16.10. - Tag der Wiederbelebung
Johanniter informieren zu den wichtigsten Sofortmaßnahmen
Am 16. Oktober ist Internationaler Tag der Wiederbelebung. In Notfällen zählt jede Sekunde. „Es ist entscheidend, dass Ersthelfer wissen, wie sie in einer lebensbedrohlichen Situation schnell und richtig handeln können,“ sagt Marion Schmidt, Sachgebietsleitung Bildung der Johanniter in Bayerisch Schwaben.
Eine effektive Herzdruckmassage kann bei einem Herzstillstand in bis zu 50 Prozent der Fälle den Kreislauf wieder stimulieren, sofern sie unverzüglich begonnen wird. Die ersten fünf Minuten nach dem Herzstillstand sind entscheidend. Erfolgt keine Reanimation, sinken die Überlebenschancen rapide. Doch viele Menschen sind unsicher, wie sie handeln.
„Wir möchten Ängste abbauen und aufklären,“ erklärt Marion Schmidt weiter. „Ersthelfer sollten wissen, dass sie mit einfachen Maßnahmen, wie der Herzdruckmassage und der Beatmung, Leben retten können. Der richtige Rhythmus und die Technik sind hierbei entscheidend.“
Das richtige Verhalten bei einem Herzstillstand:
Wenn eine Person bewusstlos ist und nicht mehr atmet:
• Notruf absetzen: Rufen Sie die 112 oder bitten Sie jemanden darum.
• Herzdruckmassage starten: Drücken Sie fest und schnell – etwa 100 bis 120 Mal pro Minute – fünf bis sechs Zentimeter tief in die Mitte des Brustkorbs.
• Beatmung durchführen: Nach 30 Kompressionen folgen zwei Beatmungversuche. Neigen Sie den Kopf der betroffenen Person nach hinten, verschließen Sie die Nase und beatmen Sie zweimal langsam in den Mund. Dies wiederholen Sie abwechselnd mit der Herzdruckmassage bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes.
Häufige Fragen zur Wiederbelebung:
Wie funktioniert die Beatmung und ist sie notwendig?
Ja, die Beatmung ist ein wichtiger Teil der Reanimation. Durch zwei Atemstöße wird der Körper des Betroffenen mit zusätzlichem Sauerstoff versorgt, was die Überlebenschancen deutlich erhöht. Sie sollte im Wechsel mit der Herzdruckmassage erfolgen (30:2-Rhythmus).
Sollte man den Puls prüfen, bevor man mit der Wiederbelebung beginnt?
Nein. Das Tasten nach dem Puls kostet wertvolle Zeit und ist selbst für erfahrene Helfende oft schwierig. Entscheidend ist, bei Atemstillstand sofort mit der Reanimation zu beginnen.
Was, wenn kein Herzstillstand vorliegt – kann die Herzdruckmassage Schaden anrichten?
Nein. Sollte kein Herzstillstand vorliegen, werden Betroffene in der Regel schnell wieder zu Bewusstsein kommen.
Können bei der Herzdruckmassage Verletzungen entstehen?
Ja, es können Verletzungen am Brustkorb auftreten. Diese sind jedoch in einer Notfallsituation das kleinere Übel, wenn es darum geht, ein Leben zu retten.
Wissen auffrischen – Leben retten
„Es ist wichtig, die eigenen Kenntnisse regelmäßig aufzufrischen,“ so Marion Schmidt. „Wir empfehlen, alle zwei Jahre einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen.“ Das Johanniter-Bildungszentrum bietet neben Erste-Hilfe-Kursen auch Schulungen zum Brandschutzhelfer oder und Betriebshelfer an.
Mehr Informationen und Buchungsmöglichkeiten finden Interessierte unter www.johanniter.de/bayerisch-schwaben/bildungszentrum.