Corona-Special: Isolation und Infektionsschutz in der Pflege
Teil 2 der Presseserie „Pflege zu Hause – aber richtig“
Die Corona-Pandemie ist für ältere und vorerkrankte Menschen eine besondere Belastung – Pflegebedürftige zählen zur Risikogruppe und müssen daher ganz besonders vor einer Infektion geschützt werden. Zugleich sind sie im Alltag auf Unterstützung angewiesen. Viele Angehörige sind daher in der Pflege besonders gefordert. Worauf ist besonders zu achten? Und wie lässt sich Einsamkeit trotz weitgehender Isolation vorbeugen? Die Johanniter geben Antworten auf diese und weitere Fragen: Mit den Modulen zu „Quarantäne und Isolation“ sowie „Hygiene“ wurde ein E-Learning-Angebot für die Versorgung und Unterstützung von Pflegebedürftigen im Kontext von Corona erstellt. Auszüge daraus stellen wir in dieser Pressemitteilung vor.
Abstand, Schutzkleidung und Frischluft
Um das Risiko einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 zu minimieren, ist es wichtig, die Hygienemaßnahmen konsequent umzusetzen. Die körpernahe Pflege sollte nach Möglichkeit nur eine Kontaktperson übernehmen. Dabei gilt: Hände gründlich waschen und viruzid wirksames Desinfektionsmittel verwenden, Mundschutz und Handschuhe tragen, überflüssige Berührungen vermeiden. Da sich das Coronavirus auch über Aerosole übertragen kann, sollte viel gelüftet werden. Arztbesuche sollten zwar nach Möglichkeit vermieden werden – suchen Sie dennoch unbedingt den Kontakt zu Arzt oder auch Rettungsdienst, wenn körperliche Beschwerden des Pflegebedürftigen auftreten. Im Falle von Erkrankungssymptomen bitte zu Hause bleiben und telefonischen Kontakt zum Arzt suchen.
Unterstützung organisieren
Die derzeitige Situation mit ihren vielen Einschränkungen und Ungewissheiten ist für uns alle belastend und kann gerade pflegende Angehörige stark beanspruchen. Sorgen Sie daher frühzeitig für Unterstützung: Vielleicht können Einkäufe von netten Nachbarn übernommen werden. Fragen Sie auch in Ihrem Umfeld nach, wer Pflegeleistungen übernehmen könnte, falls Sie selbst erkranken oder aus anderen Gründen eine Auszeit benötigen. Erstellen Sie eine Liste mit Notfallnummern und bringen Sie diese gut sichtbar an – zum Beispiel Rettungsdienst, Arzt, Pflegdienst sowie private Kontakte.
Medikamente und Lebensmittel auf Vorrat
Prüfen Sie die Hausapotheke und kontaktieren Sie den behandelnden Arzt, um notwendige Medikamente in ausreichender Menge im Haus zu haben. Nutzen Sie nach Möglichkeit den Lieferdienst der Apotheke. Auch ein Vorrat an Grundlebensmitteln für mehrere Tage ist sinnvoll – etwa an Nudeln, Kartoffeln oder auch tiefgekühlten Gerichten.
Regelmäßig in Kontakt: Von Telefon bis Videocall
Pflegebedürftige sind durch ihre eingeschränkten Möglichkeiten an sozialer Teilhabe grundsätzlich stärker Einsamkeit und Isolation ausgesetzt. Die Kontakteinschränkungen, die durch die Corona-Pandemie notwendig wurden, verschärfen die Lage noch einmal mehr. Daher ist es wichtig, den Draht zur Außenwelt zu erhalten und den Tagen möglichst viel Struktur zu geben: Neben festen Essenszeiten sind auch definierte Zeitfenster für Telefonate oder Bewegungsübungen sehr hilfreich. Mobil zu bleiben stärkt nicht nur den Körper, sondern hebt auch die Stimmung. Vielleicht findet der Pflegebedürftige auch Gefallen an den neuen Möglichkeiten, die Smartphone, Tablet und Co. bieten: Einen Videoanruf anzunehmen, ist nicht schwer – und auch Fotos oder Filmchen der Enkelkinder können per Messenger unkompliziert versendet werden. Wer sich in Sorgen und Ängsten verliert, sollte nicht zögern, sich professionelle Hilfe zu holen.
Neue Module zu Quarantäne und Hygiene
Vertiefte Informationen zu „Quarantäne“ und „Hygiene“ gibt es bei den kostenlosen Online-Pflegekursen im Johanniter-Pflegecoach, der zu diesen Themen kurzfristig zwei neue Module aufgenommen hat. Diese sind für registrierte Nutzer per Direktlink abrufbar:
- Modul Quarantäne - https://johanniter-pflegecoach.de/module/quarantaene
- Modul Hygiene - https://johanniter-pflegecoach.de/module/hygiene
Der Johanniter-Pflegecoach: Online pflegen lernen
Die Johanniter bieten einen weiteren Baustein zur Unterstützung von pflegenden Angehörigen: Online-Pflegekurse durch den Johanniter Pflegecoach. Das kostenlose Online-Kursprogramm steht allen Interessierten unter johanniter-pflegecoach.de nach einer einmaligen Registrierung offen. Es umfasst die vier Bereiche „Grundlagen der häuslichen Pflege“, „Alzheimer und Demenz“, „Wohnen und Pflege im Alter“ sowie „Rechtliche Vorsorge für den Ernstfall“. Spezielle Corona-Informationen gibt es auch auf unserer Homepage johanniter.de mit der Sonderseite Risikogruppe Großeltern.
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 40.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland. Weitere Informationen dazu finden Sie unter www.johanniter.de.