Bundesfreiwilligendienst (BFD) in Corona-Zeiten
Nico erzählt von seinem Alltag in der aktuellen Krise
Vor Corona war Nico in der Johanniter-Tagespflege in Alfeld tätig. Eine Aufgabe die ihm täglich große Freude bereitet hat. Derzeit ist die Einrichtung geschlossen. Der junge Bundesfreiwilligendienstler vermisst die unterhaltsamen Spielenachmittage, Spaziergänge und auch das gemütliche Beisammensein und Zeitung lesen gemeinsam mit den Seniorinnen und Senioren. „Viele der Tagespflegegäste habe ich im Laufe der letzten Monate liebgewonnen und ich freue mich auf die Zeit nach Corona“, erzählt der 20-Jährige.
Im Moment gehören zu seinen Hauptaufgaben der Menüservice und die Einsätze im Hausnotruf. „Gerade arbeiten wir von zuhause aus. Ich wechsle mich mit meinen Kollegen ab. Insgesamt übernehme ich zwei bis dreimal die Woche eine Schicht“, erklärt Nico.
In der aktuellen Krise gehören natürlich Schutzkleidung und Mundschutz zu den Einsätzen dazu. „Im Hausnotruf weiß man nie, was einen erwartet“, erklärt Nico. „Hier in Alfeld decken wir einen vergleichbar kleinen Bereich ab. Pro Tag haben wir nach wie vor etwa zwei bis drei Einsätze. In vielen Fällen ist die betroffene Person gestürzt oder unabsichtlich auf den Hausnotrufknopf gekommen. Bei den Einsätzen ist es wichtig Verständnis für die Betroffenen mitzubringen und ihnen ein gutes Gefühl zu geben. Und ein bisschen Muskelkraft kann auch nicht schaden, wenn man den Personen wieder auf die Beine oder ins Bett hilft.“ Die meisten Kunden freuen sich auch in der aktuellen Situation über den Einsatz der Bundesfreiwilligendienstler im Hausnotruf, sie sind froh das jemand auf ihren Ruf reagiert und ihnen zur Hilfe kommt.
Für den Bundesfreiwilligendienst entschied sich Nico damals kurzfristig. Nach einem Jahr in der Oberstufe war ihm einfach nicht mehr nach Schule und da die Bewerbungsfristen für die meisten Ausbildungsplätze bereits verstrichen waren, überlegte er inwiefern er etwas Gutes tun könne. „Da ich durch die praktischen Erfahrungen im BFD mein Fachabitur erlagen kann und ein Bundesfreiwilligendienst auch im Lebenslauf gut aussieht, war dies für mich die perfekte Entscheidung.“ Darüber hinaus war Nico auch jahrelang für seine beiden Omas eine große Unterstützung. Ihnen half er bei der Gartenarbeit, ging für sie einkaufen oder deckte den Tisch. „Das war eine tolle Zeit für mich und diese schönen Erfahrungen und die wertvollen gemeinsamen Momente, haben mich in meiner Entscheidung für ein BFD im Pflegebereich nur noch mehr bestärkt.“
Die Tagespflege bleibt bis auf Weiteres geschlossen. Angehörige, Pflegekräfte, Bundesfreiwilligendienstler und die Tagespflegegäste freuen sich auf ein Wiedersehen, natürlich unter Einhaltung der notwendigen Hygiene- und Abstandsregeln.