausbildung, bei der in der Regel kein Gehalt gezahlt wird. „Wollen wir auch in Zukunft ausreichend Fachkräfte für unsere Kitas haben, muss da etwas passieren“, sagte Rösner. Eine Position, die auch die Johanniter als Träger von niedersachsenweit 62 Kitas teilen.