Sommerlager für Behinderte

Das Hessische Johanniter Sommerlager für Gäste mit Behinderung

Der Johanniterorden in Hessen veranstaltet seit 1999 Sommerlager für Behinderte Traditionell findet das Sommerlager im Pfadfinderdorf Lilienwald in Karben-Petterweil vor den Toren Frankfurts statt. Die Sommerlager stehen unter der Schirmherrschaft des Kommendators der Hessischen Genossenschaft des Johanniterordens und unter der Trägerschaft der Johanniter-Hilfsgemeinschaft Taunus.

Tragender Gedanke des Sommerlagers ist es, unseren Gästen mit Behinderung, die meist im Alter zwischen 17 und etwa 35 Jahren sind, die Möglichkeit zu geben, für eine Woche in einer schönen Umgebung Abstand vom Alltag zu gewinnen und ungewöhnliche, ereignisreiche und erfüllende Tage zu erleben. In den letzten Jahren statten Ausflüge in die Kletterhalle, in den Freizeitpark und zum Reiten auf dem Programm, genauso wie kleine Konzerte, Besuche der Rettungshundestaffel und vieles mehr. Jeder Gast erhält während des Sommerlagers einen oder zwei persönliche Ansprech- und Betreuungspersonen. Für das Sommerlager ergibt sich, auch aufgrund der Räumlichkeiten, eine Obergrenze von maximal ca. 25 Gästen, um den persönlichen Kontakt untereinander möglichst optimal zu gestalten. Betreut werden unsere Gäste von einer Vielzahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, die einen Teil ihres Jahresurlaubes oder ihrer Ferien darauf verwenden. Die Helfer kommen vorwiegend aus dem Rhein-Main-Gebiet aber auch aus allen anderen Teilen der Bundesrepublik, manche sogar aus dem Ausland. Es gibt im Hessischen Johannitersommerlager keine Altersbegrenzung für Helfer und wir freuen uns über jeden, der Teil unserer Sommerlagerfamilie werden möchte. Das heißt, unsere Helfer reichen von Schülern, vielen Studenten und jungen Berufstätigen über Johanniterritter zu Mitgliedern der Johanniter-Hilfsgemeinschaften im Rhein-Main-Gebiet, mitsamt Angehörigen, Freunden und Bekannten. Jedes Jahr nehmen auch ausreichend Ärzte teil, sodass die notwendige medizinische Grundversorgung gesichert ist.

Das diesjährige Sommerlager findet vom 10. - 17. August 2024 für Helfer und vom 11. - 17. August 2024 für Gäste im Pfadfinderdorf Lilienwald in Karben-Petterweil statt.

Das Sommerlager benötigt naturgemäß viel Planung und Vorbereitung. Die Unterkünfte müssen hergerichtet werden, Ausflüge geplant, Bastelmaterial, Sanitär- und Hygieneartikel besorgt und Sach- und Personenversicherungen abgeschlossen werden. Die Lebensmittel- und Getränkeversorgung während des Sommerlagers muss auf den Bedarf der Gäste abgestimmt werden. Und schmecken soll es natürlich sowieso!

Alle Beteiligten des Sommerlagers engagieren sich ehrenamtlich. Damit das Hessische Johannitersommerlager auch in der Zukunft allen Gästen eine schöne Woche bereiten kann, benötigen wir immer finanzielle Unterstützung. Als gemeinnützige Organisation garantieren wir Ihnen die zweckgebundene Verwendung Ihrer Spende.

Ihre Spende richten Sie bitte an die

Johanniter-Hilfsgemeinschaft Taunus, Sonderkonto bei der Frankfurter Volksbank,
IBAN: DE82 5019 0000 0301 2105 23; BIC: FFVBDEFF
Verwendungszweck: Arbeit der Johanniter Hilfsgemeinschaft Taunus

Wir sind immer auf der Suche nach Gesangstalenten, Küchenchefs, Menschärgerdichnichtprofis, Fußballstars, Vorlesekönigen und Erzählhelden, guten Zuhörern, Spaziergängern, versteckte Künstler und vieles mehr. Wir freuen uns auf alle, die Lust haben, sich von der besonderen Stimmung, die sich im Hessischen Johanniter Sommerlager einstellt, anstecken zu lassen!

