04.10.2024 | Johanniter-Krankenhaus Bonn

Arbeitszeit gegen Ehrenamt „getauscht“

Mitarbeitende der Deutschen Telekom engagieren sich für Hospiz

Bonn – Balkone säubern, altes Moos entfernen und am Ende die Blumenkästen passend zum Herbst neu bestücken: Was sich zunächst wie klassische Gärtnerarbeit anhört, hat einen tiefgründigen Hintergrund. Denn der Ort, an dem das Ganze stattgefunden hat, ist das Johanniter-Hospiz am Waldkrankenhaus in Bonn. Für die ehrenamtliche Aktion tauschten Mitte September drei Mitarbeitende der Deutschen Telekom für einen halben Tag ihren Arbeitsplatz gegen Gartenhandschuhe. Ihr „Lohn“: Freudestrahlende Gesichter der Gäste, ein großes Dankeschön der Hospizleitung – und ein weiterer halber Tag Extra-Urlaub vom Arbeitgeber.

Einblicke in die Hospizarbeit
„Ich hatte bislang keine Berührung mit Hospizarbeit und auch nur eine sehr abstrakte Vorstellung davon, was es bedeutet, Menschen auf ihrem letzten Lebensweg zu begleiten. Was mich zudem nachhaltig beschäftigen wird, ist die Erkenntnis, wie wenig stationäre Hospizplätze es überhaupt gibt und dass Hospize fünf Prozent ihrer Kosten ohne staatliche Unterstützung aus eigener Kraft erwirtschaften müssen. Deshalb freue ich mich, dass ich – unterstützt durch meinen Arbeitgeber – nun selbst dazu beitragen konnte, den Gästen etwas Gutes tun zu können“, berichtet Gregor H

Die Idee, ehrenamtlich im Hospiz zu unterstützen, kam von Kollege Georg Schildener, der sich in seiner Freizeit bereits seit einigen Jahren für den Hospizverein Bonn engagiert: „Es ist schön zu sehe, dass durch solche Aktionen, die Idee des Hospizvereins weitergetragen wird und wir dadurch hoffentlich viele weitere Multiplikatoren sowie ehrenamtliche Unterstützerinnen und Unterstützer dazugewinnen können“.

Natur als Wohlfühlort im Hospiz
Nicht ohne Grund lag der Fokus der ehrenamtlichen Aktion auf der Neugestaltung der Balkone: Die Außenanlagen haben hohen Stellenwert für die Hospizgäste und deren Angehörige. Sie dienen als Wohlfühlort im Freien, ermöglichen es, die Natur zu erleben und gleichzeitig zur Ruhe kommen – eine Erfahrung, die auch Yuliya Rose machen konnte: „Während unserer Arbeit auf den Balkonen sind wir mit einigen Gästen ins Gespräch gekommen. Dabei ist mir schnell klar geworden, dass die Leute hier im Hospiz die Freude an schönen Dingen, wie z. B. frischen Blumen, nicht verloren haben und dass man bereits mit kleinen Gesten Großes bewirken kann.“