25.07.2024 | Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen

Digitales Wäscheausgabesystem ging in Betrieb

Geschätzt 10 % aller deutschen Krankenhäuser setzen bereits ein digitales Wäscheausgabesystem für Berufsbekleidung ein – nun auch das Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen.

Wäschescan in der Ausgangsschleuse: Ärztlicher Direktor Dr. Karsten Haitsch holt sich den ersten Satz der neuen Berufskleidung. Foto: Johanniter/Ina Tessnow

Geschätzt 10 % aller deutschen Krankenhäuser setzen bereits ein digitales Wäscheausgabesystem für Berufsbekleidung ein – nun auch das Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen. Angeschafft wurde dafür ein System aus Oberlungwitz im Erzgebirge.

Mit zirka 100.000 Euro und damit zu 100 % gefördert aus dem Brandenburgpaket wird diese Lösung zum einen die körperliche Arbeit in der Wäschezentrale erleichtern und zum anderen die Menge der in Umlauf befindlichen Berufsbekleidung reduzieren und damit auch die Kosten für Wäschemiete deutlich senken und gleichzeitig die Menge an verfügbarer Wäsche erhöhen. 

Erreicht wird das mit einem persönlich codierten elektronischen Schlüssel für jeden Mitarbeitenden des Krankenhauses, des Medianzentrums und des MVZ, der Berufsbekleidung gestellt bekommt. Mit diesem Schlüssel kann man die neue Wäschezentrale durch ein Drehkreuz betreten und durch eine Elektronikschleuse verlassen. 

Aber nicht nur das. Jedes Wäschestück ist gechippt und wird beim Verlassen in der Schleuse gescannt. Wer also Kleidung entnimmt, die nicht seinem Beruf zugeordnet ist oder zu viele Kleidungsstücke, kann das System nicht verlassen, bevor das korrigiert wurde. Ein Display hilft dabei und zeigt an, was zu tun ist. Beispiele: Ein Arzt kann max. 3 Polos, 3 Kittel und 3 Hosen gleichzeitig entnehmen. Nimmt er jedoch einen Pflegekasack, gibt es eine Fehlermeldung. Ebenso bei Pflegekräften: Sie können max. 3 Hosen und 3 Kasacks gleichzeitig entnehmen, jedoch keine Arztbekleidung. Auch farblich unterscheidet das System zwischen weißer und farbiger Berufskleidung bzw. Azubi-Kleidung.

Der Wäscherücknahmeautomat registriert ebenfalls jedes einzelne Wäschestück mit persönlicher Zuordnung, so dass künftig keine übergroßen Wäschevorräte in Stationsschränken mehr anzutreffen sein werden, sondern jeder nur über sein Limit verfügen kann. Zum Vergleich: Im aktuellen Durchschnitt sind 19 Teile pro Person im Umlauf, bald sollen es deutlich weniger sein. 

Für die Mitarbeitenden der Wäschezentrale wird die Arbeit leichter, denn sie sortieren die Wäsche nur noch in die neuen, zentral aufgestellten Regale ein. Bisher brachten sie die Bekleidung auf verschiedene Stationen und Büros im ganzen Krankenhaus bzw. der Tochtergesellschaften. 

Zusammen mit dem neuen Ausgabe- und Rücknahmesystem geht auch komplett neue Berufswäsche an den Start. Deren Gewebe besteht zur Hälfte aus dem modernen Material Tencel mit besonderen Eigenschaften: Es ist atmungsaktiver, angenehmer zu tragen, hat schöneres Glättebild, kann wärmen und kühlen. Außerdem ist Tencel ein nachhaltiges Umweltprodukt, da es aus Baumfasern gewonnen wird (nachwachsender Rohstoff) und nicht wie Polyester aus Erdöl (fossiler Rohstoff). 

Das neue System ist am 24.07.2024 gestartet.