Bei Interesse an unserem Sommerlager, wenden Sie sich bitte an die Lagerleitung unter der E-Mail-Adresse leitung(at)johanniter-sommerlager.de:

Wir freuen uns über Ihr Interesse!

Weitere Informationen zum diesjährigen Johanniter-Sommerlager finden Sie auch in unserem Flyer.

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Erfahrungsberichte

Endlich wieder Sommerlager! Aber diesmal richtig! Vom 7.08.2022 bis zum 13.08.2022 durften (14) Gäste mit Ihren Betreuern unter der Leitung von Andreas von Buttlar, Dr. Cornelius von der Groeben, Freiin Anna- Sophia Riedesel und Eike Pradt eine Woche voller Freude erleben. An dieser Stelle schon einmal ein Dankeschön an die Pfadfinder aus Karben, Petterweil, die uns Ihr Lager für die gesamte Woche zur Verfügung stellten.

Nach zwei Jahren ohne (richtiges) Sommerlager konnten die Gäste nun wieder das volle Programm genießen- was auch alle taten.

Die Wiedersehensfreude im Lager war groß und die Stimmung auf Anhieb super! Dazu trugen auch die vielen Workshops und Aktivitäten bei, die die ganze Woche über angeboten wurden. Unteranderem wurden Kerzen gestaltet, T- Shirts gebatikt, ein eigener Altar nach dem diesjährigen Motto - der Arche Noah - gebaut und Seidenmalerei angeboten. Auch die sportlichen Aktivitäten kamen nicht zu kurz, so z. B. beim Frisbee spielen oder in der berühmt, berüchtigten Lagerdisco, die stets jedem - ob Gast oder Helfer - ein Lächeln auf die Lippen zauberte!

Zu diesen abwechslungsreichen Aktivitäten kamen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag noch ein paar großartige Ausflüge hinzu.

So ging es Dienstagsvormittag zuerst einmal in Altenstadt reiten. Das Reiten war ein voller Erfolg und jeder saß – früher oder später – mindestens einmal auf dem Pferd! Nicht nur, dass geritten werden konnte, nein, die Pferde konnten auch gestreichelt und geführt werden und so wurde fast jeder unserer Gäste zu einem Pferdeexperten! Anschließend stand der traditionelle Besuch bei Familie Erffa an, wo unsere glücklichen und stolzen Gäste - und - zum Glück auch die Helfer- unter der wundervollen Kastanie mit einer leckeren Kartoffelsuppe und Kuchen versorgt wurden. Vielen Dank an dieser Stelle an Familie von Erffa, die uns jedes Jahr einen so schönen Mittag bei ihnen im Garten organisiert! Bevor wir schließlich alle gut gestärkt und glücklich zurück ins Lager fuhren, erzählte uns Beate Henke - unsere Pfarrerin - weiter von Noah und seiner Arche, wobei alle gebannt zuhörten. An dieser Stelle auch einen großen Dank an Beate, die uns in Gottes Namen durch die Woche geführt hat und die religiösen Aspekte sehr schön vermittelt hat!

Wieder im Lager angekommen wartete direkt die nächste Überraschung! Die Hundestaffel der Johanniter - Unfall - Hilfe hatte sich spontan angekündigt. Und so kam es, dass wir eine spektakuläre Hundevorführung bekamen, an der einige Gäste sogar teilnehmen konnten, z.B. indem sie versteckt wurden und ein Hund sie schließlich finden musste – das war natürlich sehr aufregend und alle fieberten mit. Zum krönenden Abschluss gab es dann noch eine Kuschelrunde mit den Hunden - das war natürlich das Beste von allem! Mit einem gemütlichen Abendessen und der alltäglichen Tagesschau (hier bedeutet das so viel wie den Tag anhand von Bildern revue passieren lassen) ließen wir den Dienstag schließlich ausklingen.

Am Mittwoch stand das nächste Highlight an: Klettern! Nach einem stärkenden Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Frankfurt in eine Indoor- Kletterhalle. Unsere Gruppe wurde in zwei geteilt und während die eine Hälfte klettern konnte, spielte die andere z.B. Uno oder Mensch ärgere Dich nicht. Auch das Klettern meisterte jeder Gast fabelhaft - so gut wie jeder befand sich mal in der Luft; manche kletterten sogar bis ganz nach oben! Der Abschied von der Kletterhalle fiel schwer, doch die Trauer darüber löste sich sofort auf, als verkündet wurde: Wasserschlacht! Und so kühlten wir alle uns – ob Gast oder Helfer – bei einer ausgelassenen, turbulenten, erfrischenden Wasserschlacht im Lager ab. Nachdem schließlich allen kalt genug war und die nassen Sachen gewechselt werden konnten, wurde gegrillt. Nach einem stärkenden Abendessen ging es nun in die Disco, wo Gäste und Helfer Ihren Spaß hatten, bevor die Tagesschau begann.

Am Donnerstag ging es schließlich in die Lochmühle. Dort trafen wir 14 Mitarbeiter der Firma Goldmann Sachs, die uns den Tag über begleiteten und uns den Ausflug in die Lochmühle sponsorten – auch an dieser Stelle vielen Dank an Goldmann Sachs für die großzügige Spende! Nach einem aufregenden Tag in der Lohmühle mit Eichhörnchenbahn, Trampolin springen, Teppichrutsche, Streichelzoo, Autoscooter und vielem mehr ging es schließlich glücklich und erschöpft zurück ins Lager. Sobald wir im Lager angekommen waren, war jedoch von der Müdigkeit, die den ein oder anderen in der Lochmühle gegen Ende überfiel, nichts mehr zu spüren. Kaum angekommen, wurde sofort wieder an diversen Workshops teilgenommen oder die Hüpfburg in Anspruch genommen. Man merkt, die Energie im Sommerlager ist jedes Jahr unerschöpflich! Der Abend klang anschließend nochmals mit der beliebten Lagerdisco und der täglichen Tagesschau aus.

Am Freitag hieß es dann: Aufräumen und Gottesdienst vorbereiten. Jeder sah das mit einem lachenden und einem weinenden Auge, und zwar deshalb, weil das bedeutete, dass das Lager unweigerlich auf sein Ende zu ging. Trotzdem wurde den ganzen Tag über fleißig gewerkelt und so konnten wir pünktlich unsere Besucher begrüßen. Auch dieses Jahr hatten sich wieder viele Besucher zu unserem Abschlussgottesdienst eingefunden – ob ehemalige Helfer und Freunde des Sommerlagers (aus dem Orden) oder Gäste- und Helfereltern. Nach der Tradition wurden zuerst einmal Leberkäsbrötchen angeboten, bevor sich schließlich alle für den Abschlussgottesdienst in der Rotunde einfanden. Beate gestaltetet den Gottesdienst rund um unser diesjähriges Leitmotiv der Arche Noah und den Regenbogen und es wurde Abendmahl gefeiert. Um das Lager gebührend ausklingen zu lassen, ging es an diesem Abend in der Disco noch einmal hoch her und jeder genoss das Tanzen in vollen Zügen. Doch irgendwann ist alles einmal vorbei und so wurde die Tagesschau schließlich eingeläutet. Glücklich und verschwitzt fanden wir uns im Hauptraum ein, um ein letztes Mal alle zusammen den Tag revue passieren zu lassen.

Am Samstag hieß es dann wirklich: Abschied nehmen. Ein ums andere Mal wurde sich nochmal umarmt, Nummern wurden ausgetauscht und vor allem das Versprechen, sich nächstes Jahr wiederzusehen!

Das Sommerlager 2022 war also auch wieder dieses Jahr ein voller Erfolg und ist sowohl bei den Gästen als auch bei den Helfern tief im Herzen verankert. Das 24. Sommerlager wird schon sehnlichst erwartet und der Gedanke zaubert Gästen und Helfern ein Lächeln ins Gesicht.

Zum Schluss noch einmal ein großes Dankeschön an alle, die mitgeholfen haben – ob an die Lagerleitung, die alles organisiert hat, all die anderen Helfer, die 24/7 für Ihre Gäste da waren, das Team aus der Kletterhalle oder vom Reiten, die geduldig mit uns umgegangen sind, Pfarrerin Beate Henke, die es verstand, die Gäste in Ihren Bann zu ziehen, sobald ein Gottesdienst begann, an Crédit Suisse und Goldman Sachs für Ihre Unterstützung und zu guter Letzt an unsere Gäste, die durch Ihre Anwesenheit das Lager zu dem gemacht haben, was es war.